Butler Parker 181 – Kriminalroman. Günter Dönges

Butler Parker 181 – Kriminalroman - Günter Dönges


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wartete auf das Erscheinen der Lady Simpson und auf Parker. Er dachte selbstverständlich auch an Kathy Porter, die ebenfalls belagert wurde. Sorgen machte er sich allerdings nicht. Kathy war eine Frau, die sich zu helfen wußte.

      *

      »Irgendwie gefällt mir das alles nicht«, räsonierte die ältere Dame, »Sie wissen sehr genau, Mr. Parker, daß ich stets für den offenen Angriff bin.«

      »Mylady greifen diesmal zu einer List«, versicherte Josuah Parker, »Mylady werden den sogenannten Grizzly völlig verunsichern und das Überraschungsmoment für sich in Anspruch nehmen.«

      »Das klingt schon besser«, meinte sie einlenkend, »zudem möchte ich Ihnen auch mal einen Gefallen tun.«

      Parker, Lady Agatha und Mike Rander befanden sich bereits im Souterrain des Hauses und betraten die Küchen- und Wirtschaftsräume des großen Fachwerkhauses. Parker führte die kleine Gruppe durch die sehr modern eingerichtete Küche und blieb dann kurz vor einem Kühlraum stehen. Er öffnete die schwere Tür und hielt auf eine gekachelte Wand zu, an der eine Reihe von Regalen angebracht waren. In den Fächern dieses sehr solide aussehenden Regals befanden sich Lebensmittelvorräte aller Art.

      Parker ließ die Kachelwand mit den Regalbrettern zu einer Tür werden. Dazu drückte er eine untere Halte-Konsole nach rechts, worauf die Wand geräuschlos zur Seite schwenkte und den Zugang zu einem schmalen Gang freigab.

      Nachdem die Gruppe diesen betreten hatte, ließ Parker die getarnte Tür in die alte Lage zurückgleiten und übernahm weiter die Führung. Nach wenigen Minuten erreichte man eine zweite Tür, die von Parker geöffnet wurde. Lady Agatha, Mike Rander und der Butler betraten einen völlig normal aussehenden Hauskeller mit Gerümpel aller Art. Über eine Treppe ging man ins Erdgeschoß des schmalen Hauses, dessen Frontseite an die Trebeck Street grenzte.

      Das Erdgeschoß dieses zwar völlig eingerichteten, aber sonst unbewohnten Hauses gestattete den Zugang zu einer angebauten Garage, in der ein fahrbereiter Vauxhall wartete.

      »Ich nehme an, Mr. Parker, daß auch dieses Haus hier mir gehört«, fragte die ältere Dame.

      »In der Tat, Mylady«, antwortete der Butler, »Mylady bestanden seinerzeit beim Aus- und Umbau des Haupthauses auf einem Fluchtweg.«

      »Was das alles kostet!« Sie schüttelte den Kopf und seufzte tragisch, »diese Unkosten werden mich noch ruinieren.«

      »Zur Zeit ist damit aber kaum zu rechnen, Mylady«, schaltete Mike Rander sich lächelnd ein, »falls es aber soweit ist, werde ich Sie rechtzeitig unterrichten.«

      »Man könnte dieses Haus natürlich zur Vermietung oder zum Verkauf anbieten, Mylady«, ließ der Butler sich vernehmen, »dank der ausgezeichneten Wohnlage könnten Mylady schon bald über Barmittel verfügen.«

      »Ausgeschlossen«, sagte sie grollend, »ich werde mich nicht von einem einzigen Ziegel trennen, Mr. Parker. Sagen Sie mir lieber, wie es jetzt weitergehen soll.«

      »Mylady haben die Absicht, dem sogenannten Grizzly einen Besuch abzustatten.«

      »Und Kathy, das hilflose Kind?« fragte sie.

      »Wir können ja an der Kanzlei in der Curzon Street vorbeifahren«, schlug Mike Rander vor, »aber wir sollten die dortigen Belagerer nicht warnen. Vince Preston darf nichts merken.«

      »Vince Preston?« Sie runzelte die Stirn und hatte den gerade erwähnten Namen nicht abrufbereit in ihrem Gedächtnis.

