Perry Rhodan 986: Das Ende der Sternenstadt. Marianne Sydow

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       Nr. 986

       Das Ende der Sternenstadt

       Die letzten Tage von Art'Yschall – ein Traum endet im Chaos

      von MARIANNE SYDOW

       Nach langen Monaten und einer ganzen Reihe von Enttäuschungen ist Perry Rhodans Expedition, die darauf abzielte, die Kosmokraten dazu zu bewegen, die Manipulation der Materiequelle rückgängig zu machen, endlich der verdiente Erfolg beschieden. Menschen von der BASIS sind in den Vorhof der Materiequelle eingedrungen und haben durch eine »Entrümpelungsaktion« die Materiequelle wieder normalisiert, so dass mit keinen weiteren Weltraumbeben zu rechnen sein wird.

       Dann, nachdem diese Aufgabe erfüllt worden war und nachdem Atlan als Auserwählter, der die Interessen der Menschheit bei den Mächten jenseits der Materiequelle vertreten soll, zusammen mit dem Roboter Laire die BASIS verlassen hatte, bleibt Perry Rhodan keine andere Wahl, als die Galaxis Erranternohre zu verlassen und auf Heimatkurs zu gehen.

       Von den Dienern der Kosmokraten zu einer Zeit in Marsch gesetzt, als die Gefahr der Weltraumbeben noch nicht gebannt war, hat die Flotte der Sporenschiffe ebenfalls Kurs auf die Menschheitsgalaxis genommen. Doch die Sporenschiffe erreichen nicht unangefochten ihr Ziel. Schuld daran ist ein Ereignis, das in ferner Vergangenheit stattfand – DAS ENDE DER STERNENSTADT ...

       Die Hauptpersonen des Romans

      Alurus und Servus – Diener der Kosmokraten.

      Dihat – Ein Androide aus Alurus' Crew.

      Thezein, Malbeeram und Sinjadyl – Bürger der Sternenstadt Art'Yschall.

       1.

      Alurus hatte die Nachricht erhalten, nachdem er mit den Androiden das Tervilar-System längst weit hinter sich gelassen hatte. Er war nicht sehr begeistert von der Aussicht, noch mehr Zeit in der Milchstraße zubringen zu müssen, aber eine Anweisung, die von den Kosmokraten kam, musste befolgt werden, ob es dem Kommandanten der UFO-Flotte passte oder nicht.

      Umgeben von seinen Beibooten, schwenkte das Mutterschiff von seinem bisherigen Kurs ab und strebte dem vereinbarten Treffpunkt zu. Unterwegs fing man eine Reihe von Nachrichten und Messungen auf, die nicht sehr beruhigend wirkten.

      Die zweite Bebenwelle rollte durch die Milchstraße. Alurus stellte besorgt fest, dass die Auswirkungen, die die Manipulation der Materiequelle hatte, bereits sehr stark waren. Einige Planeten wurden völlig zerstört. Andere wurden von so schweren Gravitationsschwankungen heimgesucht, dass sie buchstäblich zerbrachen. Es gab Dimensionseinbrüche, die hier und da kleinere Weltkörper verschwinden ließen und in größere regelrechte Löcher rissen.

      Zum Glück handelte es sich fast ausnahmslos um nicht bewohnte Welten, und wo es doch um Planeten ging, die von intelligenten Wesen bewohnt waren, da griffen die Raumschiffe der LFT und der GAVÖK ein und evakuierten in rasender Eile alle, die noch zu retten waren.

      Die Zahl der zerstörten Planeten war relativ gering. Schlimmer waren zwei andere Nebenwirkungen der Beben, denen die Terraner mit dem ihnen eigenen Galgenhumor ebenso passende wie seltsame Namen gegeben hatten: Betonchor und Arkonstahl-Seuche.

      Alles, was aus Beton bestand, zerfiel zu Staub. Vorher gaben die betreffenden Objekte ein gespenstisches Geräusch von sich. Alurus hatte eine Sendung aufgefangen und festgestellt, dass es sich tatsächlich wie ein von einem vielstimmigen Chor gesungenes, langsames Musikstück anhörte. Das war der Betonchor. Und die Arkonstahl-Seuche bestand darin, dass eine bestimmte Metalllegierung zunächst weich wurde und sich dann verflüssigte. Unglücklicherweise dienten zum Beispiel Tragelemente aus dieser Legierung zum Abstützen von Gebäuden, und das Zeug wurde vielfach auch in älteren Raumschiffen verwendet.

