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Bio Kosmetik. Dr. R. A. Eckstein
Pflanzen, ferner die Tiere ebenso wie der Mensch in ihrem Befinden von Wetter, Klima und ihren Wandlungen beeinflusst, ja geradezu beherrscht werden. Wenn Regen erwartet wird, schließen die Seerosen, der Löwenzahn, die Wetterdistel und andere Pflanzen vorzeitig ihre Blüten. Die Klatschrose öffnet ihren Kelch nur bei trockener Luft. Bei Ankunft eines Tiefs duften viele Blumen besonders stark und intensiv. Ein Tannenzapfen öffnet bei Trockenheit seine Schuppen, er sieht gespreizt aus. Bei Feuchtigkeit legen sich die Schuppen an und der Tannenzapfen sieht glatt und schlank aus. Ein Schlechtwetterzeichen bei den Tieren ist ferner das Tieffliegen der Schwalben und das Beißen der Fische. Beides hat seine Ursache im Tieffliegen der Insekten. Die Tiere zeigen eine erhöhte Unruhe, einen gesteigerten Taten- und Bewegungsdrang, während sie an anderen Tagen müde, träge und lustlos herumliegen. Eine ganz besonders für den Gesundheitszustand wichtige Veränderung geht bei den Bakterien vor sich: Als Zeichen gesteigerter Tätigkeit nimmt ihre Toxizität und damit ihre krankmachende Wirkung zu.
Dualität der Wetterfühligkeit
Wir sehen, die ganze Natur wird vom Wetter beeinflusst. Das sensibelste und damit wetterempfindlichste Wesen ist aber der Mensch. Ein- und dieselbe Wetterveränderung ruft bei verschiedenen Menschen entgegengesetzte Reaktionen seelischer und körperlicher Wirkungen hervor: Der eine wird müde und abgespannt, der andere hingegen nervös und gereizt. Es gibt negative, das Wohlbefinden störende Momente des Wetters, aber auch positive, leistungssteigernde Einflüsse. Man kann einen Dualismus von Wirkungen im Sinn von Depression und Stimulation beobachten. Dabei müssen wir die sinnlich wahrnehmbaren Eindrücke des Wetters wie Sonnenschein, Regen, Schnee oder etwa Wolkenhimmel von deren körperlichen und seelischen Einflüssen und Auswirkungen unterscheiden: Ein strahlender Frühlingstag erfreut uns als Bild der erblühenden, ergrünenden Natur, durch seinen herrlich blauen Himmel, und dennoch können wir uns frühjahrsmüde, depressiv und leistungsschwach fühlen. Der schöne, sinnenhaft positive Eindruck wird durch den störenden, psychisch negativen Einfluss verdrängt und unterdrückt. Unabhängig vom biologischen und physiologischen Eigenrhythmus jedes Menschen verlaufen die seelischen und geistigen Veränderungen durch das Wetter. Es gibt Tage, an denen man das Gefühl hat, Bäume ausreißen zu können, dem Leben und seinen wechselnden Situationen voll und ganz gewachsen zu sein. Die Welt erscheint lebens- und liebenswert. Unsere geistige Aufnahme- und Lernfähigkeit ist erhöht. Durch einen plötzlichen Wetterumschwung können wir unvermittelt verstimmt werden. Unsere Alltagsprobleme erscheinen gefährlich und unlösbar. Manche Menschen werden von Angst und Scheu ergriffen. Sie sind verärgert, missgestimmt, leicht reizbar, überempfindlich und nervös.
Fön
Solch eine Wirkung kann beispielsweise der Fön, ein warmer Südwind, hervorrufen. Gegen ihn scheint sich der Körper vieler Menschen nicht wehren zu können. Einsetzender Regen wirkt dann wie eine Erlösung. Zu den körperlichen Einflüssen gehören vor allem das Auftreten erhöhter Schmerzen im Kopf, an den Zähnen, in den Gelenken, Neuralgien und Rheumatismus. Außerdem ist der Kreislauf stark in Mitleidenschaft gezogen: Herzklopfen, erhöhte Temperaturen, heißer Kopf bei kalten Füßen als Phänomen einer ungleichen, ungesunden Blutverteilung. Bei beschleunigtem Puls tritt eine Kreislaufschwäche ein, die sich unter anderem in Form von schlechtem, blassem Aussehen sowie Ringen unter den Augen äußert. Es tritt bereits bei geringer Anstrengung starke Transpiration auf, bei manchen, insbesondere bei dunkelhaarigen Menschen begleitet von intensivem Körpergeruch. Durch den gesteigerten Wasserverlust tritt erhöhter Durst ein. Mund und Lippen sind infolgedessen trocken. Silberne und goldene Schmuckstücke hinterlassen schwarze Streifen auf der Haut als Zeichen einer Säureerhöhung. Auch der Turgor der Haut wird vom Wetter beeinflusst. Bei kaltem Wetter und bei steigendem Barometer treten die Falten im Gesicht vorübergehend stärker hervor: Man sieht älter aus. Das ist ein Maßstab für den Wasserhaushalt der Haut.