      »Der Gangster, den man Grizzly zu nennen pflegt«, erinnerte der Butler diskret.

      »Ich weiß, ich weiß«, reagierte sie unwirsch, »ich brauche keine Belehrungen, Mr. Parker! Und wo finde ich das Subjekt?«

      »Im nahen Pimlico, Mylady, in einem Club namens Granada, wie Mylady selbstverständlich wissen.«

      »Und ob ich das weiß, Mr. Parker, ich brauche keine verdeckte Hilfestellung. Aber verlieren wir keine Zeit, dieser Gorilla soll sich wundern!«

      »Der Grizzly, Mylady«, erinnerte Mike Rander.

      »Wie auch immer, mein Junge.« Sie machte eine wegwerfende Handbewegung, »ich denke, ich werde dieses Subjekt mit einer meiner Hutnadeln schockieren. Was halten Sie davon, Mr. Parker?«

      »Eine ungemein reizvolle Vorstellung, Mylady«, lautete Parkers höfliche Antwort, »Mr. Vince Preston dürfte solch eine Behandlung mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht kennen.«

      *

      Es war Mike Rander, der für den Einlaß sorgte.

      Vor dem Club angekommen, verließ der Anwalt den Vauxhall und baute sich vor der glatten Eingangstür auf. Er klopft fast beiläufig gegen das Türblatt und nahm noch nicht mal den Kopf herum, als eine kleine Klappe in der Tür geöffnet wurde.

      »Nun machen Sie schon, Mann«, sagte er in blasiertem Ton, »ich möchte hier nicht gerade anwachsen.«

      »Sie sind Clubmitglied, Sir?« fragte der Angesprochene hinter der Tür betont höflich.

      »Fragen Sie Preston«, gab Rander arrogant zurück, »verdammt, nun machen Sie endlich.«

      Das reichte völlig, um den Türsteher zu überzeugen. Er hakte eine Sperrkette aus und öffnete. Dann aber riß er die Augen weit auf, als er sich plötzlich der Fülle Agatha Simpsons gegenübersah, die förmlich in den Vorraum des Clubs stürmte. Er staunte nicht weniger, als er Josuah Parker gewahrte, der höflich die schwarze Melone lüftete.

      »Man sucht einen kleinen Wandschrank«, sagte der Butler.

      »Wandschrank?« fragte der Türsteher verblüfft. Der stämmige Mittelgroße hatte sich von seiner Überraschung noch immer nicht erholt. Dann erst begriff er und öffnete eilfertig eine Art Garderobenschrank.

      »Sind Sie meiner bescheidenen Ansicht, daß Sie in diesen Schrank passen?« erkundigte sich der Butler nun.

      »Das müßte gehen.« Der Mann nickte.

      »Dann rein mit Ihnen«, schaltete Mike Rander sich ein und langte unter das linke Revers seines dunklen Blazers. Diese Geste überzeugte den Mann. Er hüstelte nervös, rechnete mit einer Schußwaffe und zwängte sich eilig in den engen Schrank. Rander schloß die Tür und riegelte ab. Danach nickte er Parker zu.

      »Die geplante Überraschung müßte eigentlich klappen«, sagte der Anwalt und trat zur Seite, damit Lady Simpson das eigentliche Clublokal betreten konnte. Viele Gäste waren nicht zu sehen. In einigen Nischen saßen gelangweilte Besucher. Weiter hinten in Höhe des halbrunden Tresens hockte ein wahrer Bär von einem Mann auf einem Barhocker und trank gerade aus einem Glas. Links von ihm saßen an einem kleinen runden Tisch zwei schlanke, wesentlich kleinere Männer, die sich unterhielten.

      Der »Bär« hatte Mylady im Spiegel hinter dem Bartresen entdeckt und wandte sich überraschend schnell und geschmeidig um. Dann glitt er von seinem Barhocker herunter.

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