Sex Kino. Sebastian Kerr
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Sebastian Kerr
Sex Kino
Wie ich meine Bi-Ader entdeckte
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Inhaltsverzeichnis
Kapitel 3: In den Bann gezogen
Kapitel 4: In der letzten Reihe
Kapitel 5: Eine angenehme Überraschung
Kapitel 6: Wieder ein erstes Mal
Kapitel 8: Was sich im Internet so ergeben kann
Kapitel 9: Das Frust-Kapitel zum Abschluss
Kapitel 1: Das erste Mal
Jetzt stand ich vor der Tür. Über ein Jahr war ich auf dem Weg zu meiner Ausbildung jeden Tag daran vorbeigekommen und hatte verstohlen auf die andere Straßenseite geschielt, wo die Leuchtreklame des Erotik-Shops die große Filmvielfalt und das ständig wechselnde Programm bewarb. Aber ich hatte mich nie getraut. Unsicher war ich noch immer, aber ich konnte meine Neugier nicht mehr unbefriedigt lassen. Solche Filme hatte ich schon gesehen. Natürlich. Das machte man in dem Alter eben. Da das Internet noch nicht so weit verbreitet war und meine Freunde keine guten Quellen waren, musste ich aber tatsächlich warten, bis ich 18 war. Ab diesem Tag war ich, zwar nicht regelmäßig, aber doch des öfteren, Kunde in der Videothek um die Ecke. Auch da hatte es mich einige Überwindung gekostet, in den hinteren Bereich zu verschwinden. Ich hatte peinlich genau darauf geachtet, dass mich niemand sehen würde. Und jetzt wollte ich einen Schritt weiter gehen.
Ich war einfach sehr gespannt, was mich erwarten würde. Ich hatte vorher nichts darüber in Erfahrung bringen können. Ich hatte damals schließlich noch keinen Internet-Anschluss zu Hause. Mit Freunden wollte ich nicht unbedingt darüber reden. Ich bin mir auch sicher, die hätten für meinen Wunsch nicht viel Verständnis übrig gehabt. Und so musste ich eben alles selbst herausfinden. Wenn ich jetzt so darüber nachdenke, habe ich damit meistens die besten Erfahrungen gemacht. Andere können ja viel erzählen - oder heute eben im Internet schreiben. Trotzdem sollte man die Dinge, auf die man neugierig ist, einfach selbst ausprobieren. Meine Meinung.
Dabei fällt mir ein, ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Das ist nicht unbedingt höflich. Ich erzähle Ihnen hier einfach irgendwas - und dann auch noch ausgerechnet so was - und wir kennen uns gar nicht. Ich heiße Sebastian. Ich arbeite bei einer Bank irgendwo in Deutschland. Wo genau überlasse ich mal Ihrer Fantasie. Ich bin mittlerweile 38 Jahre alt und seit fünf Jahren mit einer tollen Frau verheiratet. Deswegen sollte das hier auch unter uns bleiben. Außer uns beiden geht das keinen etwas an. Ich habe da vollstes Vertrauen zu Ihnen. Ich glaube nicht, dass meine Frau die Dinge, die ich Ihnen erzähle, so toll findet. Trotzdem möchte ich auf diesen Teil meines Lebens nicht verzichten. Es gibt eben auch die Sorte Spaß, die man mit einer Frau nicht haben kann. Zumindest nicht mit jeder und mit meiner schon gleich gar nicht.
Angefangen hat alles am Ende meines ersten Ausbildungsjahres. Die Entwicklung bestimmt schon vorher, aber da ging es richtig los. Mit meinem ersten Besuch in einem Pornokino. Ich weiß noch ganz genau, dass ich gar keine Vorstellung davon hatte, was mich dort erwarten würde. Und da ich noch so jung war, konnte ich so einen Laden noch nicht so selbstsicher betreten, wie ich das heute machen würde. Trotzdem siegte irgendwann die Neugier. Ich war nach der Arbeit alleine auf dem Weg nach Hause. Wie immer eigentlich. Und ich kam, wie sonst auch, an diesem Erotik-Shop vorbei. Aber etwas war heute anders. Ich konnte einfach nicht vorbeigehen. Ich blieb auf der anderen Straßenseite stehen und sah hinüber. Ich las die Werbung in den Schaufenstern. Ich sah die Schaufensterpuppen in ihren Dessous und die verschiedenen Sex-Spielzeuge, die dort auslagen, und ging dann doch weiter. Aber meine Beine wollten nur wenige Meter laufen, bis sie fast automatisch wieder umdrehten, nur um in der anderen Richtung wieder an dem Laden vorbei zu gehen. Ich weiß nicht mehr genau, wie oft ich das wiederholte, bis ich endlich die Straßenseite wechselte.
