Amüsante Kurzgeschichten 1. Dillmar Bardim
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Dillmar Bardim
Amüsante Kurzgeschichten 1
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Inhaltsverzeichnis
3. Eine übersinnliche Begegnung
4. Die kleinen Wunder des Alltags.
6. Eine Geschichte, die das Leben schrieb.
1. Der Urlaub meines Lebens.
Als ich in das Büro meines Chefs bestellt werde, ahne ich schon nichts Gutes. Aber dass er mir vorwirft, ich würde bei meinen Kollegen Intrigen schüren und Geld unterschlagen, entbehrt nun jeder Grundlage. Ich bin wie vom Schock erstarrt. Mit solchen Anschuldigungen habe ich nun wirklich nicht gerechnet. Um es kurz zu machen: Er hat mir fristlos gekündigt. Zuerst bin ich total schockiert und verwirrt. Die Enttäuschung darüber, dass mein Chef das auch noch so übernimmt, was meine Kollegin an ihn herangetragen hat, ist riesengroß. Diese Dreistigkeit habe ich ihr nicht zugetraut. Sie hat dem Chef Lügen über mich verbreitet. Und was mit dem Geld war, das weiß ich bis heute nicht. Sie hat es getan, nur um meine Position in der Firma zu bekommen. Das hat sie nun offensichtlich geschafft. Mein Chef bietet mir an, dass ich noch meinen Resturlaub nehmen kann, aber dann nicht mehr wieder komme soll. Als ich ziemlich geknickt, und völlig durch den Wind nach hause komme, finde ich in meinem Briefkasten ein Werbezettel eines Reisebüros. In diesem bieten sie einen Last Minute Flug nach Skandinavien an. „Hm wäre eine willkommene Abwechslung“ Dieser Gedanke lässt mich nicht mehr los. „Vielleicht kann ich ja so meinem seelischen Schmerz etwas entfliehen“ murmle ich vor mich hin, „und mir dann Gedanken über meine Zukunft machen.“ Gesagt getan. Also werde ich meinen Urlaub in Oslo verbringen. Diese Stadt hat mich irgendwie sowieso schon immer gereizt. Als ich im Flieger sitze und meinen Gedanken freien Lauf lasse, setzt sich eine hübsche junge Frau neben mich. Erst habe ich sie gar nicht richtig bemerkt, obwohl sie sehr attraktiv gekleidet ist. Aber nach einer kurzen Weile kommen wir dann doch ins Gespräch und unterhalten uns angeregt und vertraut. Nach der Landung in Oslo verliere ich sie wieder aus den Augen. Welch eine Überraschung: Beim Einchecken ins Hotel steht eben diese nette Frau aus dem Flieger hinter mir und sucht ebenfalls ein Zimmer. Wir verabreden uns auf einen gemeinsamen Urlaubsdrink in die Hotelbar. Dort erzählt sie mir dann, dass sie Agentin eines Verlages sei, und sie müsse unbedingt einen Autor für Kurzgeschichten finden. Ihr Verlag setze sie deswegen auch schon mächtig unter Druck. Nur deshalb ist sie hier in Oslo. Hier sollte sie sich mit einem Autor treffen. Dieser hat aber gerade vorhin den Termin unter fadenscheinigen Gründen einfach abgesagt. Ich rolle meine Augenbrauen und runzele meine Stirn. Ich erzähle ihr dann etwas schüchtern und unsicher, dass ich eigentlich neben meinem normalen Beruf, der mir soeben gekündigt worden ist, auch noch schreibe. Da fällt Sie sie mir erleichtert in die Arme und bittet mich, wenigstens mal versuchsweise für sie etwas zu schreiben. Das Ergebnis, was soll ich sagen, ist ein voller Erfolg. Sie und ihr Chef sind von mir sehr begeistert und haben mich vom Fleck weg engagiert. Nun schreibe ich leidenschaftliche Kurzgeschichten für deren Verlag. Es ist das, was ich schon immer tun wollte. Ich bin überglücklich. Mein Oslo-Urlaub verläuft ab da dann nicht mehr so wie geplant. Von Oslo selber habe ich auch nicht mehr viel mitbekommen. Denn Karin, die Agentin, und ich verbringen fast ausschließlich die nächsten Tage nur noch im Hotelzimmer. ich bin mir sicher: Wäre mir das mit den Intrigen und Lügen meiner Kollegin nicht passiert, ich hätte die Chance meines Lebens verpasst. Auch bin ich mir sicher, dass ich hier die Liebe meines Lebens gefunden habe. Und von daher ist dieser Urlaub das Beste was mir je passieren konnte, und somit auch der Urlaub meines Lebens.
