Das schwarze Revier. Paul Zech


Das schwarze Revier - Paul Zech


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      Das schwarze Revier

      Einfahrt

      Das eichne Tor, mit Stacheln schroff bezackt,

      fährt widerwillig aus den Eisenkappen.

      Schwer über schwarze Pflastersteine klappen

      viel Nägelschuhe mörderischen Takt.

      Wie eine aufgescheuchte Herde drängt

      der Trupp sich in das Fröstellicht der Lampen

      und stolpert schläfrig über rundgewölbte Rampen,

      bis ihn der Dunst der Halle schwül empfängt.

      Der Steiger prüft die aufmarschierte Fracht

      und liest mechanisch und kommandolaut

      die aufnotierten Namen aus der Liste.

      Dann knirscht der Dampfstrom über die Gerüste,

      und, zehn zu zehn in Käfige verstaut,

      schnellt sie das Seil hinunter in den Schacht.

      Mittagschwüle

      Kreisrunder Spiegel ist der Turmuhr Zifferfläche,

      darinnen schattendünn der schwarze Zeiger steht.

      Die Schieferdächer flimmern, und kein Wind verweht

      das schwere Rauchgewölbe über der Kohlenzeche.

      Und ein geheimnisvoller Bann hält alle Dinge

      in einer Luft, die weiss ist, düftelos und weit,

      wie Perlen auf gespannter Silberschnur gereiht,

      dass kaum ein Baum sich regt noch eines Vogels Schwinge.

      Wie schwer und schmerzlich ist es doch das Haupt zu heben!

      Worte fallen stumpf zurück wie in ein offnes Tor,

      und dunkel, wie aus einer Muschel, summt das Leben.

      Die Spinnen aber spannen flink die seltsam feinen

      Gezwirne übern Weg. Ein Hahn schreckt jäh empor,

      und ein paar kleine Kinder weinen, weinen . . .

      Im Dämmer

      Im schwarzen Spiegel der Kanäle zuckt

      die bunte Lichterkette der Fabriken.

      Die niedren Strassen sind bis zum Ersticken

      mit Rauch geschwängert, den ein Windstoss niederduckt.

      Ein Menschentrupp, vom Frondienst abgehärmt,

      schwankt schweigsam durch die ärmlichen Kabinen,

      indessen sich in den verqualmten Kantinen

      die tolle Jugend fuselselig lärmt.

      Noch einmal wirft der Drahtseilzug mit Kreischen

      den Schlackenschutt hinunter in die flachen

      Gelände, drin der Schwefelsumpf erlischt.

      Fern aber ragen schon vom Dampf umzischt

      des Walzwerks zwiegespaltne Feuerrachen

      und harren des Winks, den Himmel zu zerfleischen.

      Arbeiterkolonie

      I

      Wie eine Insel ganz nahe der Küste

      schwimmt die kleine Kolonie.

      Hart an der äussren Peripherie

      dröhn dunkel die Schachtgerüste.

      Schmale Strassen blinken silbermetallen,

      und die Häuser, hölzern und kalkübergraut,

      sind alle nach einem Plan gebaut

      und aneinandergereiht wie Korallen.

      Wie etwas Weithergeschwemmtes ruht

      der Gartenklecks vor den Fensterfronten

      mit den Rosen, den blassversonnten.

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