Sexueller Mißbrauch und Heilung aus dem Selbst - eine Therapieerfahrung nach der Psychoenergetik nach Peter Schellenbaum. Ingrid Weißbach
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Ingrid Weißbach
Sexueller Mißbrauch und Heilung aus dem Selbst - eine Therapieerfahrung nach der Psychoenergetik nach Peter Schellenbaum
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Inhaltsverzeichnis
I. Vorwort – Warum Psychoenergetik nach Peter Schellenbaum?
1. Die erotische Spur – das Ziel der Psychoenergetik
II. Zur Arbeit von Peter Schellenbaum
1. Zur Psychoenergetik nach Peter Schellenbaum
2. Zum Begriff Selbstfindung oder Individuation
3. Die Begriffe Selbstfindung und Individuation im Wandel der Zeit
6. Zur Methodik von Peter Schellenbaum
III. Der „Existenzielle Moment der Empfängnis“ – ein zentraler Begriff innerhalb der Psychoenergetik
1. Klärung der Begriffe innerhalb der Bezeichnung „Existenzieller Moment der Empfängnis“
1. Arbeit am Traum durch Gedanken und Assoziationen
2. Weiterer Versuch, mich gedanklich und assoziativ dem Traum zu nähern
4. Der Existenzielle Moment der Empfängnis
5. Komplextraum oder Kreativtraum?
6. Das Symbol des durchstochenen Ohres
7. Unvermittelter Zugang zum Trauminhalt
8. Weitere Entschlüsselung des Symbols der vier Ohrlöcher
11. Der Traum des eigenen Beziehungsmusters
13. Der Dialog mit der schwarzen Frau
VI. Die heilende Beziehung zum Therapeuten
I. Vorwort – Warum Psychoenergetik nach Peter Schellenbaum?
Der Begriff Missbrauch war in meiner Zeit, den Sechziger- und Siebzigerjahren, noch nicht so geläufig wie heute – schon gar nicht in dem deutschen Land hinter der Mauer, in dem ich groß geworden bin. Selbst wenn einige der Therapeuten, die ich aufsuchte, dieses Thema in meiner Lebensgeschichte vermuteten, gab es niemanden, der es direkt benannte.
Vielmehr ging es um „Anpassen“, „Einordnen“ und „Vergessen“, denn die meisten Therapeuten orientierten sich damals noch an Sigmund Freud, der den Satz prägte: „Das Leben zu ertragen, bleibt jedoch die erste Pflicht der Lebenden.“
Glücklicherweise konnte ich später beginnen, das Trauma aufzuarbeiten. Doch kaum hatte ich alle Puzzleteile der verdrängten Ereignisse erfasst, kam es mir vor, als läge das eigentliche Problem viel tiefer, denn die Worte Schuld und Vergebung verschafften mir keine dauerhafte Erleichterung.
So stellte sich mir die Frage, wie denn die seelische Wunde heilen könnte und ich ahnte, allein durch Aussprache, Erklärungen und eventuelle Entschuldigungen ging es nicht. Die eigentliche Frage bestand nämlich darin, wie es möglich sein könnte, auf neue Weise lieben zu lernen und das hatte nur mit mir selbst zu tun. Eine Erkenntnis, die meine Verantwortung am Geschehen mit einbezog, auch wenn das unbequem war.
Doch wie konnte ich die Gefühle der Scham und Schuld, die Gefühle der Angst vor Nähe und Kontrollverlust überwinden, beziehungsweise wandeln – Gefühle, die ich in einer frühkindlichen Zeit erlernte, in der sie mir als überlebenswichtige Strategie dienten?
Wie konnte ich jetzt, als beruflich erfolgreiche Frau, gefühlsmäßig sozusagen „nachreifen“, denn mit dem Erkennen des Fehlverhaltens und dem Erlernen von neuen Strategien hatte das meiner Meinung nach nichts zu tun. Ich ahnte bereits, dass es irgendetwas in mir gab, das aus sich selbst heraus wachsen konnte.
Etwas, das wie von selbst wusste, wohin es wollte.
Es konnte nicht so sein, wie es Sigmund Freud beschrieben hatte, dass man nur die Pflicht habe, sich genügend in die Gesellschaft zu integrieren, um zufrieden zu sein. Alles das hatte ich ja versucht und eigentlich auch erreicht.
Was also wollte ich?
Die Antwort auf die Frage war ebenso einfach wie mit Scham besetzt: Ich wollte glücklich sein! Und es kam mir vor, als hätte ich keine Erlaubnis dafür.
Sofort aber wurde