Rockstar | Band 1 | Teil 4 | Erotischer Roman. Helen Carter

Rockstar | Band 1 | Teil 4 | Erotischer Roman - Helen Carter


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      Rockstar | Band 1 | Teil 4 | Erotischer Roman

      von Helen Carter

      Helen Carter wurde 1965 an der englischen Ostküste geboren.Bereits mit dreizehn Jahren begann sie, erste Geschichten zu schreiben. Es dauerte allerdings noch weitere zehn Jahre, bis sie bei den erotischen Romanen ihre wahre Heimat fand. Ihre Familie war mit diesem Genre nicht besonders glücklich. Besonders ihr Vater hatte Probleme mit den sehr expliziten Texten. Doch Helen wich nicht von ihrem Weg ab. Im Gegenteil: Sie begann damit, immer intensiver eigene Erlebnisse in ihre Romane einfließen zu lassen. Und so entstand ein prickelnder Mix aus Fantasie und Realität. Nach ihrem Studium an der Universität von Oxford arbeitete Helen im PR-Bereich. Irgendwann kam der Moment, wo sie sich zwischen ihrer zeitraubenden Arbeit in der PR-Agentur und ihren immer erfolgreicheren Romanen entscheiden musste. Helen wählte den zeitweise recht steinigen Weg der Autorin.Heute lebt Helen in den ländlichen Cotswolds, wo sie ein ruhiges Cottage bewohnt, das ihr Zeit und Muße für ihre Arbeit lässt und dennoch nahe genug am aufregenden Treiben in London und den Küstenorten liegt. Sie ist nicht verheiratet und hat auch keine Kinder, denn – so betont sie – man müsse eine Sache richtig und ohne Abstriche machen. Zudem vertrage sich ihr Leben nicht mit einer gewöhnlichen Form der Ehe.

      Lektorat: Nicola Heubach

      Originalausgabe

      © 2013 by blue panther books, Hamburg

      All rights reserved

      Cover: © Coka @ Fotolia.com

      Umschlaggestaltung: www.heubach-media.de

      ISBN 9783862772933

      www.blue-panther-books.de

       Kapitel 31 von Helen Carter

      Als er mit seinem Daumen begann, ihre Rosette zu dehnen, wollte sie zunächst wegkriechen. Wollte sich befreien, von dem zusätzlichen Druck in ihrem Unterleib. Doch dann wurde sie von seiner Gier mitgerissen. Sie überschritt diese Grenze und suchte nach der nächsten. Ihr Körper explodierte unter seinem Ansturm. Sein Schweiß tropfte auf ihren Rücken.

      Ivy griff hinter sich und versuchte, seinen Schwanz zu greifen. Mit fahrigen Händen wehrte er sie ab. Doch diesmal setzte sie sich durch. Eine schnelle Bewegung und sie kniete vor ihm, öffnete den Mund weit und nahm seinen Schwanz zwischen ihre Lippen. Sein Gesicht war von der Anstrengung gerötet und von Schweiß überzogen, als er begann, ihren Mund zu benutzen.

      Ivy konzentrierte sich auf ihre Atmung, zwang sich, keine noch so winzige Bewegung zu machen, sondern sich ihm nur darzubieten. Ihm ihre Kehle für seine schnellen, tiefen Stöße zu überlassen. Es war sein Stöhnen, das ihren Körper elektrisierte. Der Ausdruck in seinem Gesicht. Eine merkwürdige Mischung aus überraschter Qual. Und dann kam er. Schreiend. Es gelang ihr kaum, alles zu schlucken.

      Bebend zog Jeff seinen Schwanz aus ihrem Mund, beugte sich zu Ivy herab und küsste sie. Sie kuschelte sich dicht an ihn. Eine Weile lagen sie eng umschlungen und dem soeben Erlebten nachsinnend nebeneinander.

      »Warte!«, stieß Jeff plötzlich hervor und sprang vom Bett.

      Ivy sah ihm verwirrt hinterher. Sie hörte ein Rumoren, dann kam er mit einem schwarzen Notizbuch in Händen zurück, warf sich neben sie und drückte ihr das Buch in die Hand. Es war ihr schon öfter aufgefallen, doch sie hatte nie hineingesehen, da sie seine Intimsphäre respektierte.

      »Was ist das?«, fragte sie.

      »Schau rein!«

      Ivy zögerte. Dann schlug sie das Notizbuch auf. Es war zu zwei Dritteln beschrieben. Es schien auf den ersten Blick ein Wirrwarr aus Gedichten, Notizen und Randbemerkungen zu sein. Dann begriff sie, dass es sich um Liedertexte handelte. Manche in gestochen scharfer Schrift, andere beinahe exzessiv hingeworfen. Verwundert sah sie ihn an.

      »Seit ich dich habe, schreibe ich wieder«, sagte er ruhig.