      Angesichts dieser Katastrophen brachte Alurus nicht mehr den Mut auf, sich, wie er kurz nach Erhalt der Nachricht beschlossen hatte, mit Julian Tifflor in Verbindung zu setzen.

      Er wusste, wie dringend die Beschaffung von Transportmitteln für die Terraner und viele andere Völker dieser Galaxis war. Noch immer kreuzten die Orbiter-Flotten durch die Milchstraße, und Alurus war sich nicht sicher, ob es gelingen würde, das fürchterliche Missverständnis zwischen Orbitern und Menschen beizulegen. Solange die Orbiter sich nicht zurückgezogen hatten, würde er jedenfalls immer noch das Schlimmste annehmen.

      Außerdem musste man zwangsläufig damit rechnen, dass auch noch eine dritte, noch schlimmere Bebenwelle die Milchstraße erfassen würde.

      »Sechs Sporenschiffe«, sagte Alurus zu sich selbst. »Sechs riesige, alte Schiffe – wenn man auch noch alle anderen Mittel ausschöpft und vielleicht sogar die Orbiter dazu bewegen kann, sich an der Evakuierung zu beteiligen, dann reicht das immer noch nicht.«

      Dihat, der wie üblich am Kommunikationsstand saß, keine drei Meter von Alurus entfernt, sah von seinen Geräten auf. Sein Gesicht blieb unbewegt wie immer.

      »Niemand kann eine ganze Galaxis evakuieren«, sagte er mit seiner monotonen Stimme. »Das wissen sicher auch die Kosmokraten.«

      Alurus setzte zu einer bissigen Bemerkung an, winkte dann aber resignierend ab.

      Seitdem Dihat mit Terranern in Berührung gekommen war, benahm er sich nicht mehr so, wie es ihm eigentlich zukam. Er war mitunter regelrecht vorlaut.

      Trotzdem hat er im Grunde genommen recht, dachte Alurus. Man kann keine Galaxis räumen, wenigstens nicht binnen so kurzer Zeit, wie es hier erforderlich wäre. Aber es sollte möglich sein, immerhin einen Teil der Bewohner in Sicherheit zu bringen.

      Gleichzeitig fragte er sich, ob die Terraner im Fall des Falles wirklich so selbstlos sein würden, auch Angehörige anderer Völker in die Schiffe zu lassen, ehe nicht auch das letzte Mitglied ihres Volkes sich in Sicherheit befand. Konnte man so viel Edelmut überhaupt verlangen? Oder kam es den Kosmokraten einzig und allein darauf an, dass die menschlichen Bewohner dieser Galaxis gerettet wurden?

      Immerhin hatten sie ihn angewiesen, die sechs Sporenschiffe den Terranern zu übergeben – nicht den Blues, oder den Akonen oder einem anderen Volk.

      Alurus hoffte, dass die Terraner sich so verhielten, wie er es sich vorstellte. Taten sie es nicht, so würde er es allerdings mit großer Wahrscheinlichkeit niemals erfahren, denn sobald er seinen Auftrag erfüllt hatte, musste er die Milchstraße verlassen.

      Dieser Gedanke brachte ihn auf die gegenwärtigen Probleme zurück.

      »Immer noch nichts?«, fragte Dihat.

      Der Androide schüttelte den Kopf – auch so eine Angewohnheit, die er sich bei den Terranern zugelegt hatte.

      »Keine Spur von den Schiffen«, sagte Dihat, und Alurus meinte, in seiner Stimme eine Spur von Nervosität erkennen zu können.

      »Sie haben eine sehr lange Reise zu bewältigen«, meinte Alurus und versuchte damit, sich selbst zu beruhigen. »Man kann nicht einmal von diesen Schiffen verlangen, dass sie eine solche Strecke streng nach Fahrplan hinter sich bringen.«

      »Wir warten schon seit fünf Tagen«, gab Dihat zu bedenken.

      »Auch fünf Tage sind keine zu große Frist«, entgegnete Alurus fest. »Sie werden kommen.«

      Dihat schwieg. Alurus wünschte, der Androide hätte irgendwie versucht, ihm bei der Vertreibung seiner Zweifel zu helfen.

      Warum kamen die Sporenschiffe nicht? Waren sie aufgehalten worden?

      Aber wer sollte wohl diese gigantischen Flugkörper in irgendeiner Weise beeinflussen können?

      »Warum machst du dir so große Sorgen?«, fragte Dihat plötzlich.

      Alurus,


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