Lizenz zum Schnüffeln. Martin Cordemann
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Martin Cordemann
Lizenz zum Schnüffeln
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Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Ein Vorwort von Köln… nein, das war was anderes. Hallo! Nun, ohne groß drum herum zu reden, wenn Sie die anderen Bücher gelesen haben – was Sie sollten! – dann wissen Sie ja schon, was jetzt kommt. Sie befinden sich hier in Band 5, und für alle, die sich gerade erst zugeschaltet haben, hier noch einmal eine kleine Übersicht zum Mitschreiben und Nachkaufen:
Nach den Büchern
„Tod unterm Leuchtturm“
„Tod du Fröhliche“
„Geigenmord“
„Frauenvolle Morde“
liegt Ihnen hier mit „Lizenz zum Schnüffeln“ der fünfte Band aus der „Harry Rhode“-Reihe vor. Wenn Sie das zum Kaufen inspiriert, behaupte ich auch gerne, dass Sie die anderen Bücher gelesen haben müssen, um das hier zu verstehen. Wäre natürlich gelogen, wissen Sie aber nicht.
Sollten Sie aus irgendeinem, mir nicht näher bekannten oder gar nachvollziehbaren Grund auf die Idee kommen, so etwas wie eine Chronologie in den Geschichten mit und um Harry Rhode entdecken oder sich gar selbst eine aus den Fingern saugen zu wollen, dann sei Ihnen hiermit ein Strich durch die Rechnung gemacht. Denn aus einem ebenso mir nicht näher bekannten oder gar nachvollziehbaren Grund habe ich bereits eine solche rein willkürlich festgelegt. Sollte Ihre mit der meinigen nicht übereinstimmen, dann darf ich Sie an eins erinnern: Ich bin der Autor dieser Figur, verstanden? Ach, was soll’s, die Chronologie ist in etwa die Reihenfolge, in der Sie die Geschichten vorfinden – und wenn nicht, dann hab ich mich eben geirrt. Geschrieben wurde dieses Buch vor „Tod unterm Leuchtturm“, spielt aber danach. Nun ließ sich bei der Überarbeitung von „Leuchtturm“ das ganze ein wenig durch Handykameras aktualisieren, bei diesem Buch hier habe ich aber auf die rückwirkende Einführung und exzessive Nutzung von Handys verzichtet. In Sachen Technik (Handy, Internet) hat sich seit der Entstehung dieses Bandes einiges verändert – sonst aber eher (mit Ausnahme der Einführung des Euro) nicht.
Als interessante Randnotiz sei erwähnt, dass dies der erste Harry Rhode-Roman war, den ich geschrieben habe, während die anderen Bücher ja eher Sammlungen von Detektivgeschichten sind. Das Buch entstand 1989/1997 und was bleibt da noch zu sagen als:
Harry Rhode kehrt zurück
in
Mord aus vergangenen Tagen
Aber das hätte eigentlich eher ans Ende gehört. Naja, egal, kann man nichts machen.
Jetzt erstmal: Viel Spaß!
Prolog
Wahrscheinlich begann die ganze unangenehme Angelegenheit an einem Donnerstag, solche unangenehmen Angelegenheiten beginnen meist an einem Donnerstag, manchmal auch Mittwochs, aber das nur in Schaltjahren. Wie üblich kam ich morgens in mein Büro-das-diesen-Namen-genauso-verdient-wie-ich-das-Adjektiv-gekämmt im Polizeipräsidium – und wie üblich kam ich zu spät. Als ich mich gerade an meinen Schreibtisch gesetzt hatte und gerade im Begriff war, die beiden Akten zu sortieren, die vor mir lagen, betrat Kronzucker, mein Chef, ohne anzuklopfen den Raum. Das war gar nicht seine Art, jedenfalls nicht, ohne mich dabei stinksauer anzusehen.
„Harry, ich habe ein ernstes Wort mit Ihnen zu reden!“ eröffnete er und schloss leise die Tür. War inzwischen aufgefallen, dass ich ständig zu spät kam? Wollte man mich tadeln oder rausschmeißen? Vorsichtshalber nahm ich die Füße vom Schreibtisch; sein Blick drückte eine gewisse Dankbarkeit für diese Aktion aus. Dann setzte er sich mir gegenüber.
„Sie wissen“, begann er, „dass ich mit Ihrer Arbeit immer sehr zufrieden gewesen bin?!“ Nun, ich wusste es. „Wenn ich auch Ihre Methoden nie richtig gebilligt habe“, fügte er hinzu, musste lächeln und wurde wieder ernst. „Wir haben immer gut zusammengearbeitet... in all den Jahren.“ Er lächelte traurig. „Es hat Spaß gemacht, manchmal. Man konnte sich immer auf Sie verlassen!“ Ich war gerührt. Das war verdammt viel Süßholz für einen Rausschmiss!
„Ähm“, versuchte ich sowohl meine Verlegenheit darzustellen/sie zu vertuschen, wie auch ihn dazu zu bewegen, zum Kern, also meiner Kündigung, zu kommen.
„Harry.“ Dieser vertrauliche Ton verhieß stets Probleme. Meistens welche, die er mit mir hatte. „Haben Sie vielleicht etwas zu trinken?“ fragte er unvermittelt. Ich war überrascht.
„Wenn Sie eine Cola...“
„Früher hatten Sie doch immer eine Flasche Scotch hier irgendwo, nicht wahr?“ Er lächelte wissend. Alkohol im Dienst? War es das? Dabei war ich nun beileibe kein Alkoholiker – was bei diesem Job mehr als verwunderlich war! Naja, da er es ohnehin wusste,