Das Mädchen Namenlos. Beate Helm
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Beate Helm
Das Mädchen Namenlos
Ein spirituelles Märchen
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Inhaltsverzeichnis
Urheberrecht
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Bild Titelseite: Svetlana Ivanova (fotolia.com)
Autorin
Beate Helm, Jg. 1961, ist Heilpraktikerin und hat viele Jahre als Therapeutin, Leiterin von Ausbildungen und Managerin gearbeitet. Ihre größte Leidenschaft ist das Schreiben. Sie lebt in Bremen als Autorin von Fachbüchern, Märchen; Romanen und Kurzgeschichten.
Weitere Publikationen im Sati-Verlag: Astrotherapie * Astrologie und Meditation * Das Weib im Horoskop – Lilith und die Asteroiden * Psychologische Astrologie – Ausbildung in 18 Bänden * Bach-Blüten und Bewusstseinsarbeit * Kalifornische Blüten und Bewusstseinsarbeit * Bach-Blüten und kalifornische Blüten von A-Z – Kompendium. Weitere Infos: www.sati-verlag.de
Dank
Ich hatte immer viel Unterstützung. Ich danke allen Menschen, denen ich begegnen durfte, beruflich und privat, die mich mit angenehmen und weniger angenehmen Impulsen immer wieder auf meinen Weg zurückgebracht oder auf ihm bestärkt haben. Besonders danke ich meinen Eltern und Geschwistern, die auf meinem sehr unkonventionellen Lebensweg immer fest an meiner Seite standen.
Aufbruch
Morgen nun sollte der große Tag sein. Voller Aufregung liefen wir durch das kleine Häuschen, das uns so lange als sichere Heimat gedient hatte. Keiner wusste so recht, was er noch anfangen sollte, um gewappnet zu sein für das bevorstehende Ereignis. Nur leise angedeutet wurde es in der heimlich belauschten Versammlung der Großen, dass wir in die freien Weiten des Himmels entlassen werden sollten. Wir seien jetzt stark genug, um auf unseren Weg geschickt zu werden.
Janita hatte die Zusammenkunft der Großen genau mitverfolgt. Sie war die Kleinste von uns und konnte deshalb durch einen winzigen Einriss oben an unserem Häuschen mit ihrem Kopf nach außen gelangen und so die Stimmen Wort für Wort mitverfolgen. Während sie auf den Schultern von Janine stand und aufmerksam zuhörte, hatten wir uns gespannt um sie geschart. Wir konnten kaum erwarten, was es Neues gab. Oft war es lustig, was sich die Großen mitzuteilen hatten. Sie wussten immer bestens über alles Bescheid, aus den Erzählungen der vielen Besucher, die bei uns vorbeikamen.
So waren wir auch in dieser Nacht wieder gespannt, was es an Vergnüglichem zu berichten gäbe. Endlich zog Janita ihren Kopf aus der Öffnung zurück und kletterte von den Schultern ihrer besten Freundin herunter.
Sie sah ernst aus, durcheinander und fast schon traurig. Kein lautes Lachen platzte aus ihr heraus, jetzt wo sie wieder in unserer Mitte stand. Keine freudige Botschaft leuchtete aus ihren Augen.
"Morgen sollen wir ausfliegen dürfen. Sie wollen unser Häuschen öffnen und uns dem Wind anvertrauen," berichtete sie mühsam.
Sie musste sich zuerst setzen und langsam beruhigen, bevor sie weiterreden konnte.
Die Mutter aller Wesen habe sich mit dem Wind zusammengetan und beschlossen, dass morgen der beste Tag sei, um uns in die Weite schweben zu lassen, fügte Janita noch hinzu. Mehr hätten sie nicht gesagt. Die Versammlung sei nur von kurzer Dauer gewesen und unser geplanter Aufbruch der einzige Themenpunkt auf der Tagesordnung.
Es wurde still in unserem Kreis. Alle Blicke waren auf Janita gerichtet. Langsam ließen wir uns in ihrer Nähe nieder. Jeder spürte die Spannung in sich, das Hin- und Hergerissensein zwischen der Lust auf das große Abenteuer und der Angst, die aufgestiegen war bei ihren Worten.
Was mag es wohl bedeuten, dem Wind anvertraut zu werden und in die Weite zu schweben? Es klang zwar aufregend und unsere Herzen verfielen in einen lauten, schnellen Klopftakt.
Doch gleichzeitig erhob sich eine dumpfe innere Ahnung, dass etwas beängstigend Großes, Unermessliches auf uns wartete, dem wir ohne Gegenwehr ausgesetzt sein würden.
Jana war die erste, die den Kopf in die Hände stützte und anfing zu weinen. Wer weiß, ob wir zusammenbleiben konnten in dieser neuen Welt, welche Gefahren auf uns lauerten. Hier in der gemeinsamen, warmen Behausung waren wir sicher aufgehoben. Nur ab und zu hörten wir durch die Erzählungen der Großen, was sich draußen zutrug, dass es viel Schönes gab, aber auch traurige Geschichten, die uns alle betroffen machten.
Wir wussten schließlich nichts über dieses unbekannte Leben, in das wir so bald entlassen werden sollten. Vielleicht drohte ja tatsächlich Gefahr. Vielleicht bedeutete der große Tag des Aufbruchs auch gleichzeitig der Moment des Abschiednehmens, der Auflösung unserer so eng zusammengeschmiedeten Gemeinschaft.
Doch vielleicht war es auch traumhaft schön. Wir hätten mehr Raum, Luft und Abwechslung. Wir könnten die Endlosigkeit der Weite spüren, selbst