She - Vivienne, eine Frau auf Abwegen | Erotischer Roman. Evi Engler

She - Vivienne, eine Frau auf Abwegen | Erotischer Roman - Evi Engler


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– sie hüpfte, weil sie sich so unglaublich gut fühlte.

      Die Erinnerung an seinen Duft und seine Leidenschaft begleiteten sie über Wochen und Monate und ließen sie sich jedes Mal wunderbar fühlen. Bis das Gefühl nach und nach verblasste.

      Dann, nach einiger Zeit, war ein neues Abenteuer fällig.

       Der Mentor

      »Das ist der Schwulenparkplatz!«, erklärte ihr Mann und wies auf einen Rastplatz kurz vor der heimischen Autobahnausfahrt. Auf ihren Blick hin erläuterte er: »Die Autobahnpolizei nennt ihn so. Dort treffen sich Männer. Nicht nur Schwule, sondern Männer, die auf der Suche nach leichtem und unkompliziertem Sex sind. Den finden sie spontan und ohne Vorbereitung meist mit anderen Männern, Frauen verirren sich nur selten hierher. Für die Männer, die hierherkommen, ist das Geschlecht der handelnden Personen nicht wichtig, sondern ausschließlich der Sex selbst.«

      Ihr Interesse war geweckt. Es hörte sich so an, als wüsste er, wovon er sprach. Sie wartete auf eine Erklärung.

      Er nahm ihren Blick wahr und erklärte leicht hektisch: »Nein, nein, ich weiß es vom Hörensagen!«, wobei er ein wenig zu heftig sprach. Er vermied Augenkontakt und starrte stattdessen auf die Straße. Seine Haltung sagte etwas anderes. Sie schaute ihn lächelnd verstehend an.

      »Brauchst nicht so zu grinsen, ich hab nie …«, beteuerte er lautstark.

      Na klar hat er! Sieh mal an, er also auch, dachte sie schmunzelnd. Es erleichterte sie, eine geheime Seite an ihm entdeckt zu haben. Sie war also nicht allein mit Erlebnissen abseits der Ehe.

      »Auch seitdem wir uns kennen?«, fragte sie hinterhältig.

      »Also bitte, als wenn ich so was je nötig gehabt hätte!« Die übertriebene Lautstärke seiner Antwort gab den Grad seiner Unsicherheit preis.

      Sie lenkte ein, bevor es zum Streit kommen konnte. Schneller und unkomplizierter Sex. Auf einem Autobahnrastplatz. Was es alles gibt, dachte sie. »Sind da echt nur Männer?«, fragte sie nach kurzer Zeit.

      »Soweit ich weiß, ja, nur Männer.«

      Nach einigem Nachdenken hakte sie nach: »Sag mal, was machen die denn da? Was tun die genau?« Sie konnte sich nicht vorstellen, dass sich auf einem Rastplatz in allen Autos Männer in den Hintern vögelten. Bei dem Gedanken grinste sie vergnügt, griff vom Beifahrersitz aus herüber und legte ihre Hand auf den Schenkel ihres Mannes. Auf diese Art pflegte sie zu zeigen, dass sie bereit für Sex war.

      Er schaute weiter geradeaus und tat so, als müsste er sich auf die Straße konzentrieren, als nähme er die Hand nicht wahr – so wie immer.

      Im Grunde ist er prüde, dachte sie und grinste weiter.

      Zu Hause angekommen lief sie ihm nach durchs Wohnzimmer auf die Terrasse. Er stand dort und goss sich ein Glas Whisky ein. »Was machen die Männer auf dem Parkplatz, was tun die genau?«, fragte sie wieder, übernahm sein Glas und trank einen kleinen Schluck. Sie reichte es ihm zurück. An der Art, wie er das Glas in der Hand drehte, meinte sie, Verlegenheit erkennen zu können.

      »Schatz, woher soll ich das wissen?«, meinte er entschieden. Als er ihren Gesichtsausdruck sah, schien er sich der Gefahr, in der er mit seinem Geheimnis zu schweben schien, bewusst zu werden. »Ich weiß natürlich einiges vom Hörensagen, klar!«, lenkte er nach einem kräftigen Schluck aus dem Glas ein.

      Sie standen nebeneinander an der Brüstung zum Garten. Sie wandte sich ihm zu, streichelte seinen Nacken und leitete damit das Ritual ein, dass für gewöhnlich darin mündete, dass sie miteinander schliefen. »Poppen sie? Ich weiß von mir, dass ich es im Po nicht gern habe, es ist mir unangenehm. Und von dir weiß ich, dass du es nicht wirklich gern tust …«

      »Äh, Liebling, wir haben da noch nie drüber …«, stammelte er und wurde rot.

      »Aber es stimmt doch, oder?«, fragte sie sachlich.

