Verborgene Sehnsüchte der Ehefrau (Fünf erotische Kurzgeschichten). Isabelle Boves
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Isabelle Boves
Verborgene Sehnsüchte der Ehefrau (Fünf erotische Kurzgeschichten)
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Inhaltsverzeichnis
1
Alle beteiligten Personen der nachfolgenden Geschichte sind bereits über 18 Jahre.
Die sexuellen Handlungen erfolgten freiwillig und gewollt.
Mystik oder Realität?
Seit ich aus Java zurück bin, glaube ich an Mystik.
Was ich bis gestern für absolut unmöglich gehalten habe, ist geschehen: Die kühle Naomi, die schönste und erregendste Frau, die mir je über den Weg lief und dir mir immer nur die kalte Schulter zeigte oder mich unter ihren blauschimmernden, schwarzen Haaren mit ihren grünen Katzenaugen immer nur ansah, als würde sie mich aus Hass zerreißen wollen, die unnahbare Naomi nahm gestern, zwei Stunden nach meiner Rückkehr, die angeschwollene Eichel meines stehenden Penis in den Mund und saugte sie mit einer Lüsternheit aus, die mir den Himmel auf Erden schenkte...
Bis gestern hielt ich Naomi für frigide. Was stellte ich nicht alles an, ihr zu gefallen, zu imponieren, um mit ihr intim zu werden! Ein halbes Jahr lang, seit ich sie kennengelernt hatte, suchte ich, wenn wir gemeinsam zu Gesellschaften eingeladen worden waren, ihre Nähe, versuchte ich fortwährend, sie in Gespräche zu verwickeln.
Naomi Dupont war für mich der Inbegriff weiblicher Schönheit und der Inbegriff erotischer Ausstrahlung. Ich stellte sie mir nackt vor, fragte mich, ob sie rote, rosa oder hellbraune Brustwarzen hatte und welche Farbe ihre Schambehaarung – sollte sie überhaupt eine haben – haben konnten, ich stellte mir die grünen Augen vor, wenn in ihnen die Glut der Wollust leuchtete...
Als ich nach Java reiste, war Naomi einunddreißig Jahre alt, die allerbesten Jahre einer Frau. Sie hatte die auf mich zugeschnittene Größe, einen mich einfach verrückt machenden Körper, sie hatte eine sinnliche Stimme, die mich erregte, wenn ich sie nur hörte, und sie hatte Augen und Haare – aber das sagte ich schon. Doch immer sah ich nur in die Augen einer mir feindlich gesonnenen Katze, und nie entdeckte ich in diesen Augen einen Schimmer von Wärme, von Liebe ganz zu schweigen.
Das ging ein halbes Jahr lang so, bis ich mich vor vier Monaten von ihr verabschiedete, weil am nächsten Morgen mein Flugzeug nach Singapur abflog, von wo aus ich nach Djakarta auf Java schippern musste.
Auf der Hinfahrt ereignete sich das Mystische noch nicht.
Es war nur stürmisch. Im Südchinesischen Meer tobte ein Taifun, und in Höhe der Sunda-Inseln erlebte das Schiff, mit dem ich schwankte, noch seine Ausläufer. Das erste Mysterium ereignete sich auf der Rückfahrt.
Es war um zwei Uhr nachts, drei Stunden nachdem wir uns in Djakarta eingeschifft hatten. Das Meer war wie Blei und der Himmel sternenklar. Über dem Horizont funkelte das Kreuz des Südens, als bestünde es aus Diamanten. Aber das Thermometer zeigte plus 32 Grad. Und da in meiner Kabine die noch heißere Glut des Tages stand, lief ich, um mir Kühlung zu verschaffen, auf dem Bootsdeck auf und ab.
Und sah ich durch ein offenes Bullauge: Naomi Dupont!
Nackt unter der Dusche! Das war doch nicht möglich! Zwischen Naomi und mir lagen doch 7.672 Kilometer!
