Star Wars: Battlefront II - Inferno-Kommando. Christie Golden
ody>
Christie Golden
Star Wars: Battlefront II–Inferno-Kommando
Basierend auf den Charakteren und der Story von Star Wars Battlefront II, dem neuen Videogame von Motive Studios, EA und Lucasfilm
Ins Deutsche übertragen von Tobias Toneguzzo & Andreas Kasprzak
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Titel der Amerikanischen Originalausgabe: „Star Wars: Battlefront II – Inferno Squad“ by Christie Golden, published in the US by Del Rey, an imprint of The Random House, a division of Penguin Random House LLC, New York.
© & TM 2017 LUCASFILM LTD.
Deutsche Ausgabe 2017 by Panini Verlags GmbH, Rotebühlstraße 87,
70178 Stuttgart. Alle Rechte vorbehalten.
Geschäftsführer: Hermann Paul
Head of Editorial: Jo Löffler
Head of Marketing: Holger Wiest (E-Mail: [email protected])
Presse & PR: Steffen Volkmer
Übersetzung: Tom Grimm
Lektorat: Andreas Kasprzak für Grinning Cat Production
Umschlaggestaltung: tab indivisuell, Stuttgart
Book design by Elizabeth A. D. Eno
Satz und E-Book: Greiner & Reichel, Köln
YDSWBA002E
ISBN 978-3-7367-9991-2
Gedruckte Ausgabe:
1. Auflage, Oktober 2017, ISBN 978-3-8332-3568-9
Findet uns im Netz:
PaniniComicsDE
Dieses Buch ist dem „echten“ Inferno-Trupp gewidmet: T. J. Ramini, „Del Meeko“, Paul Blackthorne, „Gideon Hask“ und ganz besonders Janina Gavankar, „Iden Versio“,mdie voller Enthusiasmus den Kontakt zu mir gesucht hat, um mehr über dieses Buch und über Iden Versio zu erfahren – einen Charakter, den wir beide lieben und bewundern.
Es war einmalnvor langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxis …
1. KAPITEL
Die Beherrschung der eigenen Emotionen war eines der unausgesprochenen Kriterien, die jeder erfüllen musste, der dem Imperium dienen wollte. Man zeigte keine Schadenfreude, man jubelte nicht laut, man weinte nicht und man zeigte auch keinen Zorn. Allein kalte Wut wurde unter besonderen Umständen als angemessene Reaktion akzeptiert.
Senior Lieutenant Iden Versio hatte diese Regeln verstanden, seit sie alt genug gewesen war, um das Konzept dahinter zu begreifen. Doch jetzt, in dieser Stunde des eindeutigen, des absoluten imperialen Triumphs, schaffte die junge Frau es einfach nicht, ein Lächeln zu unterdrücken, während sie, den Helm unter dem Arm, über den schwarz glänzenden Boden des Korridors auf dem Todesstern rannte.
Und warum sollte sie heute auch nicht lächeln – zumindest, solange niemand in der Nähe war, der es sehen konnte?
Als sie den Befehl erhalten hatte, auf der Raumstation zu dienen – die gerade mal vor ein paar Stunden einen gesamten Planeten mitsamt seinen glorreichen Rebellen in eine Wolke aus Felsbrocken und Trümmern verwandelt hatte – , hatte sie viele wütende Seitenblicke und gemurmelte Bemerkungen erdulden müssen, die gerade laut genug gewesen waren, dass sie sie aufschnappen konnte. Sie wusste, was die anderen über sie sagten; es war nichts weiter als eine Variation dessen, was sie schon zuvor gemunkelt hatten.
Sie ist zu jung für diese Position. Ohne Hilfe hätte sie diesen Posten nie bekommen.
Man hat sie nur wegen ihres Vaters versetzt.
Die selbstherrlichen Murmler würden sicher staunen, wenn sie wüssten, wie falsch sie lagen.
Generalinspektor Garrick Versio war vielleicht eines der ranghöchsten Mitglieder des ebenso mächtigen wie verschwiegenen Imperialen Sicherheitsbüros, aber die freudlose Aufgabe, seine Tochter zu sein, hatte Iden rein gar nichts gebracht. Ihre Auszeichnungen, ihre guten Noten, die Gelegenheiten, die sie ergriffen hatte – nichts davon war ihr seinetwegen in den Schoß gefallen; falls überhaupt, hatte sie es sich ihm zum Trotz erkämpfen müssen.
