Der Katzenschatz. Hanna Nolden

Der Katzenschatz - Hanna Nolden


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      Inhaltsverzeichnis

       Kapitel 1

       Kapitel 2

       Kapitel 3

       Kapitel 4

       Kapitel 5

       Kapitel 6

       Kapitel 7

       Kapitel 8

       Kapitel 9

       Kapitel 10

       Epilog

       Buch 2

      

      Der Katzenschatz

      Hanna Nolden

      Band 2 der Katzenbuch-Reihe

      Machandel Verlag

      2013

      Widmung

      Für Jan Paulsen, der nicht locker gelassen hat, bis dieses Buch endlich geschrieben wurde, und für meine Lieblings-Betaleser-Familie, die Bollhörner, die den Schatz bis nach Schottland und wieder zurück trugen.

      In liebevoller Erinnerung an Divus und Scheitan, die süßesten Kater der Welt, sowie in großer Vorfreude auf Ramses.

      Machandel Verlag

      Charlotte Erpenbeck

      Cover-Bildquelle: Moreen Blackthorne u.a./www.shutterstock.com

      Innen-Illustrationen: Digital Clipart u.a./www.shutterstock.com

      Haselünne

      2013

      ISBN 978-3-95959-093-8

      Kapitel 1

      „Jonas!“

      Widerwillig machte Jonas die Augen auf. Das Hämmern an der Tür war unerträglich. Sogar die Ratten waren davon wach geworden. Und das, obwohl sie in der Nacht wieder eine ihrer Partys gefeiert hatten.

      „Ich hab Ferien“, maulte er.

      „Du kannst dir einen Zehner verdienen“, trällerte seine Mutter mit süßlicher Stimme. Jonas schnitt eine Grimasse und setzte sich auf. Er gähnte und fuhr sich durch die wirren braunen Haare. Er hörte das Knarren der Treppenstufen und wusste, dass seine Mutter ihren Posten verlassen hatte, jetzt, da sie ihn erfolgreich geweckt hatte. Einen Augenblick lang blieb Jonas noch auf der Kante des Bettes sitzen. Dann begrüßte er seine Ratten, die ihre kleinen Nasen durch die Gitterstäbe schoben und an seinen Fingern schnüffelten, als ob sie auf Leckereien hofften.

      „Guten Morgen, William. Guten Morgen, Ignatio! Legt euch ruhig wieder hin. Nachher gibt's was Feines.“

      Unten am Frühstückstisch trug seine Mutter blendende Laune zur Schau. Sie sang bei einem Lied im Radio mit, während sie French Toast in einer Pfanne brutzelte, und so tat, als hätte sie ihre Weckattacke längst vergessen. Erst als sie Jonas das Essen servierte und ihn anstrahlte, hatte er die Gelegenheit, sie zu fragen, worum es bei diesem plötzlichen Geldangebot eigentlich ging.

      „Frau Rigby ist krank. Sie hat mich gebeten, für sie einkaufen zu gehen und ihre Katzen zu füttern. Aber wir bekommen heute in der Galerie eine Lieferung. Daher kann ich leider nicht.“

      Jonas riss die Augen auf.

      „Die Katzenfrau?“ Er erschauderte unwillkürlich. „No way! Das ist es nicht wert.“

      „Jonas“, versuchte seine Mutter es liebevoll, aber er fiel ihr ins Wort: „Ich bin allergisch auf Katzen.“

      „Du bildest dir ein, gegen Katzen allergisch zu sein“, korrigierte sie.

      Die Wahrheit war: Jonas mochte keine Katzen. Und die Katzenfrau war ihm unheimlich.

      „Du kannst ja Tabea mitnehmen“, schlug seine Mutter vor. „Tabea mag Katzen. Wolltet ihr euch heute nicht sowieso treffen?“

      Ihm entging nicht, wie deutlich und betont seine Mutter den Namen seiner besten Freundin aussprach, und er musste sich auf die Zunge beißen, um sie nicht zu verbessern. Das war ohnehin vergebene Liebesmüh. Tabea war Visu, aber das irgendeinem Elternteil oder Lehrer zu erklären, hatte sie aufgegeben. Jonas selbst sah darüber hinweg. Ihn interessierte japanische Popmusik nicht im Geringsten, und an Tabeas auffälliger Kleidung und ihren ständig neuen Haarfarben und Frisuren hatte er sich derart satt gesehen, dass es ihm gar nicht mehr auffiel. Allerdings hielt er sich daran, sie Delilah zu nennen, wie sie es sich gewünscht hatte.

      Jonas sah auf die Uhr. Seine Freundin hatte von 10 – 18 Uhr Internetverbot. Ein großer Teil der Visu- bzw. Visual Kei-Szene spielte sich online ab. Delilahs Mutter sorgte daher dafür, ihre Tochter regelmäßig aus dem Haus zu jagen. Anziehen und Schminken würden aber auch noch einmal eine Stunde in Anspruch nehmen. Zeit genug für ihn, in Ruhe zu frühstücken und duschen zu gehen.

      „In Ordnung“, sagte er also. „Ich mach's. Wenn Delilah hier ist.“

      Seine Mutter grinste ihn an. „Danke, mein Schatz. Dann bestell Frau Rigby einen schönen Gruß von mir. Ich mach mich jetzt fertig.“

      Typisch. Seine Mutter hatte bekommen, was sie wollte. Jetzt ließ sie ihn allein, um sich ihrerseits für den Alltag aufzubrezeln – ganz so, wie Delilah es tat. Bloß eben auf Erwachsenenart.

      Jonas hatte bereits geduscht und den Abwasch erledigt, als Delilah klingelte. Schnell versuchte er, etwas Ordnung in sein dichtes Haar zu bringen, aber nach ein paar Mal Drüberstreichen richtete es sich prompt wieder auf. Er seufzte und fragte sich kurz, warum er sich überhaupt die Mühe machte. Delilah allerdings hatte sich Mühe gegeben. Sie trug einen schwarzen Haarreif mit weißen Punkten und einem roten Schleifchen in ihrem schulterlangen, derzeit pinkfarbenen Haar. Dazu ein rot-schwarz gestreiftes, langärmeliges Oberteil und einen schwarzen Faltenrock.

      „Süß siehst du aus“, sagte er und versuchte, beiläufig zu klingen, aber nachdem er sie so lange gemustert hatte, wirkte das unecht. Sie lächelte leicht und beugte sich zu ihm vor, wie um ihn zu umarmen oder ihm einen Kuss auf die Wange zu geben. Aber dann zuckte sie plötzlich zurück und richtete sich wieder auf. Jonas lächelte verlegen und tat so, als hätte er nichts bemerkt. Sie waren befreundet, seit sie sieben waren, aber in letzter Zeit war alles manchmal ein bisschen seltsam zwischen ihnen. Delilah hatte Brüste bekommen, die sie mit ihren Visu-Kleidern perfekt in Szene setzte. Und Jonas selbst hatte feststellen müssen, dass ihn diese Brüste längst nicht mehr kalt ließen.

      Seine Mutter störte den leicht peinlichen Moment. „Hallo Tabea!“

      Delilah verzog säuerlich das Gesicht. Jonas' Mutter hingegen strahlte sie an. Sie wusste ganz genau, dass Delilah es nicht mochte, Tabea genannt zu werden.

      „Hat Jonas dir schon von eurem Auftrag erzählt?“

      Delilah sah ihn fragend an.

      „Wir sollen für die Katzenfrau einkaufen“, verriet er mit rollenden Augen.

      „Oh!“


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