Tobende Herzen. Amy Blankenship

Tobende Herzen - Amy Blankenship


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      Toya ergriff die Chance und vertiefte den ohnehin schon fordernden Kuss, schmeckte die Süße, die da war, wie er wusste. Sein Körper fühlte sich an, als würde er brennen, während er nach jedem versteckten Ort suchte, den er finden konnte. Die plötzliche Begierde, sich selbst in sie zu bohren, kam mit seinem Beschützerblut an die Oberfläche, versuchte, die Kontrolle zu übernehmen. Er drückte seinen Oberschenkel zwischen ihre Beine und wiegte bei dem Kuss seinen Körper an ihr, verfiel in einen Rhythmus, der ihm den Atem raubte.

      Gefühle blitzten durch Kyokos Körper und sie wusste, dass sie dies aufhalten musste… sofort, bevor es zu weit ging. Sie drückte mit ihrer ganzen Kraft gegen seine Brust und hoffte, dass er diesmal nicht gegen sie kämpfen würde.

      Nachdem er sie mit einem Knurren losgelassen hatte, machte Toya einen Schritt zurück und atmete schwer, kämpfte um seine Kontrolle. „Kyoko, ich will einfach, dass du mit mir zurückkommst.“ Seine sanft gesprochenen Worte trieften vor dem Schmerz der Zurückweisung. Sein Haar war vor seine Augen gefallen und verbarg jede Emotion vor ihr.

      Sie trat schnell hinter die Schranktür und nahm ein Oberteil, das sie sich schnell überzog. Als sie wieder hervorkam, war Toya verschwunden. Kyoko seufzte, dann zuckte sie zusammen, als ihre Mutter an ihre Tür klopfte.

      â€žKyoko, Tasuki ist hier. Ich habe ihm gesagt, er soll warten, und dass du gleich runter kommst, ja?“, erreichte sie die leise Stimme ihrer Mutter. Kyoko sah noch ein letztes Mal zum Fenster und dann wieder zurück in den Spiegel. Sie hob ihre Finger an ihre Lippen, die immer noch wie unter Strom standen, von so einem hitzigen Kuss. Mit einem ergebenen Seufzen schloss sie ihren Schrank und ging hinunter. Nachdem sie Tasuki im Haus nicht antraf, ging sie zur Tür und fand ihn draußen wartend.

      Toya beobachtete, wie Tasuki und Kyoko einander begrüßten. Immer noch in dem Baum streckte er seine Hand aus… ergriff einen kleinen Ast und warf ihn auf Tasuki, sodass er ihn am Hinterkopf traf.

      â€žAu!“ Tasuki zuckte zusammen und griff sich dann mit der Hand auf den Hinterkopf während er sich verwirrt umsah. Nachdem er keine weiteren fliegenden Objekte sah, schaute er zurück auf Kyoko. „Bist du fertig? Ich dachte, wir könnten ins Kino gehen, und dann etwas essen.“

      Kyoko nickte und nahm seine Hand, als sie ihn vom Haus weg führte, ehe Toya auf die Idee kam, etwas zu werfen, was ihren Freund ernsthaft verletzen könnte.

      *****

      Später in der Nacht brachte Tasuki Kyoko wieder nach Hause. Sie lachten und unterhielten sich ausgezeichnet als sie bei ihrer Haustür ankamen. „Tasuki, ich kann dir nicht genug danken. Ich hatte wirklich sehr viel Spaß, heute.“ Sie lächelte zu ihm hoch und sah, wie glücklich er war. Sie hatte es wirklich sehr genossen.

      Tasuki machte einen Schritt auf sie zu, bis sie einander beinahe bei jedem Atemzug berührten. „Kyoko, darf ich dir einen Gutenachtkuss geben?“, fragte er leise, denn etwas sagte ihm, dass sie wieder verschwinden würde.

      Kyoko sah sich nervös um und hoffte, dass niemand zusah. Sie nickte an Tasuki gewandt und dachte innerlich: 'Wieso nicht… alle anderen haben mich auch geküsst, wieso soll ich Tasuki nicht lassen, er ist der Süßeste von allen.'

      Sie wandte ihm ihr Gesicht zu und schloss die Augen und wartete. Als sie seine Lippen sanft über ihre Wange streifen fühlte, wie er sie unschuldig küsste, öffnete sie schnell ihre Augen um zu sehen, wie er errötete, als er sich bei ihr bedankte und zum Gehen wandte. Kyoko stand da und wunderte sich darüber, wie komisch die Dinge sich doch ergaben. Die eine Person, der sie erlaubt hatte, sie zu küssen, gab ihr nicht einmal einen echten Kuss. Sie kicherte innerlich und drehte sich um, um ins Haus zu gehen.