Immerhin war die Tür jetzt in greifbarer Nähe. Öffnen wollte ich sie dennoch nicht. Ich sah mich so oft nach allen Seiten um, damit ich einen Moment erwischen würde, an dem ich unauffällig durch einen kleinen Türspalt in das Innere des Shops verschwinden könnte. Mein Verhalten war sicher viel auffälliger, als wenn ich einfach auf die Tür zugegangen wäre, sie geöffnet hätte und eingetreten wäre. Aber so lief ich noch einige Male auf und ab, bis ich endlich ausreichend Mut gesammelt hatte.
Tür auf, Tür zu. Endlich war ich drin. Ein schmaler Gang führte in die Geschäftsräume, in denen ich die übliche, aber damals für mich total unglaubliche und erstaunliche Auswahl an Waren fand, von der ich heute weiß, dass man sie in jedem Erotik-Shop finden kann. Kondome, Gleitgel, Vibratoren, Sexpuppen und noch Vieles mehr. Unerfahren wie ich war, lief ich staunend durch die Gänge und sah mir alles genau an, bis ich schon fast vergessen hatte, warum ich eigentlich hier war. Ich sah mir die Filmauswahl an, die auf deutlich speziellere Arten von Publikum zugeschnitten war als in meiner Videothek. Es gab Filme über Vorlieben, von denen ich niemals erwartet hätte, dass sie existieren würden. Auch die Hefte und Bücher, die es dort gab, zeugten von Ähnlichem. Fast jeder Fetisch wurde bedient. Immerhin auch der "Normalo" wie ich. Genauso hätte ich nicht gedacht, dass es eine so große Vielfalt an Spielzeugen geben würde.
Ich erkundete die Regale, bis ich schließlich einen Schaukasten fand, der mich an mein ursprüngliches Vorhaben erinnerte. Dort standen Videohüllen, die das Kinoprogramm zeigten. Offensichtlich gab es drei Räume: Ein Hetero-Kino, ein Fetisch-Kino und ein Gay-Kino. Ich sah mir die Bilder aus den verschiedenen Filmen an und stellte dankbar fest, dass mir die "normalen" Filme sicherlich gefallen könnten. Ich schaute also nach der Ladentheke, hinter der ein älterer, leicht ungepflegt wirkender Mann mit einem dicken Bauch stand. Hoffentlich war das kein Zeichen. Vorsichtig näherte ich mich ihm und bestellte mit dünner Stimme ein Ticket für das Kino. Immerhin grüßte er freundlich. Ihm war wohl bewusst, dass ich das hier zum ersten Mal machte. Er grinste und nahm mir mein Geld ab. Dann zeigte er auf eine Tür und meinte nur "Da vorne geht's rein. Viel Spaß."
Die wichtigste Hürde war also genommen. Mit etwas mehr Sicherheit ging ich nun auf den Kinoeingang zu und verschwand durch die Tür in einen dunklen Gang, wo meine Nervosität sofort wieder zuschlug. Meine Handflächen wurden feucht und meine Knie zitterten leicht. Ich erinnere mich noch genau, dass ich zuerst fast gar nichts sehen konnte, außer dem schwachen Licht, das durch die drei Eingänge fiel, die zu den Kinosälen führten. Vorsichtig tastete ich mich vor, bis ich ein kleines Schild entdeckte, das mich in das Hetero-Kino einlud. Langsam trat ich ein, doch auch hier konnte ich außer der hellen Leinwand nicht viel sehen. So wie heute auch, wenn ich mal ein Pornokino besuche, was aus verschiedenen Gründen nicht mehr besonders häufig passiert. Das machte es mir nicht unbedingt leichter, mich an diese für mich komplett neue Situation zu gewöhnen. Allerdings weiß ich auch, dass ich in diesem Moment vor Spannung unglaublich erregt war.
Es