Prinzessinnen zähmt man nicht!. Tjorven Boderius
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IMPRESSUM
1. Auflage April 2020
Text und Illustrationen:
© Tjorven Boderius
Lektorat:
Alexandra Fauth-Nothdurft
Layout und Coverdesign:
© wehrmeier-design.de
Alle Rechte Vorbehalten.
ISBN 978-3-347-04456-2 (Paperback)
ISBN 978-3-347-04457-9 (Hardcover)
ISBN 978-3-347-04458-6 (e-Book)
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.
Für meine tollkühne Freundin Emely,
das stärkste und mutigste vierjährige Mädchen,
das mir je untergekommen ist.
Dithmarschen, im September 2019
„Nach der Wunde kommt der Regenbogen“
Weiser Rat einer Vierjährigen mit einem gebrochenen Arm, an eine Einundzwanzigjährige mit gebrochenem Herzen.
Das stachellose Schwein
Das ist Hicks.
Hicks ist kein gewöhnliches Stachelschwein. Er heißt so, weil er ständig Schluckauf hat.
Jedes Mal verkrampft sich sein Körper und seine Haut fängt bis in die Stachelspitzen an zu zittern. Dadurch lockern sich die Stacheln und fallen zu Boden. Und weil er so häufig Schluckauf hat, hat Hicks fast alle seine Stacheln verloren, erst einen, dann zwei … Jetzt ist er so nackt, dass man ihn für ein kleines Ferkel halten könnte.
Weil Hicks anders ist, macht sich sein Bruder Hacks mit den anderen Stachelschweinen oft über ihn lustig. Hacks ist ein starkes Stachelschwein mit vielen Stacheln, mit denen er sich und andere bei Gefahr beschützen kann.
Aber Hacks ist ein Angeber. Manchmal verschießt er einen Stachel, nur um einen Apfel für eine Schweinedame vom Baum zu holen.
Wenn Hacks sich mit den anderen Schweinen über Hicks lustig macht, stellt sie sich vor ihren Freund und sagt: „Ich mag dich genau so, wie du bist.“
Meistens sind seine Bauchkrämpfe dann wie weggezaubert. Aber manchmal ist er erst wieder gut drauf, wenn sie auf der Bergwiese liegen, weit weg von den Lästereien, und Wolkenbilder raten. „Die sind nur neidisch, dass du so schön glatt bist und gar nicht pieksig“, sagt Prinzessin Tausendschön dann immer.
Doch es gibt eine Person, die Hicks vor den Gemeinheiten seines Bruders beschützt: seine Freundin Prinzessin Tausendschön. Sie ist eine richtige Prinzessin, die im Schloss auf dem Berg am Rande des Schweinetals wohnt. Ihre Haare sind so lang, dass sie ihr in Wellen fast bis zum Po reichen. Sie hat kirschrote Lippen, Sommersprossen auf der Nase und sie trägt jeden Tag ein Ballkleid mit vielen Rüschen.
Aber auch die mutige Prinzessin Tausendschön ist nicht immer glücklich, denn eine Prinzessin zu sein ist anstrengend. Sie hat genug davon, sich vor Prinzen in Sicherheit zu bringen, die sie eines fernen Tages heiraten wollen. Sie mag es nicht, die Krone gerade rücken zu müssen. Sie hasst die Laufübungen, bei denen sie vor ihrer Großmutter einen Bücherstapel auf dem Kopf balancieren muss.
Es gibt nur ein Problem: „Wer einmal Prinzessin ist, wird immer eine sein“, sagt ihre Großmutter – und die muss es ja wissen, sie war ja selbst viele Jahre eine Prinzessin.
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