      »Aber du hast doch vorher auch Lieder gemacht ...«

      »Ja. Aber nicht so. Durch dich habe ich den Zugang wiedergefunden. Vorher war da nur so ein ... Nebel. Ich weiß nicht, wie ich dir das erklären soll. Als würde ich Versatzstücke in einen Computer tippen und der hat dann die Texte gemacht. Aber jetzt ... Jetzt ist der Nebel weg. Ich kann wieder in diese Tiefen steigen. Das alles aus mir herausholen. Verstehst du?«

      Ivy las noch immer die Texte. Geistesabwesend sagte sie: »Ja ... Ja, ich verstehe.« Natürlich kannte sie die Texte der alten Alben. Aber das hier ... Das war etwas ganz anderes. Es kam wirklich aus einer unglaublichen Tiefe. Er fand Worte, Bilder, die in ein paar knappen Zeilen die überwältigendsten Gefühle zum Ausdruck brachten. Abgründe, die zu der Brillanz der Formulierungen in krassem Widerspruch zu stehen schienen. Dabei waren es nicht nur Emotionen, die er in Worte fasste. Es war alltägliches Erleben, das er zu etwas ganz Besonderem in diesen Texten machte. Ivy war überwältigt.

      »Nun? Was sagst du?«

      Sie suchte nach den geeigneten Worten, die er so mühelos zu finden schien, um ihm zu sagen, wie tief sie berührt war. »Es ist ... unglaublich. Einfach wunderbar! Aber ...«

      »Aber?«, wiederholte er und sein Gesicht verdüsterte sich.

      »Du gibst so viel von dir preis. Ich meine ... Es ist mehr als wenn du dich auf offener Bühne ausziehen würdest. Du legst denen deine Seele vor die Füße.«

      Als er sie noch ernster anblickte, glaubte Ivy, es sei, weil sie ihn kritisiert habe. Er schluckte hart und sie sah seinen Kehlkopf auf- und abwandern.

      »Es tut mir leid«, beeilte sie sich zu sagen. »Das hätte ich nicht ...«

      »Doch. Doch. Du hast ja recht. Aber das ist doch der Sinn, nicht wahr? Das unterscheidet gute Musik von mittelmäßiger. Wenn du nicht bereit bist, alles offenzulegen, kannst du es auch gleich sein lassen. Oder du machst Pop.« Er zwang ein Lächeln in seine Züge.

      Ivys Blick fiel auf die Uhr. »Oh mein Gott, wir müssen los! Es ist gleich zehn! Und ich muss noch mal ganz von vorn anfangen.« Ivy hasste es, zu spät zu kommen.

      »Ooooh jaaaa«, sagte Jeff. »Und ich weiß auch schon, wo ...« Damit riss er sie in seinen Arm und begann sie wild zu küssen.

      Doch diesmal war Ivy entschlossen, ihm nicht nachzugeben. Energisch schob sie ihn von sich weg. »Nein! Wir müssen uns wirklich fertig machen.«

      Er knurrte und zog das Kissen über seinen Kopf.

      Ivy verpasste dem Kissen einen Schlag.

      »AU!«

      ***

       Kapitel 32 von Helen Carter

      Ivy hatte nicht mit solchen Menschenmengen gerechnet, die sich jetzt vor der viktorianischen Villa, auf deren Treppen und in den Räumen drängten. Es mussten hunderte sein. Von Bürohengsten, die sich via Polohemd in ihre Freizeituniform gestürzt hatten, bis hin zu wirklich abgefahrenen Leuten mit Hautimplantaten und wirr geschorenen Köpfen.

      »Mir tun nur die Bedienungen leid«, sagte Ivy.

      Jeff nickte. Das für diesen Abend eingestellte Personal musste mit seinen beladenen Tabletts sicher durch die Gäste gelangen, was nur mit sehr viel professioneller Erfahrung möglich war. Über der Wolke aus Stimmen und Gläserklirren schwebte noch zusätzlich Musik, die man allerdings kaum hörte.

      »Ah ... Du bist also Ivy!«, war der am meisten gehörte Satz an diesem Abend. Sie mussten alle paar Schritte stehen bleiben, jemanden begrüßen, mit jemandem reden ...

      Der Einzige, den Ivy kannte, war Woodrow. Seit er Jeff entdeckt hatte, wich er ihm nicht mehr von der Seite. Wie ein Schatten. Von Zeit zu Zeit wisperte er ihm Namen zu, Funktionen. Sie bemerkte mit Wohlwollen, dass Jeff sich noch immer an seinem ersten Glas festhielt, das man ihm gleich nach Betreten des Hauses gegeben hatte. Gleichwohl schienen sie zu den wenigen Nüchternen zu gehören. Ivy verstand, warum es so leicht für ihn gewesen war, an der Flasche zu hängen, wenn sie sah, wie grenzenlos die Alkoholströme flossen.


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