Pocahontas. Adolf Mützelburg

Pocahontas - Adolf Mützelburg


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unterjocht!

      Eine flüchtige Skizze mag uns einen Theil seines Lebens entrollen.

      Geboten 1579 zu Willoughby in Lincolnshire, entwickelt er früh Anlagen des Geistes, eine Körperkraft und eine Willensfestigkeit, die seine Eltern, seine Lehrer in Erstaunen setzen. Schon in dem Knaben regt sich der unwiderstehliche Drang, die Welt zu sehen. Erst dreizehn Jahre alt, verkauft er seine Bücher, sein Spielzeug und beschließt, auf ein Schiff zu gehen. Der Tod des Vaters hindert diesen Plan. Ruhige Männer, Kaufleute, werden die Vormünder des Knaben. Auch er soll Kaufmann werden und als Lehrling in dem Comptoir eines Handlungshauses zu Lynn träumt seine Phantasie von fernen Ländern und Meeren, von heroischen Thaten, während seine Hand tagtäglich dieselben Zahlen, dieselben Buchstaben niederschreibt.

      Er hofft, sein Handelsherr werde ihn auf einem seiner Schiffe über See schicken. Aber der Kaufmann fürchtet, der Knabe werde nicht zurückkehren und hält ihn unter strenger Obhut. Dennoch findet John Gelegenheit zu fliehen. Mit zehn Schillingen in der Tasche verläßt er Lynn, er wandert in die Welt hinaus, die ihm tausend Gefahren und tausendfältigen Ruhm bringen soll. Er wandert denselben Weg, den Hunderte vor und Hunderte nach ihm gewandelt sind, den Weg, der fast Alle zum Verderben und Wenige zum Ruhm führte. Aber er ist einer der Auserwählten; ihm ist sein Plan, seine Zukunft vorgezeichnet. Durch unsägliche Leiden und Mühen geläutert, soll er der Mann werden, einem großen Zwecke zu dienen.

      Er findet einen jungen Lord, der das Festland bereisen will und tritt in dessen Dienste. Aber bald überdrüssig, sich den Launen eines Fremden zu fügen, tritt er in die Armee der batavischen Republik. Der Knabe Smith führt das Schwert für die Freiheit der Niederlande. Ueber drei Jahre lang lernt er in dieser schweren Schule und wird ein Mann, ehe noch der Bart sein Kinn umsproßt.

      Ein schottischer Edelmann beredet den schönen, blühenden Jüngling, ihm nach Schottland, an den Hof Jakobs zu folgen. Vielleicht kennt er die Vorliebe dieses Monarchen für schöne Männergestalten und will ihn die Rolle spielen lassen, in der später Robert Carr, Viscount von Rochester und Graf von Sommerset, und nach ihm George Villers, Herzog von Buckingham, auftraten. Bald aber ahnt der stolze, unbezähmbare Jüngling, daß es Ketten sein würden, die er tragen müsse, wenn auch goldene. Die Sehnsucht nach der Heimath ergreift ihn, und er kehrt nach seiner Vaterstadt zurück. Aber auch hier findet er nichts, als Nüchternheit, praktische Leute, die seine Heldenphantasieen verlachen. Zerfallen mit der Welt, durchglüht von überströmenden Gefühlen, die fast vernichtend in seinem Herzen gähren, beschließt er, die Menschen zu verlassen, nimmt eine Lanze, besteigt ein Roß, schnürt sich ein Bündel taktischer und kriegsgeschichtlicher Bücher und sucht die Einsamkeit der Wälder. Er hat nicht Schiller’s »Räuber« gelesen. Aber es lebt der frische Geist Alt-Englands in ihm, der Geist jener Zeit der »Queen Bess«, der Geist Shakspeare’s, seines Zeitgenossen.

      Aus diesen Träumereien reißt ihn die Nachricht, daß er einen Theil seines väterlichen Erbes antreten könne. Nun sind seine Wünsche erfüllt. Er kann reisen, die Welt durchfliegen. Nach wenigen Wochen ist er auf dem Wege, in Flandern.

      Aber das Schicksal hat es ihm nicht vorbehalten, ohne Mühe und Anstrengung den liebsten seiner Wünsche erfüllt zu sehen. Die Götter senden ihrem Lieblinge Leiden und Entbehrungen. Von Räubern überfallen, seiner Baarschaft beraubt, tödtet er zwar den einen, dem er nachgeeilt, muß aber die Unterstützung eines früheren Freundes in Anspruch nehmen, und durchwandert nun die Küste Frankreichs von Dünkirchen bis Marseille, sein Hauptaugenmerk auf die festen Plätze, Arsenale und Häfen richtend.

      In Marseille schiffte er sich ein nach Italien. Abermals jedoch sendet ihm das Schicksal außergewöhnliche Gefahren. Auf einem Schiffe voller Gläubigen und Katholiken, die nach Rom und Loretto wallfahrten, ist er der einzige Protestant und Ketzer. Als sich ein Sturm erhebt, wird er über Bord geworfen und erreicht schwimmend die Insel St. Maria bei Nizza.

      Aber keinen Augenblick gibt er seine Reisepläne auf. Er besteigt das erste Schiff, das absegelt. Es ist nach Alexandrien bestimmt. Kaum auf der hohen See, trifft es mit einem venetianischen Kauffahrteischiff zusammen. Es entspinnt sich ein Kampf, bei dem John nicht müßig bleibt. Der Venetianer wird genommen. Smith läßt sich bei Antibes an das Land setzen und wandert, durch seinen Beuteantheil vor Entbehrung geschützt, nach Venedig. Von dort läßt er sich nach Steiermark übersetzen, und nun endlich befindet er sich wieder auf dem Boden romantischer Kriege, auf jener Grenzmarke Deutschlands und der Türkei, die den Waffenlärm fast Jahrhunderte lang nicht verhallen hörte.

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