Am Ball oder balla-balla?. Thomas Fuchs

Am Ball oder balla-balla? - Thomas  Fuchs


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      Thomas Fuchs

       Am Ball

       oder balla-balla?

      Die Welt der Fußballreportage

      VERLAG DIE WERKSTATT

      Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

      Copyright © 2016 Verlag Die Werkstatt GmbH

      Lotzestraße 22a, D-37083 Göttingen

       www.werkstatt-verlag.de

      Alle Rechte vorbehalten

      Covergestaltung: Laura-Jane Michel

      Satz und Gestaltung: Die Werkstatt Medien-Produktion GmbH, Göttingen

      ISBN 978-3-7307-0312-0

       Bildnachweis

S. 14: Ralf Roletschek / fahrradmonteur.de
S. 24: Die „Olympia-Kanone“, Telefunken-Bild, Berlin, Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0
S. 71: Jimmy Baikovicius, Flickr, CC BY-SA 2.0
S. 81: Neon Tommy, Flickr, CC BY-SA 2.0
S. 97: Imago
S. 109: Superbass, Frank Buschmann (2015), Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0
S. 115: Deeke Schwon
S. 116: Michael Lucan, Waldemar ‚Waldi‘ Hartmann, Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0
S. 122: WwwFrank, Sendung Hallo Ü-Wagen am 29. Juli 1982, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0
S. 125: Alwin – stern.de, Katrin Müller-Hohenstein (2010), Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0
S. 140: Imago
S. 154: A. Glietsch

      Wenn die Reporterlegende Dr. Laven in den 1920er Jahren ans Mikrofon trat, dann ließen die Leute alles stehen und liegen und strömten herbei, um den Worten zu lauschen, welche sich von den berühmten Lippen lösten. Dabei war es ganz egal, ob er von einem Fußballspiel, einem Automobilrennen oder von einer Grube berichtete, die ausgebaggert wurde. Der Reporter war ein Star, ganz egal, was er tat.

      Wenn im 21. Jahrhundert die ZDF-Fachkraft Béla Réthy ans Mikro tritt, dann dauert es gefühlte drei Millisekunden, bis im Netz der erste Kommentar erscheint, in dem gemosert wird, was der Blödmann schon wieder will. Dabei ist ganz egal, ob Réthy ein Fußballspiel kommentiert, an einer Diskussion teilnimmt oder einfach nur gesagt hat, wie spät es ist.

      Was ist seit den glorreichen Reportertagen aus der Epoche des Dampfradios geschehen? Sind Reporter ein Opfer der Evolution, dazu verdammt, auszusterben oder ein Dasein als Randfigur zu fristen, während buchstäblich alle anderen an dem immer weiter anschwellenden Fußballboom partizipieren? Warum hat noch niemand beide Seiten der Welt der Fußballreportage dargestellt? Die Perspektive der Fans und die Sicht der Reporter. Vielleicht, weil niemand ahnte, wie unterhaltsam so ein Buch sein kann? Nach der Lektüre von diesem Werk werden Sie Kommentatoren und Reporter mit anderen Augen sehen und mit anderen Ohren hören. Und Sie werden sich besser amüsieren als je zuvor.

      Versprochen.

       Inhalt

       Vorspiel

       Hertz ist Trumpf

       Neuer Anstoß

       Die Tore(n)

       Sky is the Limit

       7 x 7 : 1

       Internationale Vergleiche

       Wortschätze

       Ruhm & Ehre

       Typen

       Frauenfragen

       Experten

       Nachspielzeit

       PS

       Danksagung

       Über den Autor

       Literatur

      Meinem alten Herrn.

       Vorspiel

      Ich erinnere mich, wie ich als kleiner Junge neben meinem Erzeuger auf dem Sofa saß und mit ihm zusammen Fußball guckte. Mein Vater war Bayern-Fan, und obwohl ich sagen darf, dass eine innige Abneigung diesen Verein betreffend zu den wenigen Konstanten in meinem Leben gehört, so muss ich doch zugeben, dass dieser Klub Anfang der siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts etwas Besonderes war. Wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht, dauerte diese Phase so lange, wie die Bayern in längs gestreiften rot-weißen Trikots aufliefen. In ihren besten Momenten sah es damals so aus, als ob sie in Farbe spielten und die anderen Teams in Schwarz-Weiß.

      Die Bayern verbanden ihren wie aus der Zukunft gefallenen Fußball mit einer bajuwarischen Wurschtigkeit, die dann aber auch immer wieder etwas Weltläufiges zu haben schien. Außerdem machten sie Spiele häufig spannender als nötig, und das steigerte den Unterhaltungswert. Damals waren noch fast alle Spieler der Bayern aus Bayern, und mein alter Herr, der wie die meisten Bajuwaren in der Fremde ein wenig fremdelte, zog aus diesen Spielen Kraft und Zuversicht.

      Doch neben der Freude an seinem Team gab es noch eine weitere Sache, die die Fußballübertragungen für ihn zum Genuss machten: Er konnte nach Herzensfreude an den Moderatoren und Kommentatoren rumnörgeln. Den Ansprüchen meines Alten wurde keiner der onkelhaften Herren in der Glotze gerecht, weshalb sie regelmäßig gepfefferte Kommentare über sich ergehen lassen mussten,


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