      Er schien sich über die Unbefangenheit zu wundern, mit der sie über das heikle Thema sprach, und nickte mit rotem Kopf. Das Experiment damals war deswegen prickelnd gewesen, weil sie über die normalen Grenzen hinausgegangen waren, jedoch zeigte die Erfahrung, dass in der »richtigen« Öffnung mehr Gefühl entstand. Erst dort entwickelte sich die wirkliche Leidenschaft, die sie beide so sehr liebten. Ohne sich abzusprechen, fanden sie es beide nicht lohnenswert, das Experiment zu wiederholen.

      Sie schlenderten händchenhaltend ins Schlafzimmer.

      ***

      Als sie nackt, nass geschwitzt, entspannt und zufrieden nebeneinander auf dem Bett lagen, fragte sie noch einmal: »Was machen die Männer dort?«

      »Ach«, plauderte er unbedacht vor sich hin, wie es Männer im Bett so tun, »sie spielen sich gegenseitig am Dödel, blasen und wichsen, viel mehr ist da nicht. Sind Weicheier und Loser, wenn du mich fragst.«

      Sie lächelte versonnen, in ihr begann sich ein Projekt zu entwickeln.

      ***

      Als sie spürte, dass der Zeitpunkt des nächsten Abenteuers näher rückte, fasste sie den verrückten Plan fester ins Auge. Es machte sie heiß, an Männer zu denken, die entschlossen einen bestimmten Ort aufsuchten, um schnellen und unkomplizierten Sex zu haben, egal mit wem – Hauptsache Sex.

      Sie malte sich ein ungeheuerliches Szenario aus, das sie hoch erregte. Sie dachte daran, dorthin zu gehen. Sie dachte an mehrere Männer, die sich ihrer in einem Gebüsch bemächtigten, sie niederzwangen, sie im Knien von vorn und hinten nahmen, die sie drängten, den Mund zu öffnen, um diesen zu penetrieren. Wenn sie bei dieser Vorstellung angelangt war, nahm die Hitze jedes Mal so weit zu, dass sie es sich selbst machen musste, wieder und wieder.

      Wenn die Gedanken daran sie überfielen, während sie mit ihrem Mann zusammen war, verführte sie ihn, so oft es ging. Ähnliche Attacken hatte ihr Mann früher häufig erlebt, als sie sich noch nicht getraut hatte, ihre heimlichen Fantasien in die Tat umzusetzen. Daher gehörten solche sexuellen Übergriffe, wie er sie mit heimlichem Schmunzeln nannte, zu ihrem gewohnten Verhalten. Ihr Mann fand sie nicht weiter verwunderlich.

      Planen heißt nicht, dass ich es tun muss!, dachte sie, wenn sie die Panik zu übermannen drohte. Panik, die sie aus der Angst heraus überfiel, dass sich eine solche Situation zu ihrem Nachteil entwickeln könnte. Wenn sie sie einmal eingegangen wäre, dann gäbe es wahrscheinlich kein Zurück mehr. Daher dauerte es auch eine ganze Weile, bis sie die Absicht in die Tat umsetzte.

      Aber eines Tages machte sie sich auf den Weg. Schneller und unkomplizierter Sex – das war etwas, was sie erleben wollte. Oh ja!

      Während der Fahrt rieb sie die Schenkel aneinander, wetzte unruhig auf dem Sitz hin und her und konnte kaum an sich halten. Trotz der hohen Erregung fuhr sie zweimal am Rastplatz vorbei, ehe sie sich traute, hinaufzufahren. Dann blieb sie lange im Auto sitzen, schaute starr geradeaus.

      In den Autos der Nachbarschaft regte sich nichts. Ihr Herz klopfte laut. Sie stieg aus, hoffte und befürchtete zugleich, direkt von mehreren Männern angegangen zu werden. Aber es tat sich nichts.

      Sie umkreiste langsam das Auto, schaute sich nach allen Seiten um, sah aber niemanden. An den Rastplatz schloss sich ein lichter Wald an, von Trampelpfaden durchzogen. Als sie sich in die Richtung wandte, sah sie einige Männer, die verstohlen hinter Bäumen hervorschauten.

      Zuerst unsicher, dann zunehmend sicherer werdend, ging sie über einen Pfad in den Wald hinein. Die Männer wichen vor ihr zurück, versteckten sich, um ihr dann nachzuschauen. Weicheier und Loser, hatte ihr Mann behauptet.

      Sie erblickte fünf Männer in unmittelbarer Nähe – fünf Männer, die hergekommen waren, um leichten und schnellen Sex zu finden. Doch keiner sprach sie an, niemand ergriff Besitz von ihr.

      Sie musste unbedingt etwas Wildes tun, etwas Übermütiges, Respektloses. Also zog sie öffentlich ihr Höschen unter dem Kleid aus, hockte sich hinter ein winziges, durchsichtiges Holunderbüschchen und pinkelte. Die fünf Männer schauten hinter Bäumen und Büschen hervor und beobachteten sie. Übermütig ließ sie das Höschen um den


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