NICHTS, wie es ist oder nicht ist. Martin Schwarz
geht NICHTS aus.
Altes Sprichwort
Du bist nicht alles,
aber alles ist NICHTS ohne Dich.
Von Unbekannt
Es gibt NICHTS,
was es nicht gibt!
Volksmund
Das NICHTS braucht keinen
Schlupfwinkel.
Deutsches Sprichwort
Besser ICHTS denn gar NICHTS,
sagte die Frau und ruderte mit
einer Nadel.
Deutsches Sprichwort
Zu den Kritikern: Und diese spießige, zynische und höhnische Macht spielt sich dann dort ab, wo man so etwas wie „Geist“ erwartet, im Feuilleton oder auf den Kulturseiten.
Offenbar gibt es sie eben doch, diese „umgekehrten Hexenmeister“, wie Nietzsche es bezeichnete, „die aus der Welt ein NICHTS machen, anstatt aus dem NICHTS die Welt“.
Zoë Jenny
NICHTS ist so unwissend wie die
Unwissenheit der Gewissheit.
Wenn man absolut alles sagt hebt es
sich leicht zu NICHTS auf.
Aldous Huxley
Herr Je das NICHTS ist bodenlos.
Frau Je Das NICHTS ist unmöbliert.
Da nützt euch auch kein Kreuzbesteck,
mit dem ihr fleißig exerziert.
Herr Je Frau Je Frau Je Herr Je
gleich beißt das NICHTS euch in den Bauch
verschluckt euch samt dem Kreuzbesteck
und speit euch aus als Ruß und Rauch
Hans Arp
„Schneethlehem“ aus „Worträume und Schwarze Sterne“
Ein Regentropfen, der
zu NICHTS zerstoben,
der hat gesehen,
was niemand sonst noch sah.
Wolfgang Borchert, aus „Der Kuss“
Das NICHTS und das Etwas
sind die grössten Gegensätze.
Bei der Redaktion seines Romans „L’Éducation sentimentale“ schrieb Gustave Flaubert 1852 an Louise Callet: „Ce qui me semble beau, ce que je voudrais faire, c’est un livre sur rien“ (Was mir schön scheint und was ich gerne machen würde, wäre ein Buch über nichts zu schreiben). – Und daraus entstand sein großartiger, in sich tragischer Liebesroman, ohne Erfüllung, aber voller Gefühle, Hoffnungen, Zärtlichkeiten, die sich ineinander verspiegeln.
Peter André Bloch
Was wir wissen, ist ein Tropfen, was wir NICHT WISSEN, ist ein Ozean.
Sir Isaac Newton
Der Künstler versucht, dem NICHTS Wahrheit abzuringen.
Barnett Newman
Man muss auf der Lauer nach seinem Gotte leben, denn Gott verbirgt sich, aber seine Listen scheinen so lächerlich und einfältig, sobald man sie erst einmal erkannt hat.
Von da an enthüllt uns ein NICHTS seine Gegenwart, und die Größe unseres Lebens hängt an so Wenigem! So findet man bei den Dichtern hier und da einen Vers, der inmitten der bescheidenen Ereignisse unserer gewöhnlichen Tage plötzlich etwas Ungeheures zu eröffnen scheint.
Stürzte der Tod uns ins NICHTS, so müsste uns ja die Geburt aus dem nähmlichen NICHTS ziehen. Warum sollte das Eine unmöglicher sein als das Andere? Je höher und umfassender das menschliche Denken wird, umso unbegreiflicher werden Tod und NICHTS. Jedenfalls aber – und darauf kommt es hier an - wenn Tod und NICHTS möglich wären, so wären sie, da sie gar keine Eigenschaften besitzen, auch nicht furchtbar.
Was ist im Grunde alle sogenannte „Weisheit“, „Tugend“, „Heroismus“, was sind alle „erhabenen Stunden“ und „großen Momente“ des Lebens, wenn nicht Momente, wo man mehr oder minder aus sich herausgegangen ist, wo man, wenn auch nur für eine Minute, auf der Schwelle eines ewigen Tores hat stehen bleiben können, wo man einsieht, dass der kleinste Ruf, der bleichste Gedanke und die schwächste Gebärde nicht ins NICHTS zurückfallen, oder besser, dass, wenn sie fallen, dieser Fall selbst so ungeheuer ist, dass er ausreicht, um unserem Leben einen erhabenen Charakter zu verleihen?
Dem Wesen unseres Verstandes und wahrscheinlich jedes denkbaren Verstandes ist es ebenso unmöglich, das NICHTS zu begreifen, wie die Begrenzung des Unendlichen. Zudem gibt es nur ein negatives Unendliches, eine Art unendlicher Finsternis, im Gegensatz zu dem Unendlichen, das unser Verstand zu durchleuchten sucht.
Maurice Maeterlinck
Das NICHTS endet,
bevor es einen Anfang hat.
Martin Schwarz
nICHts nICHts nICHts …
NICHTS
NICHT
NICH
NIC
NI
N
NICHTS, das ist mir schon zuviel.
Der Schimmel schlug mit den Vorderhufen und schnob mit seinen Nüstern in den Lärm hinaus; den Reiter aber wollte es überfallen, als sei hier alle Menschenmacht zu Ende; als müsste jetzt die Nacht, der Tod, das NICHTS hereinbrechen.
Theodor Storm, aus „der Schimmelreiter“
Man zerstört seinen eigenen Charakter
aus Furcht, die Blicke und die
Aufmerksamkeit der Menschen
auf sich zu ziehen,
und man stürzt sich in das NICHTS
der Belanglosigkeit, um der Gefahr
zu entgehen, besondere Kennzeichen