Der Vorlese-Adventskalender. Christine Rödl
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Der Vorlese-
Adventskalender
24 Geschichten für Kinder
Christine Rödl
Für Sam.
Ich wünsche dir viel Freude mit
deinem 1. Adventskalender
Inhaltsverzeichnis
Minka und der Schnee
Der Adventskranz
Der erste Schnee
Die Barbarazweige
Die Christbaumspitze
Tim und der Nikolaus
Der Wunschzettel
Die Schlittenfahrt
Susi backt Weihnachtsplätzchen
Der Waldspaziergang
Der selbstgemachte Christbaumschmuck
Julchen und Papa holen den Weihnachtsbaum
Der Engel, der vom Himmel fiel
Der Schneemann
Die Besonderheit der Schneeflocken
Das Krippenspiel
Gwendolin der Esel
Uwe als Christkind
Besinnliche Weihnachten
Der Pferdeschlitten
Auf dem Christkindlmarkt
Hase Henry und das Weihnachtsfest
Wuffige Weihnachten
Das Weihnachtsfest der Tiere
1. Dezember: Minka und der Schnee
Die kleine Katze Minka klettert aus ihrem Körbchen. Sie gähnt und streckt sich. Sie wirft einen Blick in ihren Futternapf. Dort ist noch immer Futter von gestern. Minka nimmt ein paar Bröckchen und zerbeißt sie krachend. Dann springt sie mit einem großen Satz auf das Fensterbrett. Von hier aus hat sie eine tolle Aussicht. Denn das Fenster zeigt hinters Haus. Dort ist eine große Wiese und etwas dahinter beginnt der Wald.
Minka stutzt. Heute sieht alles so anders aus! Weiße Federn fallen zu Boden und bedecken ihn mit weißer Watte. So etwas hat Minka noch nie gesehen. Die grüne Wiese ist verschwunden. Stattdessen ist alles weiß. Die Federn fallen so dicht, dass Minka kaum noch den Wald erkennen kann.
Endlich steht die Familie auf. Minka läuft zur Haustüre und maunzt. Daniel, der Papa der Familie, öffnet ihr die Türe. Schnell huscht Minka nach draußen.
Brr, ist das kalt. So kalt war es draußen noch nie! Doch Minka lässt sich nicht beirren. Sie tappst die Treppe nach unten. Die ist überdacht und trocken. Direkt vor der Treppe beginnt die Watteschicht. Die sieht so weich aus, dass Minka mit einem großen Sprung hinein hüpft.
Doch was ist das? Die Watte ist ja ganz kalt! Minka schüttelt sich. Und wie Watte fühlt es sich auch nicht an. Schade. Eine der weißen Federn landet direkt vor Minkas Pfoten. Bevor Minka sie allerdings erwischen kann, hat sie sich zu einem Teil der weißen Watte verwandelt.
Minka beobachtet die nächste Feder. Sie sprintet los und versucht sie zu fangen. Wieder ist sie zu langsam. Immer und immer wieder hüpft sie den Federn hinter her. Über die ganze Wiese verteilen sich ihre Pfotenabdrücke.
Jetzt fliegt eine Feder genau auf Minkas Nase. Minka schielt, um sie beobachten zu können. Sie kann sehen, wie die Feder immer kleiner wird und schließlich nur noch ein Tropfen Wasser ist.
„Die Federn schmelzen ja“, maunzt Minka aufgeregt. Jetzt erst bemerkt sie, dass auch ihr Fell immer wieder von den seltsamen Federn bedeckt wird. Es ist schon ganz feucht.
„Das sind ja überhaupt keine Federn“, stellt Minka nun fest. „Das ist flockiges Wasser!“ Eigentlich mag Minka kein Wasser. Aber mit den Flocken zu spielen, macht so viel Spaß, dass sie für die eine Ausnahme macht.
Minka hüpft noch eine ganze Weile den Flocken hinterher. Dann hört sie Daniels Stimme. „Minka? Komm schnell rein!“, ruft er. Minka sieht, dass er an der Treppe auf sie wartet. Jetzt erst bemerkt sie, wie kalt ihr mittlerweile geworden ist. Schnell läuft sie zurück über die nun weiße Wiese.
Vor Daniel bleibt sie stehen. „Na Minka? Was sagst du zu deinem ersten Schnee?“, fragt er, während er Minka hochhebt. Daniel ist schön warm und Minka kuschelt sich an ihn. Das weiße Zeug heißt also Schnee. Minka reibt ihren Kopf an Daniels Pullover. Dann beginnt sie zu schnurren. Daniel lacht. „Komm, du Schneeflockenjägerin! Jetzt wärmst du dich erst mal auf und dann gibt es leckere Milch.“ Minka schnurrt noch lauter. Sie freut sich schon, auf die nächste Schneeflockenjagd.