Rakna. Josephine Becker

Rakna - Josephine Becker


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      Josephine Becker

      Rakna

      Das Geheimnis der Trauerweide

      Dieses ebook wurde erstellt bei

      

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Roman

       Prolog

       Die Trauerweide

       Lynthriell

       Von Menschen und Kindern

       Fenrick

       Das Erdreich

       Zwei Neuankömmlinge

       Stärke oder Schwäche

       Letzte Rettung

       Gewagtes Vorhaben

       Eine zweite Seele

       Hochmut

       Recht und Unrecht

       Strafarbeit

       Tears und Tränen

       Die Vorhersehung

       Wiedersehen und Abschied

       Aufbruch

       Die Frau mit den zwei Gesichtern

       Zwischen Gut und Böse

       Der letzte Schritt

       Neubeginn und Ende

       Zenturion

       Eine Verbindung tut sich auf

       Alte Bekannte

       Der König Tharadors

       Roter Schnee

       Ein weiterer Traum

       Der Hinterhalt

       Impressum neobooks

      Roman

An alle die daran glaubten,

      Prolog

      Der Tag neigte sich dem Ende, als ein finster dreinblickender Mann eilig seine letzten Geschäfte abwickelte. Die Menschen dieses Dorfes, welches direkt an einem großen See errichtet worden war, bereiteten sich auf die laue Sommernacht vor. Viele trafen, bei den verbleibenden Strahlen der Abendsonne, alle nötigen Sicherheitsvorkehrungen für den dunklen Tagesabschnitt. Denn Sicherheit stand hier an oberster Stelle. Die Menschen, die am Rande des Waldes wohnten, verriegelten ihre Häuser sogar mehrfach, da von dort einst das Übel gekommen war. Genau an diesem Ort lebte der Mann namens Burk, welcher sich nun schnellen Schrittes dorthin aufmachte. Er wohnte zusammen mit seiner kleinen Tochter in der alten Langhütte. Sie hatte kaum zehn Winter durchgemacht, doch war schon jetzt mutig wie fünf Männer. Er liebte diese Wesensart an ihr. Aber genau jene Eigenschaft, übermäßig mutig zu sein, erschwerte ihm sein Leben oftmals. Es war damals ohnehin kompliziert für ihn gewesen, eine Erklärung für den plötzlichen Tod seiner Frau zu finden. Die Menschen des Dorfes hatten ihm lange Zeit nicht geglaubt, aber es war ihm in den letzten Jahren gelungen, sich eine gleichrangige Position unter den Leuten zu erarbeiten. Es war hart und die Bewohner tauschten ihre Ernte nicht so reichlich mit ihm, wie mit Anderen, aber es bewahrte sie vor dem Hungertod. Das gesamte Dorf war gläubig und den Sternengöttern wurden regelmäßig Feste und Opfergaben dargebracht. Jedem einzelnen Sternbild, zu jener Zeit, wenn es am höchsten am Himmel stand. Oft hatte er zu den Göttern gebetet, ihm einen Aufschub zu gewähren und Nahrung und ein warmes zu Hause zu senden. Aber nachdem ihre Situation jedes Mal nur noch unerträglicher wurde, hatte Burk den Glauben an sie verloren. Seine Tochter wusste von all den Schwierigkeiten nichts und nach einem weiteren Geschäft mit dem Dorfältesten, war es den Menschen, die in den unzähligen Langhäusern lebten, verboten worden, das Kind darauf anzusprechen. Ihr Oberhaupt war ein gescheiter Mann, auch wenn er die Angewohnheit besaß, sich vom Hauptmann vorschnell fehlleiten zu lassen. Burk war der Meinung, und dies dachte er erneut grimmig, dass Farghas ohne den Anführer der Wache besser dran wäre. Natürlich war es dienlich, dass man in seiner Position unnachgiebig und bedrohlich wirkte, doch der Hauptmann übertrieb es ein wenig damit. Als vor einigen Jahren das Schwert des Oberhauptes verschwunden war und es bei dem Sohn der Kräuterfrau gefunden wurde, stimmte er dafür, das Kind zu verstoßen. Es war so alt gewesen, wie Burks Tochter jetzt. Der Junge war dem Verlangen nachgegangen, die Klinge einmal in den Händen zu halten und beging damit den schweren Fehler. Noch heute erinnerte sich Burk an die mit Tränen gefüllten Augen des Kindes und wie er erzählt hatte, wie hell das Metall in der Sonne glänzte. Nur deshalb habe er es an sich genommen. Damals hatte Farghas den Hauptmann abgewiesen und ein faires Urteil gefällt. Burk empfand die Strafe des Ältesten sogar als lehrreich, denn der Junge war von nun an verpflichtet, das Schwert zu bewachen, damit so etwas nicht noch einmal geschah. Bis heute trat der Bursche von damals, jeden Tag die Wache an, obwohl er jetzt ein Erwachsener war. Seither war er nie wieder in krumme Machenschaften verwickelt worden.

      Abrupt hielt Burk in seinem schnellen Marsch inne. Etwas hatte ihn aus der Erinnerung gerissen. Ein schriller Frauenschrei durchbrach die Stille. Erschrocken fuhr er herum. Der Aufschrei war direkt aus dem offenen Fenster des Langhauses gekommen, vor dem Burk jetzt stand. Einen Moment verharrte er und seine Gedanken rasten, während er überlegte, ob es klug war, einzuschreiten. Auch Andere warfen neugierige Blicke in die Richtung, aus welcher


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