Im Bett mit Palermo. Erika Frank
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Erika Frank
Im Bett mit Palermo
Geliebte sein
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Inhaltsverzeichnis
Im Bett mit Palermo –Geliebte sein
Erster Flug zu meinem Geliebten
Im Bett mit Palermo –Geliebte sein
Erika Frank
Geliebte sein
Negativum
Immer zur Verfügung stehen, auf Abruf, keine Planung deiner Zeit möglich
Befehlen deines Geliebten Folge leisten, wenn du ihn nicht verlieren willst
Immer gute Laune zeigen, auch wenn du frustriert bist
Nie irgendwelche Forderungen stellen
Gehorsam sein
Den Versprechen des Geliebten glauben, auch wenn er dich nur hinhält
Zeit vertrödeln mit Warten
Die Abende, Wochenenden, Feiertage allein verbringen
Immer seinen Weg ebnen, ihm nie Steine in den Weg legen
Keine Szenen machen
Positivum
Du wirst heiß begehrt, er wird heiß begehrt
Er ist verrückt nach dir, weil du anders bist
Er möchte dich nicht verlieren und verwöhnt dich
Du hast lebendigen, guten Sex
Zuwachs an Energie, Optimismus
Du bist nicht einsam, weil du für ihn die Nummer eins bist
Die Liebe macht dich schön
Singlereise nach Palermo
Samstag. Die Kirchturmglocken läuteten. Es war sieben Uhr. Ich stand schon auf, denn ich hatte keine Lust, den Vögeln beim Singen zuzuhören. Trotz lauwarmer Milch, lesen und TV sehen, hatte ich wieder schlecht geschlafen. Eine Woche dauerte dieser Zustand jetzt an. Ich wälzte mich hin und her und ging fast stündlich auf die Toilette. Vielleicht hatte ich mir meine Blase beim Schwimmen entzündet. Oder war es die Aufregung um meinen Geliebten?
Vor einer Woche hatte ich ihn das letzte Mal gesehen. Jede Sekunde musste ich an ihn denken. Zurzeit fand zwischen uns keine Kommunikation statt. War es anfangs zu viel der digitalen Kommunikation, gab es jetzt weder eine SMS noch eine E- Mail, keinen Anruf via FaceTime. Es herrschte absolute Funkstille. Gut, auch das gab es schon. Einmal wartete ich vierzehn Tage auf seinen Anruf. Aber dieses Mal war alles anders. Mein Leben war plötzlich nach dem Unfall total verändert. Es verlief vorher auch viel zu gut.
Immer, wenn ich eine Phase der Antriebslosigkeit spürte, fühlte ich, ich musste etwas ändern. Ich machte mir Gedanken, welche meine negativen und welche meine positiven Stimmungen waren. Jemand sagte vor zwanzig Jahren mal zu mir: „Schreibe deine Ziele nieder und du wirst mindestens fünfzig Prozent davon erreichen.“ Ich befolgte seinen Rat und schrieb Umsatzzahlen auf, die ich in einem bestimmten Zeitraum realisieren wollte. Diesen Zettel stellte ich angelehnt an mein Telefonregister, damit er immer sichtbar war. Es erstaunte mich, welche Disziplin, welche Ideen, welche Kraft und Energie ich entwickelte, um meine Ziele umzusetzen. Ich arbeitete Tag und Nacht. Das Ergebnis beeindruckte mich sehr. Dieses Mal ging es nicht um Geld, sondern nur um mich. Ich definierte meine Ziele, meine privaten Wünsche und schrieb sie auf ein Blatt Papier, das stets in Sichtweite auf meinem Schreibtisch lag. Sporadisch kontrollierte ich, was wahr geworden war. So schrieb ich im Dezember vorigen Jahres sieben Wünsche auf. Drei davon lauteten:
Ich suche einen zuverlässigen leidenschaftlichen Partner
Ich fliege nach Palermo
Ich will wieder körperlich in Form kommen
War ich mal wieder süchtig nach einer neuen Liebe? Ich wollte wieder nach Sizilien. Warum? Seit einigen Jahren fuhr ich am liebsten nach Sizilien. Länder in Asien oder Afrika reizten mich überhaupt nicht. Seit einiger Zeit frischte ich meine Italienischkenntnisse auf. Die Sprache gefiel mir nicht nur sehr, ich wollte mich auch mit den Italienern verständigen können. Meine Reisen nach Italien waren stets voller Liebesabenteuer. Die Männer waren verrückt nach mir. So etwas erlebte ich nur dort. Sizilianer hatten den Ruf, heißblütige aktive Liebhaber zu sein. Zu meinem fünfundfünfzigsten Geburtstag belohnte ich mich und buchte das erste Mal über ein Reisebüro eine vierzehntägige Singlereise an die Ostküste Siziliens. Dort begegnete ich einem um einige Jahre älteren Geschäftsmann, Guiseppe, mit dem ich mehr als zwei Jahre eine sehr lustvolle und harmonische Beziehung gehabt hatte. Inzwischen war ich achtundfünfzig Jahre alt geworden und sehnte mich nach einer neuen Liebesbegegnung. Ich wollte wieder begehrt werden. Jetzt war die Westküste dran, und ich war gespannt, wie die sizilianischen Männer dort tickten. Drei Monate brauchte ich für meine Entscheidung, um über das Internet einen Flug nach Palermo und ein Hotel im Zentrum der Stadt zu buchen. Es war Ende Mai. Ich wollte drei Nächte in diesem Hotel bleiben aber es waren nur zwei Nächte frei. In Gedanken plante ich eine vierzehntägige Rundfahrt durch Sizilien. Wohlgemerkt, ich plante! Als ich in Palermo ankam, nahm ich den Shuttle in die City. Dem Fahrer zeigte ich die Hoteladresse, damit er mir sagen konnte, wo ich aussteigen musste. Im fast leeren Bus kam ich mit Touristen aus Deutschland, die fünf Tage in Palermo bleiben wollten, ins Gespräch. „Okay hier müssen Sie raus“, meinte der männliche Tourist, der auch an dieser Haltestelle