Die Untreue der Frauen (Band 6). Emma Gold

Die Untreue der Frauen (Band 6) - Emma Gold


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      Emma Gold

      Die Untreue der Frauen (Band 6)

      Die Gier der Katja (02)

      Dieses ebook wurde erstellt bei

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      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Vorwort

       1

       2

       3

       4

       5

       6

       Impressum neobooks

      Vorwort

      Ich habe wirklich studiert.

      Der Doktortitel, der meinen Namen ziert, ist von mir hart erarbeitet worden. Meine Dissertation trägt den wundervollen Titel: Die Rolle von Neurokinin-Rezeptoren bei der Modulation von Lern- und Gedächtnisprozessen und deren Einfluss auf das cholinerge System im basalen Vorderhirn.

      Klingt ziemlich geschwollen, oder? Da bin ich mit euch einer Meinung. Aber der Professor, der meine Dissertation begleitet hatte, fand, dass ein wichtig klingender Name der Arbeit mehr Bedeutung verleihen würde. Blödsinn. Ich habe diesen Mist geschrieben, meinen Doktortitel dafür erhalten und niemand interessiert sich noch für diese Arbeit. Ein cooler Name wäre vielleicht besser in Erinnerung geblieben.

      Aber egal. Ich möchte euch damit nicht langweilig. Es war mir ein Bedürfnis, euch gleich zu Beginn darüber zu informieren, dass ich eine praktizierende Psychologin mit einem Doktortitel bin. Ich arbeite in einer hübschen Praxis in München-Schwabing am Englischen Garten. Sollte sich jemand entsprechend auskennen, sagt euch die Königinstraße sicher etwas. Die Lage finde ich wundervoll. Von meinem Arbeitszimmer habe ich einen freien Blick über den Englischen Garten.

      Aber das war sicher kein Grund für meinen großen Erfolg. Und ich bin wirklich ziemlich erfolgreich, was sicher nicht an dem bescheuerten Titel meiner Dissertation liegt. Nein. Ich habe mich auf Frauen spezialisiert. Und das hat jetzt nichts mit einer sexuellen Neigung zu tun, sondern ausschließlich damit, dass ich zu Frauen ein besonders enges Vertrauensverhältnis aufbauen kann.

      Ich höre regelmäßig von meinen Patientinnen, dass sie lieber mit einer Frau über ihre Probleme reden. Männliche Psychologen sind meistens oberflächlicher und häufig triebgesteuert.

      Und damit sind wir bei meiner Kernarbeit angelangt: Ich spreche mit meinen weiblichen Patienten über deren Sexualität. Aber nicht über den normalen Geschlechtsverkehr. Nein. Ich habe mich auf folgende Themen spezialisiert: Untreue, Seitensprung, Nymphomanie.

      Und Sie dürfen mir glauben, es gab und gibt sehr viele Frauen in München, die sich über diese Neigungen mit einer Psychologin unterhalten wollten! Hier wird nur selten eine Therapie nötig, meistens reicht schon das Zuhören.

      So wurde ich bekannt, berühmt und stark gebucht. Da ich einen absoluten Spitzenpreis für meine Therapien verlange, kamen und kommen meine Patientinnen meist aus der gehobenen Mittelschicht, oder der vermögenden Oberschicht. Mittlerweile ist mein sehr guter Ruf weit über die Stadtgrenzen gedrungen, sodass ich auch Anfragen aus ganz Deutschland, teilweise sogar aus dem Ausland erhalte. Aber dazu später mehr.

      Nun werdet ihr euch sicher fragen, warum die nette Frau das alles erzählt. Und das möchte ich gerne beantworten:

      Ich habe mich dazu entschieden, über das Leben und die Gesprächsinhalte meiner weiblichen Patienten zu schreiben. Eigentlich unterliege ich der absoluten Schweigepflicht. Richtig. Daher verwende ich für meine Erzählungen erfundene Namen, um die wahre Identität der Damen nicht zu offenbaren. Hier sei angemerkt: Es handelt sich immer um wahre Ereignisse.

      Ich hatte ursprünglich die Idee, mit dem Titel: »Die Untreue der Frauen« einen erotischen Roman zu schreiben. Aber schnell erkannte ich, dass einfach zu viele Akten in meinem Schreibtisch waren, um in einem einzigen Roman geschrieben zu werden.

      Daher habe ich mich entschieden, die Geschichten meiner weiblichen Patienten als eine Serie zu veröffentlichen. Ich weiß selbst noch nicht, wie viele Teile es werden. Es ist im Grunde erst einmal eine Open-End-Story, denn untreue Frauen in München gab es schon immer, und wird es auch künftig geben. Mein Terminkalender ist voll, daher werden mir nie die Geschichten ausgehen. Ich werde so lange schreiben, wie ich die Lust dazu verspüre.

      Da ich das Schreiben als nebenberufliches Hobby betreibe, steht für mich der Spaß im Vordergrund. Ich arbeite weiterhin als Psychologin in München-Schwabing, und würde mich über Kritik und Anregungen in Bezug auf meine Autorentätigkeit sehr freuen.

      Habt ihr als Psychologe oder Patient ähnliche Erfahrungen gesammelt, die ihr auch gerne veröffentlichen wollt?

      Dann schreibt mir doch, vielleicht können wir diese in einem Gemeinschaftswerk erzählen. Ich würde mich über Post von euch sehr freuen:

       [email protected]

      Viel Spaß beim Lesen

       Dr. Emma Gold

      1

      Ich betrat die Bar am Freitagabend um einundzwanzig Uhr.

      Es war ein warmer Sommerabend, schon auf der Straße lag die Luft zäh und schwül auf meiner Haut. Doch in der Bar mit der silbergrau lackierten Bar-Theke und der grün drapierten Bühne haute es mich um. Obwohl ich nur eine dünne weiße Bluse und einen sommerlich kurzen Rock trug, klebte der Schweiß auf meiner Haut.

      Ich blickte mich um, konnte Claire aber nicht entdecken. War ich zu früh? Oder hatte mich die Richterin versetzt?

      Ich holte mein Smartphone aus meiner Handtasche, öffnete WhatsApp und überflog den Chat mit Claire.

      »Hallo, Süße. Wie vereinbart die Adresse: Hexenhaus 666, Parkstraße 11, 82008 Unterhaching. Freitag um 21h. Okay

      Ich war pünktlich, wie vereinbart. Na gut, ich beschloss zu warten. Ein paar Minuten Verspätung sollte jeder Frau zugestanden werden. Ich suchte mir eine Position an der Bar Theke, die mir zusagte. Das bedeutete, ich hatte die Wand im Rücken und den Raum vor mir. Ich konnte es nicht ertragen, wenn sich Menschen hinter mir aufhielten. Außerdem wollte ich immer das Geschehen im Blick haben.

      „Was darf es sein, Madame?“ Der Bar-Keeper, eine grauhaarige ölige Erscheinung mit flinken Händen und Halbglatze, beugte sich über die Theke. „Tolles Wetter, nicht wahr?“ Er blickte mir direkt in den Halsausschnitt und versuchte etwas von der Wölbung meines Busens zu erhaschen.

      „Gin mit Tonic“, sagte ich.

      „Sehr gut“, erwiderte er, griff nach dem Eiskübel und schüttelte ihn rasselnd. „Hebt die Stimmung und hält frisch.“

      Er füllte ein hohes Glas halb mit Eiswürfeln. „Noch nicht viel los jetzt. Aber das wird sich bald ändern.“

      Ich kramte in der Handtasche.

      „Hoffentlich gefällt es Ihnen“, sagte er.

      „Warum


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