Tools für ein gutes Leben nach dem Krebs. Petra Luck
Autorin
Petra Anke Luck, Dipl.-Psychologin, seit vielen Jahren als Seminarleiterin im Bereich Gesundheitsförderung tätig. Mit den Themenschwerpunkten Gesundheitsförderung, Stressbewältigung, Stress und Entspannung. Neben der Seminartätigkeiten weitere Tätigkeiten im Bereich psychosoziale Beratung und Schulungen tätig. Die Autorin lebt in Norddeutschland und ist bundesweit im Einsatz.
Petra Anke Luck
Tools für ein gutes Leben nach dem Krebs
Das Arbeitsbuch
© 2020 Petra Anke Luck
Umschlaggestaltung © Petra Anke Luck
Verlag & Druck: tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg
ISBN | |
Hardcover: | 978-3-347-03788-5 |
e-Book: | 978-3-347-03789-2 |
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.
Inhalt
Die Geschichte dieses Buches
1. Kapitel Wieso - Weshalb - Warum?
2. Kapitel Strategien gegen die Angst
3. Kapitel Den Diagnoseschock löschen
4. Kapitel Den Körper wieder mit Energie und Kraft füllen
5. Kapitel Das Leben umarmen, Leben – Jetzt!
Die Geschichte dieses Buches
Wie und warum ist dieses Buch entstanden?
So viele Menschen erkranken an Krebs. Nach Angaben des Robert-Koch-Institutes hat sich die Anzahl der Neu erkrankten seit 1970 verdoppelt.
Mit der Erkrankung Krebs bin ich Stück für Stück in Berührung gekommen. Erst erkrankten immer mehr Menschen in meinem Bekannten- und Freundeskreis und dann hat es mich erwischt.
Plötzlich, völlig unerwartet, war sie da: Die Diagnose „bösartiger Tumor“. Während der Zeit der Erkrankung und während den dann folgenden Behandlungen war ich oft zwei Personen: Ich, Petra Anke Luck, die Patientin. Ich, Petra Anke Luck, die Dipl.-Psychologin, die all das, was da rings um mich passiert ist, mit professionellem Auge beobachtet hat. Als Patientin war ich betroffen, erschüttert, hilflos. Als Psychologin habe ich an manchen Stellen gedacht: „Nun wäre es doch gut, wenn … Oder auch: „Oh nein, eine Diagnose überbringt man wirklich nicht so – wann haben Sie Ihre letzte Schulung zum Thema „Diagnosen mitteilen“ belegt?“
Mir war die Dipl.-Psychologin an meiner Seite eine große Hilfe. Immer, wenn ich selbst schwere Zeiten oder Krisen erlebe, bin ich sehr dankbar, über das Wissen einer Psychologin zu verfügen. Manch schwerer Weg lässt sich mit gezieltem Wissen schneller, leichter, effektiver gehen. So habe ich mir auch in den schweren Zeiten der Tumorbehandlung Wissen und Unterstützung geholt, habe Freunde um Rat und Unterstützung gebeten, habe mich neben meinem Fachwissen viel auf den Weg des Herzens und der Intuition verlassen. Und fühlte mich trotz all dem Chaos geführt und beschützt. Ich war dankbar über die sehr gute medizinische Behandlung und das zugewandte Wesen meiner mich behandelnden Ärzte.
Schnell habe ich während meines Weges durch die Behandlungen gemerkt, an wie vielen Stellen auch psychosoziale Unterstützung wichtig und notwendig wäre. Ich habe viel mit anderen Betroffenen gesprochen und mich mit ihnen ausgetauscht. Und so wuchs der Wunsch, die Lücke, die ich im psychosozialen Nachsorgebereich gespürt habe, zu füllen.
In diesem Buch habe ich vor allem die Themen zusammengetragen, die nach meinem Eindruck in anderen Büchern oder Angeboten zu kurz kommen. Es gibt zurzeit viele gute Bücher, die sich mit Ernährungsfragen bei Krebs beschäftigen. Hierzu schreibe ich aus diesem Grund nichts – denn das ist nicht nötig. Hier haben andere, z.B. David Servan-Schreiber (auch ein Betroffener), sehr gute Empfehlungen und Ratschläge zusammengetragen.
