Imke und die gestohlenen Trikots. Corinna Behrens
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Imke und die gestohlenen Trikots
Fußballroman
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Corinna Behrens
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D-80335 München
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4. Auflage, 2021
(Überarbeitete Neuauflage)
©Corinna Behrens
https://www.corinnabehrens.de/
Alle Rechte vorbehalten.
Lektorat, Korrektorat: Daniela Höhne, Berlin
Bildmaterial: Adobe Stock (Moodboard)
Von den Imke-Romanen sind bisher erschienen:
- Imke und die gestohlenen Trikots
- Imke, Träume – Tränen – Meistercup
- Imke – Abseitsfalle
Buchbeschreibung:
Was ist mit den neuen Trikots der Mädchenmannschaft des SV Winkelbach passiert, die kurz vor dem entscheidenden Meisterschaftsspiel spurlos verschwunden sind? Welches Geheimnis verbirgt sich hinter dem Diebstahl?
Schafft es die junge, talentierte Fußballerin Imke zusammen mit ihren Freundinnen, den Fall aufzuklären?
Ein Roman rund um den Frauen- und Mädchenfußball.
Über die Autorin:
Corinna Behrens wurde in Wilhelmshaven geboren. 1989 zog sie nach München. Von Kindesbeinen an begleitete sie der Fußball. Lange Zeit spielte sie selbst aktiv und schaffte es sogar bis in die 2. Liga. Sie trainierte jahrelang Juniorinnen- und Frauenteams.
Die Schriftstellerei ist ihre zweite Leidenschaft.
Um in der Literatur dem Frauen- und Mädchenfußball eine Stimme zu geben, schuf sie diese Buchserie.
Danksagung
Der Deutsche Fußballbund (DFB) hat am 31.10.1970 sein Verbot über den Frauenfußball aufgehoben. Mein Dank richtet sich an die Frauen und Männer, die mutig und unerschütterlich dafür eingetreten sind. Sie haben die Voraussetzungen geschaffen, dass in Deutschland jedes Mädchen die Möglichkeit hat, Fußball zu spielen.
In vielen Ländern kämpft der Frauenfußball auch heute noch um gesellschaftliche Anerkennung.
Corinna Behrens
Überraschung
»Tooor!« Imke riss die Hände in die Höhe. Ihre Mitspielerinnen rannten auf sie zu und es bildete sich eine jubelnde Spielerinnentraube. Mit einem sehenswerten Kopfball hatte Imke ihr Team, den SV Winkelbach, erneut in Führung gebracht.
»Aufpassen jetzt«, rief Hannah, die Trainerin, ihren Spielerinnen zu. »Konzentriert euch, es sind nur noch wenige Minuten zu spielen!«
Die gegnerische Stürmerin tankte sich in den Strafraum. Mit letzter Kraft warf sich Karin, die Abwehrchefin und Spielführerin, in den Schuss, kurz darauf ertönte der Schlusspfiff.
Die Siegerinnen johlten und das zahlreiche Publikum klatschte begeistert. Imke, die kleine, begabte Spielmacherin, strahlte über das ganze Gesicht. Sie sprintete auf ihre Eltern zu, die fast bei jedem Spiel dabei waren. Ihre Mutter nahm sie in den Arm und strich ihr über die dunklen Haare, die ungebändigt nach allen Seiten abstanden.
»Ein Sieg noch und wir sind Meister!«, rief Imke begeistert.
»Na ja«, wiegelte ihr Vater ab. »Es wird schwer, den Tabellenführer zu besiegen.«
Imke schüttelte übermütig den Kopf. »Mit der Leistung von heute werden wir auch den TuS schlagen!«
»Dem Rudi würde ich es gönnen, wenn sein Team zum Schluss abgefangen wird«, murmelte Imkes Vater.
»Eben, Papa«, nickte Imke. »Der hat doch fest mit dem Meistertitel gerechnet.«
Rudi Dormann besaß eine Baufirma und gehörte zu den größten Arbeitgebern der Region. Er war wohlhabend und unterstützte die Mädchenmannschaft des TuS Neustadt, in der seine Zwillingstöchter Gunhild und Elisabeth spielten. Er erwartete von der Mannschaft sportlichen Erfolg. Die Mädchen kickten erfolgreich und besiegten die Gegnerinnen nach Belieben. Nur der kleine Verein SV Winkelbach erwies sich als ebenbürtig, denn die beiden Teams marschierten im Gleichschritt durch die Liga. Im Hinspiel hatten sie sich 2:2 unentschieden getrennt.
Plötzlich stupste jemand Imke an und sagte: »Schönes Tor, Mädchen!«
Sie drehte sich um und sah Rudi Dormann mit seinen beiden Töchtern. Er war ein gutaussehender, schlanker und drahtiger Mann.
»Guten Tag, Frau Strobel, Martin«, nickte er Imkes Eltern zu. Dann wandte er sich erneut an sie: »Eine Spielerin wie dich könnten wir nächstes Jahr gebrauchen.«
»Ach, Vater, lass sie doch«, sagte Gunhild und musterte Imke von oben bis unten.
Imke begeisterte sich weder für Herrn Dormann noch für die Zwillinge. Gunhild und Elisabeth hielt sie für hochnäsige Ziegen. Aber sie bemühte sich, freundlich zu sein, denn Rudi Dormann war Mandant in der Anwaltskanzlei ihres Vaters. Ihm zuliebe biss sie sich auf die Lippen und lächelte. »Danke, aber ich möchte mit meinen Freundinnen weiterspielen.«
Dormann verschränkte die Arme vor der Brust. »Aber du solltest dein Talent nicht so verschleudern. Man muss zusehen, dass man im Leben weiterkommt. Dieser kleine Verein wird dich nicht weiterbringen.«
»Mir gefällt es hier und wir können nächste Woche Meister werden.«
Die drei Dormanns lachten laut. »Euer Sieg heute hat uns echt Angst gemacht«, lästerte Elisabeth und zitterte theatralisch mit ihren Händen und Knien.
»Ihr seid doch keine Meistermannschaft«, höhnte Gunhild. »Man muss sich nur eure Trikots ansehen.« Abschätzig musterte sie Imke. »Die sind mindestens hundert Jahre alt.«
Imke errötete. Verschämt sah sie an sich herunter. Ja, die Trikots sahen verwaschen aus und es fehlten vom Trikotsatz Hosen und Stutzen. Es war einfach kunterbunt dazugekauft worden.