Heiße Massagen | Erotische Geschichten. Simona Wiles

Heiße Massagen | Erotische Geschichten - Simona Wiles


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      Impressum:

      Heiße Massagen | Erotische Geschichten

      von Simona Wiles

      Simona Wiles, Jahrgang 1980, ist in Süddeutschland geboren und lebt dort mit Mann, Kind und zwei Hunden. Ihre ersten erotischen Kurzgeschichten entstanden während eines Creative-Writing-Workshops. Der Beifall der anderen Teilnehmer/-innen brachte sie dazu, ihrer Leidenschaft für Erotik und gute Bücher selbst Ausdruck zu verleihen. Ideen für ihre Geschichten gehen ihr nicht aus – hat sie doch selbst eine wilde Jugend hinter sich. Während Simona ihrer Schreibsucht anfangs auf dem heimischen Familiencomputer frönte, tobt sie sich inzwischen an ihrem eigenen Laptop aus. Sie schreibt hauptsächlich erotische Kurzgeschichten. Wenn sie gerade nicht über einer neuen Story brütet, arbeitet sie als Office-Managerin in einer Autofirma.

      Lektorat: Jasmin Ferber

      Originalausgabe

      © 2020 by blue panther books, Hamburg

      All rights reserved

      Cover: © miami beach forever @ shutterstock.com

      Umschlaggestaltung: MT Design

      ISBN 9783966416993

      www.blue-panther-books.de

       Der Masseur

      Heidi kramte in ihrer Handtasche nach dem Haustürschlüssel. Der Tag im Büro war heute wieder besonders anstrengend gewesen, weshalb sie froh war, endlich zu Hause zu sein. Sie schloss auf, fuhr mit dem Aufzug in den obersten Stock und betrat ihre großzügig geschnittene Wohnung. Der Ausblick über die Dächer der Stadt hatte sie schon immer für die exorbitante Miete belohnt, die sie dafür zahlte. Sie warf ihre Handtasche auf einen Sessel und genehmigte sich einen Schluck Wein. Danach legte sie die Füße hoch.

      Ihr Arzt hatte ihr empfohlen, sich regelmäßig eine Massage zu gönnen, sowohl zum Entspannen als auch, um die angespannten Muskeln lockern zu lassen. Ihre Arbeit in der Rechtsanwaltskanzlei machte ihr Spaß, forderte jedoch auch den Tribut, dass jeden Abend ihr Rücken schmerzte. Der Sport, den sie in ihrer Freizeit betrieb, linderte ihr Problem nur mäßig.

      Wahrscheinlich hat Dr. Braun recht, dachte sie. Nur, wo sollte ich die zusätzlichen Termine noch unterbringen? Seufzend nippte sie an ihrem Glas. Die meisten Massagesalons hatten geschlossen, wenn sie von der Arbeit kam. Samstags waren sie ebenfalls geschlossen, also würde sie vielleicht doch mit ihrem Chef reden müssen, dass sie vormittags ein oder zwei Mal in der Woche später zur Arbeit kommen würde. Es war ihr nicht recht – zum einen, weil zurzeit wirklich viel zu tun war, zum anderen, weil sie das griesgrämige Gesicht ihres Vorgesetzten bereits vor sich sehen konnte, wenn er sagte: »Wenn es unbedingt sein muss, Frau Kohler … dann arbeiten Sie die fehlenden Stunden eben nach …«

      Dabei hatte sie bereits unzählige Überstunden geleistet, die nie vergütet wurden – doch wie sollte sie ihm das beweisen? Es gab keine Stechuhr in der Kanzlei, alles lief ›auf Vertrauen‹, wie es so schön hieß. Heidi war sich nicht zu schade, mehr zu leisten, wenn Not am Mann beziehungsweise an der Frau war. Aber sollte sie sich ausnutzen lassen?

      Sie trat mit dem Glas in der Hand auf die Dachterrasse und genoss den Sonnenuntergang. Gelegentlich rauchte sie, und so steckte sie sich auch jetzt eine Zigarette an und inhalierte tief. Über kurz oder lang würde sie sich eine andere Kanzlei suchen müssen, wenn das so weiterginge. Denn auch das verursachte Stress in ihr und Anspannung. Sie beschloss, ihre Freundinnen zu fragen, ob sie einen Massagesalon kannten, der auch spätabends noch geöffnet hatte.

      ***

      »Eine Massage? Lass mich überlegen.« Tina dachte intensiv nach. Dann schüttelte sie den Kopf. »Nein, tut mir leid.«

      Ihr wöchentliches Treffen in der Schuster-Bar war Tradition seit ihrer Studienzeit.

      Die gleiche Antwort bekam Heidi von Sandra, Celia und Samira. Erst ihr Telefonat mit Susan lieferte ihr einen Anhaltspunkt.