Sport ist, das weiß man inzwischen, ein sehr wichtiger Baustein auf dem Weg in der Wiederherstellung der Gesundheit. Auch zu diesem Bereich gibt es gute Veröffentlichungen und Ratschläge. Von daher verweise ich nur darauf und erspare mir, schon Bekanntes zu wiederholen.
Wenig finde ich, gibt es für die Themenbereiche: Angstbewältigung und Aufarbeitung des Schockes, den die Diagnose „Krebs“ bei fast vielen Betroffenen verursacht. Erstaunlich, denn die Psychologie hat in den letzten Jahren viel dazu beigetragen, dass Angststörungen sehr gezielt und effektiv aufgelöst werden können.
Verstehen, was passiert ist, und aufarbeiten, was sich aufarbeiten lässt. Und dann das Leben wieder willkommen heißen – das war mein Weg und mein Wissen möchte ich von Herzen gerne für alle anderen Betroffenen zur Verfügung stellen.
Dieses Buch ist aus der Perspektive einer Betroffenen geschrieben. Auf meinem Weg durch die Krankheit habe ich manches (nicht alles) erlebt, was viele erleben, die diesen Weg durchmachen müssen. Ich glaube, dass meine Erfahrungen, gepaart mit meinem Wissen als Psychologin, wertvoll dazu beitragen können, dass wichtiges, hilfreiches Wissen zur Verfügung gestellt kann.
Das Buch ist als Arbeitsbuch konzipiert. Neben Informationen gibt es direkt in diesem Buch Arbeitsblätter und Übungen. Empfehlen würde ich, das Buch Kapitel für Kapitel durchzuarbeiten. Am besten mit Zeit. So manche Übung oder Anregung wird dann ihre wohltuende Wirkung entfalten, wenn sie sich setzen darf und aus der erfahrenen Tiefe heraus wirken kann. Wenn es Kapitel gibt, die Sie gar nicht interessieren, ist es aber auch möglich, dieses Kapitel zu überspringen.
Auf dem Weg durch die Erkrankung, auf dem Weg hin zu „einem guten Leben nach dem Krebs“ wünsche ich alles Gute und viel Erfolg!
Petra Anke Luck, Lübeck 2020
1. Kapitel
Wieso - Weshalb - Warum? Den eigenen Ursachen auf der Spur
Viele Menschen, die eine Krebserkrankung hinter sich haben, möchten danach viel dafür tun, um auf möglichst vielen Ebenen Gesundheit zu ermöglichen.
Was kann getan werden, um Gesundheit zu fördern? Wieso hatte der Krebs eine Chance, sich bei Ihnen breit zu machen und sein Unwesen zu treiben? Was lässt sich tun, um eine Neuerkrankung zu verhindern? Lässt sich überhaupt etwas tun?
Nach meiner Beobachtung gibt es hierbei bei Betroffenen zwei Wege. Manche versuchen alles, wirklich alles, um für so viel Gesundheit wie irgendwie möglich zu sorgen. Andere Betroffene sagen: „Die Erkrankung war Pech, Schicksal. Ich kann daran nichts ändern und möchte mich auch nicht stressen mit den Fragen nach dem „Warum“. Möchte auf nichts verzichten, möchte mein Leben nicht verändern.
Gibt es hier ein „Richtig“ oder ein „Falsch“? Ich denke: Nein! Es gibt auf diese Fragen nur individuelle Antworten. Mein Weg besteht immer darin, dass ich verstehen und dann verändern will. Ich kann den Weg des „Lass mich damit in Ruhe…“ aber genauso gut verstehen und akzeptieren.
Mich hat die Diagnose „Krebs“ völlig unvermittelt getroffen. Ich war darauf überhaupt nicht vorbereitet und hätte damit auch niemals gerechnet. Im Nachhinein verstehe ich manche Symptome der davor liegenden Jahre. Nun verstehe ich manche Zeit der Erschöpfung und Kraftlosigkeit - verstehe diese Zeiten im Nachhinein – absehbar war meine Erkrankung für mich nicht.
Die Diagnose Krebs stellt für viele ein einschneidendes Ereignis dar. Für viele Menschen kommt sie völlig unerwartet, denn Krebs verursacht wenig spezifische Symptome.
Gibt es Gründe, warum Menschen an Krebs erkranken? Und wenn ja, welche