Unbekannt Verzogen. Thorsten Nesch
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Thorsten Nesch
Unbekannt Verzogen
von Gitarren, Girls und Geiern
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
1 – Rote Karte, und die Saison hat noch nicht mal angefangen
2 – „Drei Monate SKY-TV umsonst und Übernahme der Umzugskosten“
3 – Sollen wir jetzt sieben Tage chillen die Woche, oder wie?
4 – Häuptling Deutschland-Socke, der Robocop von Hangover
5 – Ein Mann liegt im Fahrstuhl und schläft
6 – Überraschung! Heiko, unser Sozialarbeiter
7 – Pausen Posse samt Smartphonediebstahl
8 – Und der Name unserer Band ist Red Hot Chillout Pussies?
9 – Trödel Tonys Armee der Verdammten
10 – Der große E-Gitarren Bieter Marathon
11 – Das unbeschreibliche Gefühl in einer Band zu sein
12 – Den hatte ich doch total vergessen
13 – Erste Probe, Proberaum: Wohnungszimmer
14 – Wie im Maschinenraum einer Steampunkstadt
15 – Der große Samstag Nacht Party Skandal
16 – Extrem-Songtexten am Sonntagnachmittag
17 – Volle Lautstärke nach vorn im Proberaum
18 – Wunden lecken und Konkurrenz abchecken
19 – Das monatliche Gespräch mit unserem Familienhelfer
20 – Eine unangenehme Überraschung im Proberaum
21 – Und folgende 8 Bands spielen um den Opener für Gossen Posse:
22 – Oberschenkelkneten und der Weg ins Loch
23 – Generalprobe live im Loch mit Publikum
24 – Wenn der Proberaum zum zweiten Wohnzimmer wird
25 – Von wegen Tote Hose in der Weißen Rose
26 – Anerkennung von links und Neid von rechts
27 – Wie ein Flugzeugträger in der Nacht
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Weitere Romane von Thorsten Nesch
1 – Rote Karte, und die Saison hat noch nicht mal angefangen
„Das ist ein Akkord, das ist noch einer, hier ein dritter, jetzt gründe eine Band“
- Sideburns (Punkfanzine)
„Wir mögen ihren Sound nicht, und die Gitarrenmusik ist auch nicht das Wahre“
- Decca Records, Ablehnungsschreiben an die Beatles 1962
„Ich meine, hey, Hauptsache, es rockt“
- Saheed Schuster (Sänger, Gossen Posse)
„Ey, Anecken“, schreit Jamaika hinter mir her.
Ich werfe einen Blick über meine Schulter und sehe, wie sie und W-Lan sich auf ihren Rädern abstrampeln, um mich einzuholen.
Ein Auto hupt. Meint wohl mich, weil ich auf der schmalen Straße zu weit in der Mitte fahre. Ich zeige dem Honk im roten Golf den Finger.
„Warte, Anneke... Anneke!“, ruft W-Lan meinen richtigen Namen.
Das machen meine Freundinnen eigentlich nur, wenn es ernst ist. Klar, bin ich noch sauer, so richtig sauer. Aber wenn ich drüber nachdenke, könnte ich heulen. Und deshalb trete ich noch stärker in die Pedalen. Damit der Fahrtwind die aufsteigende Hitze in meinen Augen kühlt.
Blöde Wettbergen-Punze. Wer schon Merle heißt! Ich bereue überhaupt nicht, dass ich ihr eins aufs Auge gegeben habe, aber dass ich mich schon wieder habe so provozieren lassen, das nervt mich. Die letzten drei Sekunden, bevor ich explodiere, was da immer in mir abgeht ...
Irgendwie hat Markus, der Trainer, ja Recht. Was okay ist gegen eine gegnerische Kreisläuferin, das ist nicht okay gegen die eigene Torhüterin! Kein Teamgeist, meint er, ich wäre zu aggressiv. Sogar für Handball.
Ihr Auge wird zuschwellen, da bin ich mir sicher. Dann sieht sie nur die Hälfte. Müssen die linken Außen im nächsten Spiel eben besser verteidigen.
Die habe ich ganz schön blöde stehen lassen. Sollen die doch sehen, wie die ohne mich klarkommen. Ohne mich umzudrehen, bin ich gegangen. Ich bin rasch aus der Halle marschiert,