Wie foltert man ohne Folter? | Erotische Geschichte. Doris E. M. Bulenda
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Wie foltert man ohne Folter? | Erotische Geschichte
von Doris E. M. Bulenda
Die Autorin Doris E. M. Bulenda stammt aus München. Die Idee der „freien Liebe“ Ende der 1970er-Jahre hat sie umfangreiche Erfahrungen in Sachen Lust und Leidenschaft sammeln lassen. Seit sie vor ein paar Jahren ihren Wohnsitz nach Ungarn verlegte, schreibt sie die besten dieser erotischen Erlebnisse auf, um ihre Leser an lustvollen Abenteuern mit Gespielen beiderlei Geschlechts teilhaben zu lassen. Dazu fließen bei ihr als Fantasy-Fan auch immer Fantasien und Visionen in die Geschichten ein. Eine ihrer Spezialitäten sind erotische, lustvolle Dämonen, die von Sex und Liebe niemals genug bekommen können. Eine Menschenfrau, die in die Hände dieser Dämonen fällt, kann sich glücklich schätzen …
Lektorat: Marie Gerlich
Originalausgabe
© 2019 by blue panther books, Hamburg
All rights reserved
Cover: digihelion @ istock.com
Umschlaggestaltung: www.heubach-media.de
ISBN 9783862778508
www.blue-panther-books.de
Wie foltert man ohne Folter? von Doris E. M. Bulenda
Mein neuer Freund und Liebhaber war seit Kurzem nicht so gut drauf. Ich wusste nicht recht, warum, spürte aber, dass irgendwas mit ihm war. Er war viel am Nörgeln und Sich-Beschweren, ich konnte es ihm nicht recht machen. Eines Tages versuchte ich, mit Alkohol seine Zunge zu lösen und herauszubekommen, was er hatte. Aber auch dieses Mittel versagte. Da platzte mir der Kragen. »Verdammt, Tony, was ist los? Du nervst! Was zum Teufel ist los? Wenn du jetzt nicht gleich sagst, was mit dir nicht stimmt, kannst du abhauen und erst wieder erscheinen, wenn du besser drauf bist.«
Mein Ton war wohl ziemlich energisch gewesen, denn Tony zuckte zusammen. »Du kannst mir nicht helfen, meine Süße. Du weißt doch, dass ich vor dir mit einem heißen Typ ein Verhältnis hatte. Ich bin nun mal bisexuell. Und der Sex geht mir ab.«
»Sex? Du vermisst ausgerechnet Sex? Dabei haben wir in den letzten Wochen jeden Tag miteinander gepennt, oft sogar mehrmals am Tag. Wie kannst du Sex vermissen?«
Ein tiefer Seufzer antwortete mir. »Ich vermisse nicht den normalen Sex, den wir zusammen haben. Aber ich vermisse die Sadomaso-Spiele, die ich mit diesem Lover gemacht habe. Ich bin eben ein bisschen maso … Mit dir geht das halt nicht. Nein, keine Sorge, ich weiß, dass du das nicht magst, und ich akzeptiere das auch, aber …«
Oh verdammt, da hatten wir wirklich ein Problem. Ich konnte dem Sadomaso so gar nichts abgewinnen, während mir Tony schon öfter in allen Einzelheiten erzählt hatte, wie er die ganze Palette der SM-Spielchen durchgezogen hatte. Bloß war ich nun mal nicht so veranlagt, ich konnte Schmerzen und Blut weder bei mir noch bei meinem Partner etwas abgewinnen.
Dann erinnerte ich mich aber daran, dass ich schon einmal einen früheren Lover »gefoltert« hatte. Allerdings nicht so, wie Tony es sich wahrscheinlich wünschte. Es war kein »richtiges« Sadomaso gewesen, aber doch etwas, was meinen damaligen Freund ziemlich erstaunt, aber auch gut befriedigt hatte.
Und wenn ich das auch mit Tony versuchte? Warum eigentlich nicht? Mehr als schiefgehen konnte es ja nicht. Und viel schlechter konnte seine Laune sowieso nicht mehr werden.
Ich ging in Gedanken meine Utensilien durch – doch, es müsste machbar sein, wenn auch sicher etwas anders, als Tony sich das vorstellte. Also richtete ich mich auf, setzte eine strenge Miene auf und schnauzte meinen Freund an:
»Tony, du ziehst dich jetzt aus und legst dich schon mal ins Schlafzimmer. Nein, keine Widerrede! Du legst dich sofort bäuchlings auf das Bett und damit basta.«
Mein Ton war scharf und erstaunte Tony, aber er gehorchte anstandslos. Als er aus dem Zimmer war, suchte ich ein paar Dinge zusammen, dann folgte ich ihm ins Schlafzimmer. Da lag er nackt auf dem Bauch, die Augen hatte er geschlossen und die Arme über dem Kopf ausgestreckt. Sehr gut, das machte es einfacher.
Ich näherte mich ihm, ohne etwas zu sagen, packte seine Handgelenke und band sie mit einem Seidentuch ziemlich fest zusammen. Dann schlang ich ein anderes Tuch um diese Fessel und band dieses an ein Bein meines Nachtkästchens. Tony wollte etwas sagen, aber ich befahl ihm mit strenger Stimme: »Sch! Sei ruhig. Kein Wort will ich hören.« Erstaunt, aber anscheinend erfreut, gehorchte er.
Dann nahm ich ein schwarzes Tuch, faltete es zusammen und verband meinem Freund damit die Augen. Ich spürte, dass er sich wunderte – aber ebenso war er auch aufgeregt und gespannt darauf, was kommen würde. Mit einem Ruck schob ich seine Beine unsanft auseinander und forderte ihn energisch auf, so liegen zu bleiben. Mit zwei langen Schals band ich seine Fußgelenke an die Füße des Bettes.
Damit verließ ich das Schlafzimmer und holte noch ein paar andere Utensilien, die ich brauchen würde. Ich ließ mir ordentlich Zeit damit – sollte er sich nur fragen, was ich vorhatte. Als ich zurückkam, wollte Tony den Kopf heben, doch ich drückte ihn unsanft zurück auf die Matratze. Dann warf ich meine Kleidung ab und setzte mich neben seinem Rücken auf das Bett.
Ich drückte meine Fingerspitzen auf Tonys Schultern und begann, damit leichte Kreise zu ziehen. Erst drückte ich nur ganz leicht auf, dann fester und fester, brachte meine Hände an seine Schulterblätter und spielte dort das gleiche Spiel. So ging es tiefer und tiefer, immer kreiste ich von außen nach innen, erst mit ganz leichtem Druck, dann stärker und stärker.
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