      »Da gibt es einen in der Nähe des Bahnhofs,« erzählte Susan ihr mit einem leisen Kichern. Heidi hob eine Augenbraue und angelte nach ihrem Schuh.

      »Warum kicherst du?«

      »Och, nur so!« Susan gab ihr Adresse und Telefonnummer des Massagesalons. Sie plauderten noch ein paar Minuten lang, dann legten sie auf.

      Heidi rief noch am gleichen Abend dort an. Eine junge Frau flötete in den Hörer: »Leelawa-Massage-Salon, guten Abend, was darf ich für Sie tun?«

      »Ich hätte gerne einen Termin bei Ihnen, wenn möglich, bitte abends …«

      Blätterrascheln.

      »Es tut mir leid, in den nächsten drei Wochen ist abends kein Termin mehr frei, ich kann Ihnen aber vormittags einen anbieten.«

      Heidi überlegte.

      »Und nach den drei Wochen würde es abends gehen?«

      Wieder Blätterrascheln.

      »Ja, da ginge es ab 19 Uhr.«

      Sie einigten sich darauf, dass die Abendtermine auf jeden Fall gebucht würden. Heidi pfiff auf ihren Vorgesetzten und machte außerdem noch drei Termine für den Vormittag aus. Eigentlich müsste ihre Firma davon profitieren, wenn sie völlig entspannt zur Arbeit käme, oder?

      Sie legte auf und ging früh zu Bett. Der erste Termin würde in zwei Tagen sein. Die junge Frau hatte ihr erklärt, dass sie ein großes Badetuch und Duschzeug benötige, um das Öl wieder abzuwaschen. Ihre ärztliche Verordnung möge sie bitte mitbringen.

      ***

      Heidi erklärte ihrem Chef, dass sie in den folgenden drei Wochen zur Massage müsse, und wie erwartet hatte er gebrummt: »Das arbeiten Sie nach.« Sie wies ihn darauf hin, dass sie Überstunden habe und in diesem Sinne vorgearbeitet. Ihr Vorgesetzter hatte sie mit hochgezogenen Augenbrauen gefragt, ob sie das beweisen könne?

      Das Gespräch verlief nicht ganz so, wie sie es sich erhofft hatte. Dennoch schaffte sie es, ihm ihre Arbeitszeiten plausibel zu machen anhand von Fällen, für die sie länger geblieben war, um das Protokoll zu tippen. Immerhin glaubte er ihr und knurrte zum Schluss: »Schön. Wehe, Sie kommen nicht entspannt zur Arbeit.«

      Zu Befehl, dachte Heidi. Natürlich wusste sie, dass sich durch die zwei Stunden, die sie später kommen würde, die Akten stapeln würden, doch sie war sich sicher, dass sie es aufholen konnte. Und die Aussicht auf die abendlichen Termine tröstete sie.

      ***

      Zwei Tage später schnappte sie sich ihre bereits gepackte Tasche mit Handtuch und Duschsachen, verließ das Haus und suchte die Adresse des Leelawa-Massage-Salons auf. Sie fand ihn hinter dem Bahnhof in einer versteckten Straße, die überraschenderweise Parkplätze frei hatte. Sie betrat den Salon durch eine Glastür, die mit Holzperlen an langen Schnüren geschmückt war und stellte sich der jungen Frau hinter dem modernen Tresen vor.

      »Guten Morgen, Frau Kohler! Bitte nehmen Sie doch noch einen Moment Platz.« Die Frau nahm das Rezept des Arztes entgegen, während Heidi sich zu den Stühlen wandte. Dort saß noch ein älterer Herr, der in einer Zeitung blätterte, ansonsten hatte sie freie Auswahl. Sie nahm eine Frauenzeitschrift und setzte sich.

      Der Raum war in geschmackvollen warmen Tönen gestrichen – Terrakotta, Grün und Rot, unterbrochen von weißen Flächen und mit Farnen dekoriert. Von draußen kam zwar wenig Tageslicht herein, dafür waren die Lampen geschickt in den Decken versenkt und machten das Wartezimmer gemütlich. Heidi fragte sich, wie die Behandlungsräume aussehen mochten, wenn bereits das Vorzimmer so liebevoll gestaltet war. Sie vertiefte sich in ihre Lektüre, bis sie aufgerufen wurde.

      Ein junger weißbekleideter Mann in T-Shirt und Jeans empfing sie mit einem strahlenden Lächeln.

      »Frau Kohler? Ich bin Toni. Ich bin für Unkompliziertheit – haben Sie etwas dagegen, wenn wir uns duzen?«

      Allein, dass dieser Mann so umwerfend attraktiv war, warf Heidi leicht aus der Bahn. Siedend heiß wurde ihr bewusst, dass das ihr Masseur sein musste; innerlich hatte sie sich auf eine Frau


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