Hoch und Tief
Auch die Hand ist ein natürliches Barometer: Bei Hochdruck ist die Handfläche gleichmäßig gefärbt. Bei Anbruch eines Tiefs ist sie fleckig, marmoriert. Dies rührt von lokalen Gefäßspasmen bzw. Gefäßerweiterungen her. Das Haar bei Mensch und Tier reagiert deutlich auf atmosphärische Änderungen, insbesondere der Luftfeuchtigkeit: Bei einem Hoch ist es glänzend und von schöner Farbe. Vor und nach einem Tief unästhetisch, ungeordnet, leblos, strähnig. Frauen sagen bei dieser Wetterlage häufig, die Frisur hält nicht. Unsere Verdauungsorgane reagieren besonders stark auf Wetterveränderungen. So treten Appetitlosigkeit, unterbrochen von Heißhunger, unangenehmer Atem, belegte Zunge, Gastritis und Sodbrennen häufig als Wetter- und Klimawirkungen auf. Auch die sexuelle Zu- oder Abneigung kann sich mit Wetterveränderungen wandeln: Herzlichkeit und Liebesbedürfnis kann manchmal schroff mit Gleichgültigkeit und Ablehnung wechseln. Es gibt darüber hinaus unzählige weitere Veränderungen im menschlichen Organismus, insbesondere bei sensiblen und bei kranken Menschen, die durch langsame, stärker aber durch plötzliche Änderungen und Wandlungen der Witterung hervorgerufen werden. Selbstverständlich treten diese witterungsbedingten Einflüsse in Wechselwirkung mit den jeweiligen individuellen Reaktions- und Rhythmuslagen. Hier gilt wie bei Wellenbewegungen, die sich überlagern, dass eine biologisch-psychische Hochstimmung durch depressive Wettereinflüsse neutralisiert, durch anregende Einflüsse übersteigert werden kann, so wie eine Tiefstimmung durch negative Einflüsse des Klimas in Krisensituationen hineinzuführen vermag. Curry hat in langjährigen Untersuchungen und Aufzeichnungen festgestellt, dass es notwendig ist, die Symptome, die durch Wetterwechsel entstehen, in verschiedene Gruppen zu unterteilen. Denn Menschen, Tiere und Pflanzen reagieren auf eine Warmfront vollkommen anders, meist konträr, als auf eine Kaltfront. Aufgrund der verschiedenen Reaktionen des Organismus kommt Curry zu drei Typen von Menschen:
W-, K- und WK-Typus
1 Den Warmfront-Empfindlichen (W-Typus).
2 Den Kaltfront-Empfindlichen (K-Typus).
3 Den Warm- und Kaltfront-Empfindlichen (WK-Typus).
Curry nennt den WK-Typus G-Typus. Das heißt Gemischt. Diese Bezeichnung kann aber meiner Ansicht nach zu Missverständnissen führen. Es entsteht der Eindruck, es würde eine dritte, vollkommen anders geartete Kategorie geschaffen. Es handelt sich dabei aber, wie der Name WK-Typus besser ausdrückt, um eine Doppelempfindlichkeit sowohl gegenüber Warmfronten als auch Kaltfronten.
Warmfront
Man spricht vom Durchzug einer Warmfront, wenn die Temperatur ansteigt, der Luftdruck jedoch fällt (Tief). Winde kommen meist aus West bis Südwest, verbunden mit Regen oder im Winter mit Schnee.
Die Wirkungen der Warmfront
Die grundlegenden psychosomatischen Wirkungen erleichtern das Verständnis der Einzelsymptome: Eine Warmfront wirkt stimulierend, leistungssteigernd, erregend, anspannend und stressfördernd. Dementsprechend stellen sich bei warmfrontempfindlichen Menschen (W-Typen) als wetterbedingte Symptome Herzklopfen, erhöhter Puls, Neigung zu erhöhter Temperatur (Fieber), gesteigerte Transpiration, erhöhter Appetit, Erhöhung des Grundumsatzes, sexuelle Erregbarkeit, gesteigerte Nervosität, Hypersensibilität, Hyperergie, erhöhte Neigung zu Allergien und zu entzündlichen Prozessen ein. Seelisch bewirkt die Warmfront eine gesteigerte Lebensbejahung. Die Menschen sind liebenswürdiger, zärtlicher und liebevoller. Grundsätzlich bewirkt die Warmfront im Rahmen des dualistischen vegetativen Nervensystems eine Stimulation des Sympathikus und seiner Funktionen. Denn der Sympathikus hat im menschlichen Organismus die Aufgabe, die Entfaltung aktueller Energie zu fördern:
1 Erweiterung der Herzkranzgefäße und der peripheren Gefäße.
2 Senkung des Blutdruckes.
3 Beschleunigung des Herzschlages (der Pulsfrequenz).
4 Herzklopfen.
5 Erhöhung der Temperatur.
6 Stimulation der Schilddrüse (Jodgehalt erhöht).
7 Verschiebung des Säure-Basen-Gleichgewichtes zur sauren Seite (Azidose).
8 Die Haut erscheint elastisch, glatt und gespannt.
9 Anregung der Schweißdrüsentätigkeit (feuchte Hände