Mit einem Herzklopfen, das mir zum Halse herauskam, stellte ich mich in den Schatten, um von Passagieren oder der Mannschaft nicht entdeckt zu werden, und sah durch das offene Bullauge genau den nackten, vollendeten Körper, wie ich ihn mir von Naomi Dupont immer vorgestellt hatte. Ich sah blauschimmernde, schwarze Haare, grüne Katzenaugen, ich sah die gleiche Nase, den gleichen Mund!
Die Nackte unter der Dusche warf den Kopf in den Nacken, rieb sich unter den dünnen Strahlen der Dusche ihre Brüste, die dunkelrote Höfe hatten, fuhr mit ihren Händen über den Magen, über die Taille, über einen herrlich flachen Bauch, über die Hinterbacken und fuhr dann auch zwischen ihren schlanken, hohen Schenkel. Das war doch nicht möglich!
Ich war betroffen wie selten. Ich stahl mich davon, erklomm das Oberdeck, auf dem ich ein Ahnung von kühlem Wind verspürte, lehnte mich auf die Reling und sah auf das schwarze Wasser des Meeres, über das der Silberstreifen des Mondes lief. An Schlaf war nicht zu denken. Und nicht nur deshalb, weil es heiß war.
Beim Frühstück – es war die erste Mahlzeit, die den Passagieren seit Djakarta gereicht wurde – brachte ich es mit einem Trinkgeld für den polynesischen Oberkellner fertig, an den Tisch jener geheimnisvollen Doppelgängerin platziert zu werden. Ich grüßte in englischer Sprache und stellte mich vor. Sie verstand mein Englisch und lächelte mich mit ihren grünen Augen an: „Moulin... Carmen!“ Sie hatte die gleiche Stimme wie Naomi.
Ich fragte sie ganz offen, ob sie verwandt sei mit einer Naomi Dupont, doch Madame Moulin gab mir zur Antwort, dass sie noch nie in Deutschland oder Frankreich gewesen sei und dort auch keine Verwandten hätte. Sie war in Saint-Denis auf Réunion, einer Insel im Indischen Ozean, geboren und kannte von Europa nichts.
Dann unterhielten wir uns. Sehr angeregt. Madame Moulin zeigte dabei soviel Charme, wie ihn Naomi mir gegenüber nie gezeigt hatte. Ihr Charme steigerte sich noch, als ich ihr Komplimente machte und zu delikateren Themen überging.
Und zwei Stunden später waren wir in ihrer Kabine!
Carmen Moulin, die aussah wie eine Zwillingsschwester von Naomi Dupont, lud mich auf eine sehr unkonventionelle Art dazu ein:
„Auf Deck ist die Hitze, die wir schon wieder haben, nicht zu ertragen. Aber allein in der Kabine langweile ich mich... Kommen Sie mit?“
Und fast wäre ich über die hohe Türschwelle in ihre Kabine hineingestolpert.
Charmant weiterplaudernd und sich schon wieder über die Hitze beschwerend, die über der Java-See brütete, und darauf kurz und formlos um Entschuldigung bittend, ließ sie ihr Kleid zu Boden rieseln, stieg aus ihm heraus und ging, jetzt nur noch mit BH und Slip bekleidet, zu dem Bullauge, hinter dem Meer und Himmel das gleiche tiefe Blau zeigten, schloss es und zog die kurze Gardine vor.
Ich verschlang sie mit meinen Blicken. Sie war perfekt!
Ihr Höschen bestand aus cremefarbener Seide mit einer zarten, braunen Spitze an den Rändern und umspielte in weiten Falten ihre hellen und zum Küssen appetitlichen Schenkel.
„Oder stört Sie mein Aussehen?“, fragte sie, als sie zurückschwebte.
„Stören? Carmen!“, antwortete ich mit belegter Stimme und zog sie mutig zu dem Sessel, in dem ich saß, heran. Der Slip war wirklich betörend! Es musste von einem Modeschöpfer entworfen worden sein, der etwas von Erotik verstand. Es war an den Beinen so weit, dass meine Hände sofort zwei nackte und wunderschöne Hinterbacken umfassten, sie auf meinen Schoß herabzog, die Erforschung ihrer südlichen Hälfte unterbrach, ihren Kopf mit den blauschimmernden, schwarzen Haaren in beide Hände nahm und ihr einen Kuss gab, der mindestens so heiß war wie die