Die Untreue der Familie. Caroline Milf
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Caroline Milf
Die Untreue der Familie
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Inhaltsverzeichnis
1
Wien-Margareten, 5. Bezirk
Zentagasse 17/V
Ich bin so geil! Wenn du dich traust, dann darfst du es mit mir treiben!
Simon Pilgram sah die lüsterne Aufforderung in Maries hellgrünen Augen, die so kindhaft unschuldig und trotzdem so durchtrieben dreinschauten, und sein Schwanz begann verlangend zu prickeln.
Als Maries süßer Schmollmund dann auch noch von einem herausfordernden Lächeln umspielt wurde, war es um seine Beherrschung fast geschehen. Und sein Schwanz regte sich und schwoll an.
Der Rest der Familie, die sich um die festlich geschmückte Tafel im großen Wohnzimmer versammelt hatte, bemerkte nichts.
Glücklicherweise nicht!
In steifer Würde wurde gespeist. Hin und wieder war ein leises Klirren zu hören, das Stoffrascheln einer knappen Bewegung, ein kurzer Gesprächsfetzen.
„Wirklich, meine liebe Leonie, ganz herrlich, dein Lammbraten“, erklang die sonore Stimme seines Schwiegervaters.
„Oh, danke, Vater. Es hat mir Spaß gemacht, für euch alle zu kochen und zu bruzzeln“, antwortete Leonie mit einem gezierten Lächeln. „Endlich sind wir wieder einmal alle beisammen.“
Dann herrschte wieder Stille. Nur Fridolin, der Rauhaardackel von Simons Schwiegermutter, hechelte vernehmlich unterm Tisch.
Marie sah noch immer zu ihm herüber. Simon stellte es mit einem schnellen Blick fest. Sie hatte ihr Besteck neben den Tisch gelegt; ihre schmalen Hände lagen leicht auf der Tischkante. Ihr Blick und ihr Lächeln waren unverhohlene Aufforderungen, und beileibe nicht nur zum Tanz.
Komm, hab doch Mut, signalisierte dieses Lächeln. Kümmere dich nicht um die anderen. Nur um mich. Stell dir vor, wie es ist, wenn du mich fickst.
Genau das stellte sich Simon gerade vor!
Er war kein Kostverächter, nie gewesen, und seit seiner Frau Leonie immer öfter Migräne hatte, erst recht nicht. Außerdem strahlte Marie eine Art von Sex aus, auf den er total abfuhr.
Die Umgebung sank förmlich, als Simon wieder Maries Blick erwiderte. Die Stimmen ringsum wurden zu fernen Geräuschen. Er achtete nicht mehr darauf, sondern sah nur noch Marie, er starrte sie an, ihren schlanken, mädchenhaften Körper, die vollen, straffen Brüste, deren Spitzen sich frech durch den dünnen Stoff ihrer rüschenbesetzten weißen Bluse drückten. Ihr schmales, zartes Gesicht mit den seidigen braunen Haaren. Ja, er sah sie splitternackt vor sich am Tisch sitzen, und er dachte nur noch daran, wie herrlich es sein musste, dieses Geschöpf zu stoßen.
Sie wollte es auch, das spürte er mit jeder Faser seines Körpers. Und sein Schwanz spürte es ebenfalls.
Simon bewegte sich unruhig. Hoffentlich konnte man ihm seine Gedanken nicht von der Nasenspitze ablesen. Teufel, er hatte einen steifen Pint in der eleganten, nachtschwarzen Hose, einen Mädchenbeglücker, der einem mittelprächtigen Zaunpfahl kaum nachstand.
Das war der sexuelle Notstand, unter dem er seit Monaten leiden musste!
Marie hypnotisierte ihn. Ihr schien es egal zu sein, was die anderen dachten. Mit der Serviette wischte sie sich den Mund ab. Dann leckte sie mit ihrer Zunge über die zartrosa Lippen.
Simon schluckte hart.
Fast konnte er ihre Gedanken wispern hören: Traust du dich nicht? Komm, sei kein Feigling. Sollen sich die anderen hier am Tisch vergnügen, wir beide tun das auf unsere Art und Weise. Weißt du nicht mehr, wie wir früher herumgetollt sind? Wie wir uns scheinbar so unabsichtlich an den geilsten Stellen berührt haben?
Er war kein Feigling. Es gab da trotzdem einen Haken an der Sache. Und keinen geringen. Das wusste Marie ganz bestimm auch, trotzdem ließ sie es darauf ankommen.
Der versammelte Familienclan!
Das war eindeutig ein Hinderungsgrund! Alle waren sie da, außer ihm und Marie noch acht Personen:
Neben ihm seine Frau Leonie, die Kochkünstlerin und Migränespezialistin. Dann kamen der Reihe nach: Seine Schwiegereltern Jakob und Magdalena, daraufhin seine eigenen Eltern Katharina und Paul, und schließlich Maries Schwester Vanessa und ihre Eltern Clemens und Helena.
Und diese beiden waren der Haupthinderungsgrund!
Allein ihre Anwesenheit sorgte bei Simon für mittelschweres Magendrücken. Er mochte sie nicht, sie mochten ihn nicht, und jeder wusste das vom anderen.
Als solcher konnte er ihr nicht einfach das Höschen herunterzerren und ihr seinen Schinderhannes zwischen die zweifellos zarten und saftigen Schamlippen schieben.
Wenigstens nicht hier am Tisch und in dieser Gesellschaft, schränkte Simon ein. Fieberhaft überlegte er. Er musste Marie irgendwie aus diesem Zimmer herausbekommen.
Ein Königreich für eine glaubhafte Ausrede!
Besonders vor Clemens und Helena. Die beiden waren misstrauisch, die hörten buchstäblich das Gras wachsen, auch wenn sie momentan noch mit dem Lammbraten beschäftigt waren. Die Stimmen der anderen verschmolzen mehr und mehr. Eine kleine Unterhaltung war in Gang gekommen. Automatisch spielte Simon nach außen hin den interessierten, aber schweigsamen Anteilnehmer.
Sein Vater hielt einen Monolog über sein Lieblingsthema: Das Finanzamt. Er konnte die Burschen nicht leiden, weil er von Jahr zu Jahr mehr Steuern bezahlen musste. Dass er als Besitzer einer sehr gut gehenden Maschinenfabrik auch eine Menge verdiente, das ließ er unerwähnt.
Als sein Vater mit seinem Monolog fertig war, war auch das Abendessen beendet. Jakob zündete sich seine Pfeife an und paffte ein paar würzig riechende Qualmwolken in die Luft.
Leonie verzog leicht ihr puppenhaftes, etwas bleiches Gesicht. Simon wusste warum: seine Frau mochte es überhaupt nicht, wenn im großen Wohnzimmer – im Repräsentiersalon, wie er diesen Raum nannte – geraucht wurde, weil sie der Ansicht war, dass das die Gardinen und Tapeten zu schnell vergilben ließ. Aber wenigstens