Edgar Allan Poe: Gedichte. Edgar Allan Poe
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Edgar Allan Poe: Gedichte
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Inhaltsverzeichnis
An -
Ich sorge nicht, daß mein Erdenlos
Wenig von Erde trägt,
Daß Haß in Minute erbarmungslos
Jahre der Liebe schlägt.
Ich klage nicht, daß mehr an Glück
Der Einsame hat denn ich –
Doch daß Du sorgst um mein Geschick –
Um diesen Wandrer – mich!
An Eine im Paradies
Du warst für mich all dieses, Lieb,
Was Seele füllt und Sein,
Warst Inselgrün im Meere, Lieb,
Springbrunn und Altarstein
Voll Frucht- und Blumenwunder, Lieb,
Und all das Blühn war mein!
O Traum, dem Sterben kam!
O Sternenhoffen, dessen Licht
Sturmwolke mir benahm!
Ein Rufen aus der Zukunft spricht:
»Voran! Voran!« – Doch Gram
Um das, was war, nimmt Zuversicht,
Macht müd und flügellahm.
Denn weh! des Lebens warmer Glanz
Erstrahlt für mich nicht mehr!
Die Woge raunt im Brandungstanz
Zum Sand: nie mehr – nie mehr
Wird wundgeschossne Schwinge ganz,
Dürr bleibt der Baum und blätterleer,
Dem jäh ein Blitz zerschlug den Kranz.
Und Tag ist Traum, der zu dir wacht,
Und Nacht ist Traum und leitet
Hin, wo dein dunkles Auge lacht
Und wo dein Fuß hinschreitet,
Der in ätherischen Tänzen sacht –
Auf welchen Strahlen gleitet?
An F -
Geliebte! mitten in der Qual,
Die meinen Erdenpfad umdrängt
(Ach, trüber Pfad, den nicht einmal
Einsam erhellt einer Rose Strahl),
Meine Seel' an einem Troste hängt:
An Traum von dir – der allemal
Mir Frieden bringt aus Edens Tal.
So ist das Deingedenken mir
Wie fern verwunschnes Inselland
Inmitten aufgewühlter Gier
Des Ozeans: ein Meer-Revier
In Sturm – indes doch unverwandt
Ein heitrer Himmel blauste Zier
Grad über jenes Eiland spannt.
An Frances S. Osgood
Dein Herz sucht Liebe? – So möge es nie
Vom jetzigen Pfade weichen,
Sei, was du bist, und wolle nie
Dem, was du nicht bist, gleichen –
So