      Sie hatte nun ein besseres Gefühl bezüglich allem, was in den letzten beiden Tagen vorgefallen war. Sie hatte sogar wieder den Mut, wieder vor die Gruppe zu treten und so begann sie, ihre Tasche zu packen. Sie hatte Suki versprochen, dass sie einige Leckereien zu ihnen mitbringen würde.

      Außerdem hatte Toya recht. Sie sollte nicht so egoistisch sein und sie alle auf sie warten lassen. Sie stopfte so viel sie tragen konnte in ihre Tasche und schrieb eine kurze Notiz an ihre Familie um sie wissen zu lassen, dass sie in die andere Welt zurückgegangen war und bald zurückkommen würde. Sie würden verstehen… wie immer.

      *****

      Nachdem er Kyoko geküsst hatte, war Toya zurück zum Lager gegangen, wo die anderen warteten und beschloss, dass er sich keine Gedanken mehr machen wollte. Er würde sich keine Sorgen darüber machen, dass sie mit diesem Tasuki aus war. Es war ihm völlig egal. Wütend schritt er neben dem Feuer, das sie für die Nacht entfacht hatten, auf und ab.

      Kamui betrachtete Toya unsicher und rieb sich noch immer den Kopf dort, wo Toya ihn vor wenigen Sekunden geschlagen hatte. Alles, was er getan hatte, war, zu fragen, ob es Kyoko gut ging… Toya brauchte ihn deshalb nicht zu schlagen. Suki sah hinüber zu Shinbe und zuckte zusammen, als Shinbe irgendwie den Mut fand, zu fragen: „Toya, hat sie zufällig gesagt, wann sie zurückkommen wird?“

      Toya drehte sich um und starrte Shinbe an. „Wie soll ich das wissen? Sie redet im Moment nicht wirklich mit mir, und was mich betrifft, ist es mir egal, was sie macht.“ Er schritt weiter auf und ab.

      Shinbe grinste. „Ja, wir sehen schon an dem Pfad, den du mit deinem nervösen Hin- und Hergehen durch unser Lager ziehst, dass es dir egal ist.“

      â€žHalt's Maul“, war Toyas Antwort, denn er wusste, dass er niemandem etwas vormachen konnte… nicht einmal sich selbst. Wenn er wüsste, dass sie ihn nicht zurückweisen würde, würde er ihr sofort sagen, was er für sie fühlte. Im Moment war das, was ihm wirklich Sorgen bereitete, die Tatsache, dass er sie ganz verlieren könnte. Das machte ihm viel mehr Angst, als alle Dämonen.

      Er hörte mit seinem Auf- und Abgehen auf, als er den Pfad sah, den Shinbe gerade erwähnt hatte, und seufzte. Er hatte es noch nie wirklich laut ausgesprochen, oder auch nur in seinem Kopf, aber Kyoko ging ihm unter die Haut und es machte ihn verrückt. Toya ging schnell davon, um beim Schrein nachzusehen, ob sie schon zurück war.

      *****

      Kyoko kam so schnell aus dem Zeitportal, dass sie durch ihren schweren Rucksack ihr Gleichgewicht verlor. Gerade bevor sie fiel, streckte sich eine Hand nach ihr aus und hielt sie fest. Kyoko blinzelte hoch zu Kyou, der fürstlich wie ein Prinz dastand und im Mondlicht leuchtete. Wieso tauchte er immer wieder auf diese Art auf?

      Mit einem nervösen Schritt rückwärts schluckte sie unsicher. „Kyou, was machst du hier?“ Die Sache, mit den Leuten, die sie überall beschlichen, geriet langsam außer Kontrolle.

      Kyou betrachtete die Emotionen, die über ihr Gesicht flimmerten und sah Verwundern und eine Spur Angst in ihren Augen. Er wusste, dass sie Angst vor ihm hatte, und es machte ihm nichts aus, solange es nur eine leise Angst war, denn er würde sie nicht verletzen. Er würde ihr das langsam beweisen.

      Ohne sein Gesicht von ihr abzuwenden, schielte er hinüber zur Jungfernstatue und wieder zurück zu ihr. „Wieso bist du zurückgegangen, wenn du weißt, dass der Schützende Herzkristall noch hier ist?“ Seine Stimme war weich.

      Kyoko biss sich auf die Lippe. Sie wollte wirklich nicht, dass jemand das wusste. „Ich… ich war… ich schämte mich.“ Aus irgendeinem Grund konnte sie ihn nicht anlügen, während sie in diese goldenen Augen starrte.

      â€žEs ist gut, dass du mich nicht anlügst, Priesterin.“ Kyous Stimme klang fast verführerisch und Kyoko fühlte, dass sie versuchte, sie zu ihm hinzuziehen. Wie wusste er, dass sie darüber nachgedacht hatte, zu lügen? Sie wusste, dass er sie nicht verletzen würde. „Du solltest nie das Gefühl haben, dass du mich anlügen musst. Schließlich, bin ich nicht auch einer


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