2. Die Überraschung
Es ist schon ziemlich dunkel, die ersten Nebelschwaden streichen sanft ums Haus, und es macht sich eine ruhige Gemütlichkeit in mir breit, während ich die Auffahrt zu unserem Haus entlang gehe. Aber trotzdem meldet sich ein zweites Gefühl, das mir sagt, dass sich hinter der nächsten Biegung irgendetwas bewegt hat. Plötzlich beschleicht mich ein komisches Schaudern. Was es ist, kann ich mir aber nicht erklären. Ich schüttele mich. Na ja, vielleicht bilde ich mir das jetzt alles auch nur ein. So, wie ich in der letzten Zeit Anspannungen überstehen hab müssen, ist das ja auch jetzt kein Wunder. Aber etwas war da schon. So durcheinander kann ich nun auch nicht sein. Was ist denn da los? Egal, ich gehe weiter bis zum Haus hinauf. Als ich die Eingangstür öffne, beschleicht mich wieder ein seltsames Gefühl. Sonst brennt doch immer um diese Zeit wenigstens im Flur ein kleines Licht. Nichts. Einbrecher waren da! Dieser Gedanke schießt mir sofort durch den Kopf, und verursachte ein flaues Gefühl in meiner Magengegend. „Wo um alles in der Welt ist eigentlich Katharina? Sie müsste doch schon längst zuhause sein.“ sage ich laut vor mich hin. „Ihr ist doch hoffentlich nichts zugestoßen?“ Sonst ruft sie immer an wenn es später wird, oder sie noch einen längeren Kundentermin wahrnehmen muss. Komisch. Gedankenverloren schlurfe ich zum Badzimmer. Ich will mich erst einmal frisch machen und den Alltagsstaub weg duschen. Hinterher kann ich ja dann immer noch überlegen was ich tun soll, und rum telefonieren. Als ich mit diesen Gedanken ins Badezimmer schlurfe, trifft mich fast der Schlag. Aber gleichzeitig überfällt mich auch eine ganz große Freude: Viele kleine Teelichter, überall verteilt im Raum, brennen. Sie tauchen das ganze Zimmer in ein erotisches Gemach und ein exotischer Duft von Vanille und Bergamo weht in meine Nase. Katharina sitzt nackt in der Badewanne. Der Schaum quillt fast schon über den Wannenrand. Auf dem Tischchen das sie sich neben der Wanne liebevoll arrangiert hatte, sind lauter tolle Köstlichkeiten ausgebreitet. Lachs, exotische Früchte, edle Käsestückchen, Toast, Kaviar und was weiß ich nicht noch alles. Mein Mund steht wohl offen, und es sieht wahrscheinlich aus, als ob ich vom Blitz getroffen bin. Ich ringe trotzdem um Fassung. Eine kleine Ewigkeit vergeht, bis ich mich wieder einigermaßen gefasst habe. Mit Nachdruck in meiner Stimme fahre ich sie an. „Also: erstens, warum ist das ganze Haus dunkel? Zweitens, da schleicht irgendjemand in unserem Garten herum. Und drittens, warum liegst Du um diese Zeit eigentlich schon im Bad?“ „Hallo Schatz, du bist spät dran“. Sie schält sich geschmeidig aus dem Wasser. „Ich warte schon eine Ewigkeit auf dich“. Ihre Stimme klingt tief und rauchig. „Komm endlich zu mir, wir haben etwas zu feiern“. Jetzt lehnt sie sich mit einem verklärten Blick an mich. „Und zudem habe ich eine Überraschung für dich.“ Nun sieht sie meinen erstaunten Blick, und wie ich immer noch angewurzelt so dastehe. „He, Liebling, mach dich erst mal locker. Sei einfach nur da und hör mir zu.“ Sie holt tief Luft. „Also: zu deiner ersten Frage: Es ist im ganzen Haus dunkel, weil ich für uns eine romantische Stimmung schaffen wollte. Zur zweiten Frage: Es schleicht niemand ums Haus. Das war Karin, die uns das Baguette noch vorbeigebracht hatte. Ich habe in der Eile vergessen es zu besorgen. Sie sollte Dir auf dem Rückweg auf keinen Fall begegnen, damit meine Überraschung nicht gefährdet wird. Und zu deiner dritten Frage: Zieh dich endlich aus und komm zu mir in die Wanne.“ Einerseits habe ich mich nach den vielen Erklärungen etwas beruhigt, anderseits,