Mary und das geheimnisvolle Gemälde. Gabrielle Jesberger
5f91-9902-17644543f2ee">
Gabrielle Jesberger
Mary und das geheimnisvolle Gemälde
Schicksalswege der Liebe vom Mississippi in den Spessart
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Frieden – nach vier Kriegsjahren
Titel
Mary
und das geheimnisvolle Gemälde
Schicksalswege der Liebe
vom Mississippi in den Spessart
Gabrielle Jesberger
für Marys Urenkel Udo Ludwig
und allen Nachgeborenen
Der überwiegende Teil dieses Buches bezieht sich auf tatsächliche Begebenheiten und
historische Tatsachen.
Die Ergänzungen bestehen aus begründeten Zusammenhängen und Vermutungen.
Das Loslassen am Ende unseres Lebens und
diese Welt verlassen zu müssen
ist wohl das Schwerste,
was uns Menschen abverlangt wird.
Doch es ist ein Trost,
zu wissen, dass etwas von uns weiterlebt
in dieser Welt,
in unseren Kindern, Enkeln und Urenkeln und
in allen, deren Herz wir einfühlsam berühren.
Mary Wagner-Wehsarg
Vorwort
In unserer heutigen Zeit fehlt leider oft etwas wesentlich Menschliches: Wertschätzung, die aus einer echten Empathie kommt. Das ist das Besondere - zusammen mit einer liebevollen familiären Verbundenheit - an diesem Buch.
Es geht um Mary, die Urgroßmutter des Mannes der Autorin, die eine sehr liebenswerte Persönlichkeit ist, zu der Gabrielle, ausgelöst durch ein besonderes Gemälde von ihr, seit 50 Jahren eine innige Beziehung hat.
Um diese herzensgute Frau noch besser zu verstehen, wurde aus diesem Geist ihre Lebensgeschichte aufgeschrieben. Auch „für Marys Urenkel, deren Kinder und die nachfolgenden Generationen“.
Das Ganze ist eingebettet in historische Zusammenhänge von den Anfängen unserer Demokratie (Hambacher Fest) bis zum Nationalsozialismus. Es war eine Zeit, die in der jetzigen Generation so und in ihrer ganzen Tragweite kaum jemand sich vorstellen kann. Deshalb ist es heute auch für uns wichtig, durch verschiedene Informationen die demokratische Entwicklung zu Freiheit und Menschenwürde in unserem Land zu kennen und für diese Werte einzustehen.
Der Vater von Mary, Franz Wagner, hat als Jurist liberales Gedankengut verinnerlicht und sich tatkräftig in den demokratischen Revolutionen des 19. Jahrhunderts für Menschenrechte und soziale Gerechtigkeit eingesetzt. Seine aktive Teilnahme bei den Hambachern, im Parlament in der Paulskirche (als Delegierten-Berater) und der Revolution war lebensgefährlich, da von den ungerecht Herrschenden die sogenannten Landesverräter wegen Rebellion und Hochverrat hart mit Gefängnis oder Tod bestraft wurden. Grausam gingen die Truppen gegen das „rote Lumpenpack“ vor und alle Aufstände wurden durch die militärische Übermacht blutig niedergeschlagen.
Franz Wagner konnte, wie u. a. auch Hecker, der Verhaftung entkommen und in die Neue Welt nach Amerika flüchten. Dort errichtete er eine „Beratungsstelle für Rechtsfragen und Einbürgerung“, gründete eine erfolgreiche Pelz- und Lederfirma und heiratete. So wurde Mary in St. Louis geboren.
Im Buch wird gut beschrieben, wie viele Deutsche in Amerika lebten, sich halfen und ihre Kultur pflegten. Vor allem blieben sie ihren demokratischen Ideen treu. So waren z. B. 175.000 Deutsche im amerikanischen Bürgerkrieg beteiligt.
Es geht in dieser Zeit auch um die Sklavenbefreiung, die politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse, z. B. die beiden großen Wirtschaftskrisen 1857 und 1877, wobei die Gründe und Auswirkungen erstaunlich denen in der jüngsten Vergangenheit ähneln.
Der Vater von Mary konnte, nachdem die Gefahr der Verhaftung nicht mehr bestand, wieder in seine Heimatstadt Mainz mit seiner Familie zurückkehren, wo er „Bürgermeister des Wohlfahrtsamtes“ wurde.
Mary, die künstlerisch sehr begabt war, durfte in Brüssel Musik und in Wien Malerei studieren, was damals für Frauen nicht selbstverständlich war. Die jahrhundertealten unfassbaren Diskriminierungen der Frauen in einer unglaublich ungerechten patriarchalischen Welt waren immer noch vorhanden. Deshalb ist es erstaunlich, wie selbstständig und dem Mann gleichwertig Mary war!
Sie durfte eine besondere Liebesbeziehung zu ihrem Mann, Dr. Richard Wehsarg, einem Arzt im Spessart, erleben. Aus dieser Ehe gingen mehrere Kinder hervor. Trotz ihrer Krankheit (Bleivergiftung durch das damalige giftige Weiß beim Malen), die ihr öfters Schmerzen bereitete, behielt sie ihren Mut und vor allem ihre große Liebe zu allen Menschen, auch den Patienten