Wiener Gschichteln. René Violo

Wiener Gschichteln - René Violo


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      René Violo

      Wiener Gschichteln

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      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Widmung

       Damals

       Sie saß wie jeden Abend

       Er ist Wiener

       Der alte Joseph

       Taaag

       Die Sopherl

       Zerscht schimpfen wir

       Das Brummen der Stadt

       Erinnerungen an einen Sommertag

       Es sollte ihr erstes

       43 Jahre

       Heute war ein guter Tag

       Die beiden waren

       Wilder Wein

       Augustin

       Der Martinstag

       Er kam langsam

       Zögerlich begann sie ihren Weg

       Es heißt

       Der Schani

       Waldboden

       Es war wieder soweit

       Schenke mir ein Lächeln

       Ich sag daweil servus und baba

       Impressum neobooks

      Widmung

      Meinen Kindern und deren Kindern

       ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

      Sei doch getröstet, Mensch, Greis, Kind,

      Du wurdest nicht umsonst geboren.

      Weder verweht dein Werk der Wind,

      noch gehst Du irgendwie verloren.

      Erfreu Dich einfach deiner Sachen,

      geh ab und zu zum Wirten lachen,

      tu täglich, ohne Eile, was Du gerne tust

      und atme tief, wenn Du dann ruhst.

      Damals

      Damals, wie der Südbahnhof noch voller Wunder war,

       in olle Eck, für olle Gschmack a gschmeidige Stehbar,

       im Schweizergarten a poa solide Bänk aus Holz,

       dort konnte auch der Walter stolzieren voller Stolz.

      Bis runter zum AKH, wo so mancher gelandet war,

       auf a Nacht im Gangbett, ausnüchtern, essen gar,

       da war dem Walter sein kleines Königreich,

       bei den Sandlerkollegen war er "der Scheich."

      Das geschnorrte Geld gestapelt und dann aufgeteilt,

       hatte wer Läus, mit dem Walter zum Arsenal geeilt,

       die Schlange vor der Suppenküche wohl organisiert,

       wenn Walter sprach, haben die Kollegen jäh pariert.

      Ein Herz aus Gold, das hatte er,

       auch wenn sein Leben lief verquer,

       früher, da hat Brücken er gebaut,

       bis es ihm einst eine zamgehaut.

      Das war allenthalben seine Gabe, seine Kraft,

       selbst ganz unten soviel Gutes er geschafft ~

       wer ihm begegnen durfte, war hoch geehrt,

       den Händedruck er niemandem verwehrt.

      Bei seinem Armengrab da weht ein Schild im Wind ~

       "Sein Wesen war im Grunde dies: er konnte lieben wie ein Kind."

      Sie saß wie jeden Abend

      Sie saß wie jeden Abend vor dem Haus,

       in ihrem schaukelnden Stuhl, am Holz,

       redete nicht, hörte nicht ~ sie schaute;

       und wie jeden Abend schaukelte

       ihr Geist mit jedem Glase mehr.

      Sie war schon alt, sie hat die meiste Zeit

       ein gutes Leben, gerade Sicht gehabt.

       Nun saß sie, von den Kindern zugedeckt,

       und blickte nicht zurück, nicht vorwärts;

       sie sah zur Seite, und das war drinnen.

      Da drin in ihr war es unglaublich,

       alles was es nicht gibt, das gab es da.

       Manches war benannt, wie Elf, Drach, Troll,

       das meiste jedoch entzog sich dem Benennen

       und flirrte, flog und flatterte nur so herum.

      Da war sie also angekommen, da drüben,

       in ihr drin, das war jetzt ihre Welt.

       Da war sie Königin, Schöpfer, Minnesänger.

       Und an guten Abenden, da flog auch sie

       und drehte wilde Pirouetten mit ihrer Schar.

      In einer Sommernacht, da blieb sie einfach da.

       Angedeutet, in ihrem Gesicht, ein Lächeln.

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