Reise in die Unterwerfung | Erotische Geschichte. Jasmine Sanders


Reise in die Unterwerfung | Erotische Geschichte - Jasmine Sanders


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      Reise in die Unterwerfung | Erotische Geschichte

      von Jasmine Sanders

      Jasmine Sanders ist das Pseudonym einer österreichischen Autorin und dieser Name ist auch Programm, gilt doch die üppige und wohlriechende Jasminblüte seit Jahrhunderten als Aphrodisiakum. Und so versteht Jasmine auch ihre erotischen Geschichten: als Cocktails für die Fantasie und Sinnlichkeit. Sex ist für sie nun einmal die schönste Nebensache der Welt.Schreiben ist Jasmines große Passion. Sie lebt in Wien, kann aber am besten an der Ostsee entspannen, wo ihr auch immer die besten Ideen kommen.

      Lektorat: Daniela Jungmeyer

      Originalausgabe

      © 2019 by blue panther books, Hamburg

      All rights reserved

      Cover: Renzo79 @ istock.com

      Umschlaggestaltung: www.heubach-media.de

      ISBN 9783862773442

      www.blue-panther-books.de

       Reise in die Unterwerfung von Jasmine Sanders

      Sie langweilte sich. Es war wie eine jener langen Fahrten, bei denen man untätig im Fond des Wagens saß. Man wusste, der Fahrer bemühte sich, aber man kam und kam nicht ans Ziel und die Landschaft, die draußen vorbeizog, war öd und ereignislos. Sie zuckte zusammen und blickte an ihrem Körper hinab, sah seinen grauen Haarschopf zwischen ihren Schenkeln. Er hatte ihren Rhythmus gefunden, ihr Becken zuckte unwillkürlich, hob und senkte sich, sie hielt den Atem an, weil es ihr dann schneller kam. Trotzdem merkte sie, dass ihre Erregung wieder abflaute. Er spürte es ebenfalls, hob den Kopf und warf ihr einen prüfenden Blick zu und schob ihr erst zwei, dann drei, schließlich vier Finger in ihre Möse. Sie wusste, was er als Nächstes tun würde, weshalb sie sich zurücklehnte und an ihre momentane Lieblingsfantasie dachte.

      Langsam glitten Pauls Finger in ihr feuchtes Loch, glitten wieder hinaus, erhöhten das Tempo, schneller und noch schneller. Man hörte nur Ellas Keuchen, mit kurzen, spitzen Schreien versetzt und das schmatzende Geräusch, wenn seine Finger in sie eindrangen. Paul setzte zu einem Tremolo an, während der Mann in ihrer Fantasie sie mit dem Rohrstock bestrafte. Beide Männer arbeiteten gut und Ella kam, bebte, zuckte, seufzte tief und kuschelte sich in die Kissen. Der eine Mann löste sich in Luft auf, Paul legte sich neben sie, umarmte, küsste sie und bettete seinen Kopf an ihre Brust. Ella schloss die Augen. Sie hatte ihren Orgasmus gehabt - und war dennoch unbefriedigt. Ein Höhepunkt war für sie zur rein körperlichen Übung geworden. Dabei liebte sie Paul. Doch sie konnte es nicht länger beiseite wischen: Im Bett hatte die Langeweile Einzug gehalten. Sie wussten beide, wie der andere tickte, wo die empfindlichen Stellen, was die NoGos waren. Routine. Lange geübt. Manchmal probierten sie etwas Neues aus, ein kurzes Aufflackern und dann kam es Ella doch nur wieder wie eine gymnastische Übung vor. Bisher hatte sie es vor sich hergeschoben, mit Paul darüber zu sprechen, aus Angst davor, was dieses Geständnis auslösen könnte. War es vielleicht der Anfang vom Ende?

