Intrige & Skandal - Polit-Skandale. Jesper Glockner


Intrige & Skandal - Polit-Skandale - Jesper Glockner


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      Jesper Glockner

      Intrige & Skandal - Polit-Skandale

      Wenn Nichts mehr so ist wie es scheint.

      Dieses ebook wurde erstellt bei

      

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Einleitung

       Was ist eigentlich ein „Skandal“?

       Deutsche Skandale und Affären

       Internationale Affären und Skandale

       Fußnoten, Verweise und mehr Interessantes

       Rechtlicher Hinweis

       Impressum neobooks

      Einleitung

      Erinnern Sie sich an Watergate? Sicher. Oder können Sie sich die Einzelheiten der Lewinsky-Affäre in Erinnerung rufen? Bestimmt.

      Aber wie sieht es aus mit den Stichworten „Amigo-Affäre“ und „Bundesliga-Skandal“? Auch hier werden Sie warscheinlich nun nicken und sich an einige Fetzen aus den großen Reportagen der Medien erinnern.

      Dieses Buch nimmt Sie mit auf eine Übersichtsreise über die wichtigsten Skandale und Affären der letzten Jahre.

      Rufen Sie sich gemeinsam mit uns in Erinnerung was es zum Beispiel mit den folgenden Stichworten noch einmal auf sich hatte:

      Contergan-Skandal, Spiegel-Affäre, Lauschaffäre Traube, Barschel-Affäre und Bonusmeilen-Affäre.

      Und dies ist nur ein kleiner Ausschnitt der erwähnten und dargestellten deutschen Geschehnisse. Darüber hinaus werden Sie auch einige der Merkwürdigkeiten unsere Nachbarn und der USA kennen lernen und neu entdecken.

      Was ist eigentlich ein „Skandal“?

      Ein Skandal bezeichnet ein Aufsehen erregendes Ärgernis und die damit zusammenhängenden Ereignisse oder Verhaltensweisen. Das Wort ist im Deutschen seit dem Ende des 16. Jahrhunderts belegt.

      Es wurde aus dem gleichbedeutenden französischen scandale entlehnt, das auf das kirchenlateinische scandalum zurückgeht, dieses wiederum auf das griechische skandalon „Fallstrick, Anstoß, Ärgernis“. Das abgeleitete Adjektiv skandalös mit der Bedeutung „ärgerniserregend, anstößig“ sowie „unerhört, unglaublich“ findet sich seit Anfang des 18. Jahrhunderts.

      Skandal wird häufig synonym zum Begriff Affäre verwendet.

      Affäre bezeichnet – neben der Liebesaffäre – heute vor allem als skandalös beurteilte Angelegenheit in Politik und Wirtschaft. Der Begriff des Skandals kann demgegenüber ein breiteres Spektrum der öffentlichen Wahrnehmung ansprechen, beispielsweise auch einen Skandal innerhalb der Kunst.

       Skandal und Gesellschaft

      Bei einem Skandal handelt es sich um eine (allgemeine) Entrüstung oder Empörung im Sinne eines moralischen Gefühls. Zu wissen, worüber sich eine Gesellschaft empört, lässt ablesen, wo und wie die überschrittenen Grenzen liegen. Insofern lassen sich über Skandale Rückschlüsse auf die jeweiligen Norm- und Wertvorstellungen bzw. Konventionen einer Gesellschaft ziehen.

      Ein Vorgang, der in einem bestimmten Region oder einer bestimmten Gesellschaft einen Skandal hervorruft, muss dies nicht zwangsläufig auch in einer anderen bewirken.

      Was früher einen Skandal hervorgerufen hat, muss heute nicht wieder zu einem führen. Ein häufig genanntes Beispiel in diesem Zusammenhang ist der damalige „Skandal“ um den Film „Die Sünderin“ |1| in der Bundesrepublik Deutschland der frühen 1950er-Jahre.

      Die beiden schwedischen Skandalfilme „Das Schweigen“ |2| und „491“ riefen in den 1960er die "Aktion Saubere Leinwand" |3| auf den Plan und erlangten so kulturhistorische Bedeutung. Heute allerdings mutet der Inhalt keineswegs mehr „skandalös“ an.

       Skandal und Medien

      In der Regel bedingt ein Skandal eine allgemeine gesellschaftliche Aufmerksamkeit, die heute überwiegend durch die Massenmedien erreicht wird. Bei der Aufdeckung von Skandalen und Vorgängen wie Korruption, Bestechung und persönlicher Vorteilsnahme von Amtsträgern in Politik und Wirtschaft spielen Medien und Journalismus, insbesondere als Investigativer Journalismus, eine bedeutende Rolle. Nicht zuletzt hieraus leitet sich die Rolle von Medien und Presse als Korrektiv und sogenannte „Vierte Gewalt“ ab.

      Da Medien und Presse auch an hohen Zuschauer-, Hörer- und Leserzahlen interessiert sind, kann es dazu kommen, dass einzelne Vorgänge über ihre Bedeutung hinaus „skandalisiert“ werden. Wo die Grenze zwischen „legitimer Empörung“ und „künstlicher Aufgeregtheit“ liegt, ist vom Betrachter und dessen sozialen, religiösen und politischen Hintergrund abhängig.

      Skandalisierung geht oft einher mit Kommerzialisierung, Boulevardisierung bzw. Entertainisierung von Medieninhalten.

      Medienskandale beruhen auf einem tatsächlichen oder vermuteten Missstand. Sie verlaufen meist ähnlich:

      In der Latenzphase wird ein Missstand bekannt; die Anzahl der Medienberichte zum Thema nimmt schlagartig zu. Die Protagonisten des Skandals werden vorgestellt. Die Phase endet mit einem

      Schlüsselereignis. Dieses führt dazu, dass der Konflikt zu einem Skandal eskaliert. In der darauf folgenden Aufschwungphase werden weitere Fakten bekannt, die in eine Verbindung zum ersten Missstand gesetzt werden. Ist diese Ausweitung geglückt, beginnt die

      Etablierungsphase. In dieser Phase erreicht der Skandal den Höhepunkt. Nun wird über die Schuld oder Unschuld der Protagonisten gerichtet; Konsequenzen werden gefordert. Zu Beginn der Abschwungphase knickt die skandalierte Person oder Organisation unter dem öffentlichen Druck ein und zieht Konsequenzen aus den Vorkommnissen (z.B. Rücktritt)

      In der medialen Wahrnehmung ist der Konflikt damit gelöst. Die Intensität der Berichterstattung nimmt schnell ab.

      In der Rehabilitationsphase wird die Ordnung des Gesellschaftssystems wieder hergestellt. Die Medien berichten nur noch vereinzelt. Mit den fünf Phasen entspricht der Aufbau eines Medienskandals weitgehend demjenigen eines antiken Dramas.

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