Man hatte sie auf die Militärakademie vorbereitet, seit sie fast noch ein Kind gewesen war. Auf ihrer Heimatwelt Vardos im Jinata-System hatte sie die Internatsschule für die zukünftigen Anführer des Imperiums besucht, wo sie ihre ersten Lektionen gelernt hatte. Dort und auch später, an der imperialen Akademie auf Coruscant, hatte sie ihren Abschluss als Jahrgangsbeste mit Auszeichnung gemacht.
Das alles fühlte sich nun an wie ein Vorspiel für diesen Moment. Die letzten paar Monate war sie Teil einer kleinen Elitestaffel von TIE-Jägern gewesen, hier, an Bord dieser gewaltigen Kampfstation, die vermutlich den absoluten Höhepunkt imperialer Baukunst darstellte: dem Todesstern. Und so unprofessionell es auch sein mochte, sie war noch immer aufgeregt.
Während sie versuchte, ihren Enthusiasmus zu zügeln, spürte sie dieselbe Freude bei den anderen Piloten, die gerade zu ihren eigenen TIE-Jägern hasteten. Sie verrieten sich durch das anschwellende Stakkato ihrer Schritte, ihre aufrechte Körperhaltung, das Glänzen in ihren Augen.
Diese freudige Anspannung war nicht neu. Sie hatte bereits unter der Oberfläche gebrodelt, als die Fähigkeiten der Station zum ersten Mal erprobt worden waren – als der Superlaser des Todessterns die Stadt Jedha anvisiert und ausgelöscht hatte. Das Imperium hatte binnen weniger Sekunden einen verheerenden Doppelschlag gelandet. Es hatte nicht nur den Rebellenterroristen Saw Gerrera und seine Gruppe von Extremisten, die sich Partisanen nannten, ausgelöscht, sondern auch den Tempel des Kyber, ein Heiligtum derer, die im Stillen auf die Rückkehr der entehrten und besiegten Jedi hofften. Jedha war die erste echte Demonstration der Station und ihrer Macht gewesen, aber das wussten nur die, die auf dem Todesstern ihren Dienst taten.
Zumindest im Moment noch. Der Rest der Galaxis hielt den Untergang von Jedha für ein tragisches Bergbauunglück.
Danach hatten sich die Dinge mit schockierender Geschwindigkeit entwickelt, so als wären die galaktischen Waagschalen plötzlich und drastisch aus dem Gleichgewicht geraten. Während der Schlacht von Scarif war der Superlaser ein zweites Mal eingesetzt worden, diesmal, um eine gesamte Region und mehrere Rebellenschiffe zu vernichten, die unter dem Schild des Planeten festsaßen. Dann hatte Imperator Palpatine den imperialen Senat aufgelöst. Seine rechte Hand, der mysteriöse Darth Vader, der sich unter Umhang und Helm verbarg, hatte die vormalige Senatorin und nunmehr enttarnte Rebellenprinzessin Leia Organa abgefangen und gefangen genommen. Und der Kommandant des Todessterns, Großmoff Wilhuff Tarkin, hatte an der Heimatwelt der Prinzessin, Alderaan, ein Exempel statuiert, um die wahre Macht der inzwischen voll einsatzfähigen Kampfstation zu demonstrieren.
Die Besatzung des Todessterns hatte den Befehl gehabt, dieser Demonstration beizuwohnen, entweder mit eigenen Augen oder am Bildschirm, und wie die anderen hatte Iden dagestanden und das Geschehen beobachtet. Die Rebellen auf Alderaan hatten durch ihr verräterisches Treiben nicht nur ihr eigenes Schicksal besiegelt, sondern auch das der Unschuldigen, die sie angeblich beschützen wollten. Sie bekam das Bild nicht mehr aus dem Kopf; ein Planet, eine Welt, und ein paar Sekunden später: nichts mehr. Nicht mehr lange, dann würden alle Feinde des Imperiums dieses Schicksal teilen. Dann würde die Galaxis auf gnadenlose, unmissverständliche Weise lernen, wie nutzlos Widerstand war. Und dann …
Dann würde wieder Ordnung einkehren und diese unlogische, chaotische „Rebellion“ würde ein Ende finden.