Heimat?. Группа авторов
HEIMAT?
Klaus Farin (Hrsg.)
Originalausgabe
© 2020 Hirnkost KG
Lahnstraße 25
12055 Berlin
Alle Rechte vorbehalten
1. Auflage September 2020
Vertrieb für den Buchhandel:
Runge Verlagsauslieferung; [email protected]
Privatkunden und Mailorder: https://shop.hirnkost.de/
Layout: Yunus Kleff
Illustrationen: Root Leeb
Lektorat: Gabriele Vogel
ISBN:
PRINT: | 978-3-948675-03-5 |
PDF: | 978-3-948675-05-9 |
EPUB: | 978-3-948675-04-2 |
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INHALTSVERZEICHNIS
Root Leeb
Heimat, das ist der Ort, wo sich der Blick von selbst nässt, wo das Gemüt zu brüten beginnt, wo Sprache durch ungenaues Gefühl ersetzt werden darf …
Siegfried Lenz
Vorwort
von Klaus Farin
„Heimat“ ist ein derzeit überall präsentes und diskutiertes Thema, vom „Heimatministerium“ bis zum Punk-Song, über Mode- und Biermarken bis zu Jugendprojekten. Zumeist in scheinbar unauflöslicher Verbundenheit mit dem Wort Liebe. Doch so einfach scheint das mit der „Heimatliebe“ nicht zu sein. Denn offenbar verstehen nicht alle Menschen das Gleiche darunter. Und natürlich melden sich auch jene fleißig zu Wort, denen wir die Deutungshoheit über „Heimat“ nicht unwidersprochen gestatten sollten. „Wir dürfen das Thema Heimat nicht den Rechten überlassen“, plädierte auch Robert Habeck, Schriftsteller und Parteivorsitzender, neulich im Tagesspiegel.1
„Heimat ist nur ein Gefühl“, meint Herbert Grönemeyer, der im Ruhrgebiet aufwuchs, wo „Heimatliebe“ zumeist regional, nicht national, gelebt wird und auch im 21. Jahrhundert noch eng mit dem großstädtischen Bergbau- und Arbeitermilieu verbunden ist, während nur fünfzig Kilometer weiter, im Rheinland, sich überwiegend Angehörige der gehobenen Mittelschichten zusammenfinden, um sich in „Heimat- und Bürgervereinen“ für ihre Region und ihre Mitbürger*innen zu engagieren. Landwirte fordern zum Schutz ihrer Heimat und ihrer eigenen Existenz endlich effektive Maßnahmen gegen die menschlichen Ursachen der Klimakatastrophe, während andere ihre Heimat eher durch eine sechzehnjährige Schwedin und deren Mitstreiter*innen bei den Fridays for Future gefährdet sehen. Während Geflüchtete und andere Migrant*innen versuchen, in Deutschland eine zweite Heimat zu finden, sind manche Eingeborene – in einigen Bundesländern gar über fünfzig Prozent – der Meinung, die gehören sowieso nicht zu ihrer Heimat. „Heimat“ ist eines der emotionalsten Themen überhaupt, erst recht in Zeiten, in denen politische Interessengruppen es ideologisch aufladen und für ihre Zwecke zu missbrauchen versuchen. Denn unsere Perspektive auf „Heimat“ – Wer gehört dazu? Wer nicht? – ist nicht nur durch unterschiedliche weltanschauliche Standpunkte