      Zwei Tage später musste Ella nach Berlin. Da sie nicht gerne flog und ihr Vertrauen in die Pünktlichkeit der Bahn erschüttert war, fuhr sie erstmals mit dem Fernbus. Die Hinfahrt verlief problemlos, überhaupt mochte es Ella, alleine zu reisen. Sie gab sich dann den Anschein der unberührbaren Frau von Welt. Immer schick angezogen im schwarzen Reisekostüm, gepflegt und weltgewandt, so sah sie sich selbst gerne. In Berlin wollte sie Lou treffen, eine Designerin, die sich auf Dessous für mollige Damen und Herren spezialisiert hatte - nicht einfach nur das, was Hungerhaken tragen, in größerer Fassung, sondern eine Mode, die mit üppigen, wollüstigen Körpern spielte, sie umschmeichelte und glänzen ließ - und das Ganze auch noch leistbar.

      Sie trafen sich in Lous Studio und Ella war fasziniert von dem kreativen Chaos, das dort herrschte. Und von Lou - strahlend und selbstsicher, herrlich rund und weich, wie Ella selbst.

      Sie hatte erwartet, dass Lou ihr unterschiedliche Modelle vorlegen würde. Vielleicht hatte sie auch mal ebenso mit einem leibhaftigen Modell gerechnet, das die einzelnen Stücke vorführte. Doch Lou machte ihr einen ganz anderen Vorschlag: Ella sollte selbst anprobieren, was ihr gefiel. Zuerst zögerte Ella, der Vorschlag war originell, doch war weit und breit keine Umkleidekabine zu entdecken. Und sich bei einem Geschäftstermin auszuziehen? Lou rauchte eine Zigarette, beobachtete sie und wartete.

      »Ich weiß nicht«, sagte Ella. Lou schwieg und wartete. Schließlich fand Ella sich selbst lächerlich, weil sie sich so zierte. Warum nicht etwas Neues versuchen? Und es war herrlich - gehüllt in Seide und Samt und Nylon kam sie sich vor wie eine Königin. Sie betrachtete sich voller Wohlgefallen in dem Tanzspiegel, der die ganze Breite der einen Wand des Studios einnahm, hatte Freude an sich und ihren Rundungen, den großen Brüsten und dem schönen, breiten Po. Lou servierte Sekt und nach dem zweiten Glas begann sie, Ella beim An- und Auskleiden zu helfen. Sie kicherten wie Schulmädchen und nach dem dritten Glas »übersah« Ella Lous wie zufällig erscheinende Berührungen an ihren Brüsten, ihrer Möse nicht mehr, wenn Lou den Stoff zurecht zog oder Ellas Busen besser in die Körbchen eines Traumes aus Spitze schob. Ja, im Gegenteil, es gefiel Ella, ihre Bewegungen wurden lasziver, die Blicke eindeutiger, sie lachte und sprach nicht mehr - sie gurrte. Und Lou, die sie wie ein Mann ansah, ließ sich gerne umgarnen und beflirten. Sie schenkte die Gläser erneut voll, und als Ella nach dem ihren griff, zog Lou die Hand ein Stück zurück. Ella machte einen Schritt auf sie zu, griff erneut nach dem Glas - wieder zog sich die Hand zurück. Das Spiel wiederholte sich noch zweimal, bis Ella ganz nah vor Lou stand. Sie blickten einander an. Ellas Lippen waren leicht geöffnet, und als sie mit ihrer kleinen, flinken Zunge darüber leckte, konnte Lou sich nicht mehr halten und zog Ella an sich, sog sie förmlich ein, umstülpte ihre Lippen, knabberte an ihnen, biss sie, sodass Ella aufstöhnte, vor Schmerz und Lust, sie war geil, sie genoss die Liebkosungen von Lous Lippen und wollte ihre Zunge noch tiefer in ihrem Mund haben, spürte den Saft, der aus ihrem Loch sickerte und versuchte, Lous Hand eben dorthin zu dirigieren. Doch Lou bog Ellas Arme hinter deren Rücken, hielt sie fest, knabberte und saugte an Ellas zartem Mund - bis endlich ihre Zunge wie die einer Eidechse über Ellas Lippen züngelte, sie seufzten beide. Plötzlich rief jemand: »Lou, biste hia?«

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