FREUNDE, DIE KEINE SIND. Suman Lederer
FREUNDE, DIE KEINE SIND
NETWORKING
VERSCHWÖRUNG
VERRAT
Suman Lederer
© 2020 Suman Lederer
Autorin: Suman Lederer
Umschlaggestaltung, Illustration: tredition GmbH
Verlag & Druck: tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg
ISBN: 978-3-347-08023-2 (Paperback)
ISBN: 978-3-347-08024-9 (Hardcover)
ISBN: 978-3-347-08025-6 (E-Book)
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„Cogito, ergo sum“
„Ich denke, also bin ich“
- René Descartes (1596-1650)
Ich danke meinen Schwiegereltern und meiner Mutter, die sich in meiner Abwesenheit immer um meine beiden Männer so gut gekümmert haben, dass ich unbesorgt wegfahren konnte.
Ich danke unserem Sohn, der mit seinen sieben Jahren mit mir so selbstbewusst über alles Mögliche diskutiert, dass meine Gehirnzellen stets wach und wachsam bleiben müssen.
Vor allem danke ich meinem Mann, der mich über alles liebt, den ich über alles liebe, und der mir alles ermöglicht. Ohne ihn wäre die Idee dieses Buches gar nicht erst entstanden.
Inhaltsverzeichnis
Prolog
1 Suwarna
2 Deutschland, Indien
3 Neu-Delhi
4 Bengaluru
5 Neu-Delhi
6 Mumbai
7 Neu-Delhi
8 Bengaluru
9 Neu-Delhi
10 Mumbai
11 Jakarta
12 Deutschland
13 Wien
14 Bengaluru–Mumbai–Bengaluru
15 Österreich
16 Mainz
17 Bonn
18 Österreich
19 Jakarta
20 Karlsruhe, Mannheim
21 Karlsruhe
22 Karlsruhe
23 Jakarta
24 Österreich
25 Wien
26 Österreich
27 Wien
28 Paris
29 Rom
30 Paris
31 Bali
32 Neulengbach
33 Die Mongolei
34 Jakarta und die Welt
35 Jakarta, der Anfang
36 Neulengbach
37 Jakarta
38 Wien
39 Jakarta
40 Jakarta
41 Neulengbach
42 Paris
43 Jakarta
Epilog
Prolog
April 2020
„Wisse, dass alles, was Du gerade in deinem Leben hast und wo Du gerade im Leben bist, nur vorübergehend ist und Du bist genau dort, wo Du sein sollst. Du bist in diesem Moment angekommen, um zu lernen, was Du lernen musst, damit Du die Person werden kannst, die Du sein musst, um das Leben zu schaffen, das Du wirklich willst. Selbst wenn das Leben schwierig oder herausfordernd ist – besonders wenn das Leben schwierig und herausfordernd ist – ist die Gegenwart für uns immer eine Gelegenheit zu lernen, zu wachsen und besser zu werden als jemals zuvor.“
– Hal Elrod in Miracle Morning
Suwarna schrieb diese Zeilen in ihr Heft und las sie immer und immer wieder. Ich muss diese Zeilen irgendwie verinnerlichen, dachte sie. Es ist so schwierig. Vielleicht klappt es, wenn ich sie laut sage. Sie sagte die Zeilen laut, mehrmals. Es machte Sinn, aber es war so schwer, sie anzunehmen, zu akzeptieren und wirklich zu verinnerlichen. Vielleicht sollte ich sie Maximilian schicken. Damit könnte ich mich selbst ein wenig unter Druck setzen, sie anzunehmen. Also schrieb sie Max auf WhatsApp eine Nachricht mit dem Text und dem Zusatz
„Bitte lies dir diese Zeilen durch, sie klingen sinnvoll, ich werde versuchen, sie zu verinnerlichen“
Danach las sie sich die Zeilen wieder einige Male laut vor. Irgendwann klappte es bestimmt!
Es war der erste Tag, an dem sie früher als sonst aufgestanden und hinuntergegangen war, zum Joggen. Sie hatte früher in ihrem Leben immer wieder mal Phasen gehabt, in denen sie angefangen hatte zu joggen, nicht viel, nur so eine halbe bis Dreiviertelstunde. Eine Zeitlang hielt sie damit durch, bis Verschiedenes dazwischenkam, dann hörte sie auf. Nach eineinhalb Jahren ging sie wieder joggen.
Es hatte in der Nacht geregnet, und die Straßen waren noch nass. In Jakarta waren die Gehsteige meistens sehr rutschig, wenn sie nass waren. Deshalb musste sie vorsichtig sein, das wusste sie. Also war es kein richtiges Laufen, eher langsam joggen, dann eine Zeitlang gehen, dann wieder ein wenig joggen. Für den Anfang war das ganz gut.
In der Nacht zuvor hatte sie sich überlegt, am nächsten Morgen joggen gehen würde bestimmt helfen, einen Neuanfang zu machen, ohne alle, wirklich ohne alle! Für das Networking, oder das Netzwerken, hatten sie die Freundschaft mit ihr, oder Verbindung, oder was auch immer das war, so einfach auf Abstellgleis gestellt. Sie sollten alle so viel netzwerken wie sie wollten, sich mit so vielen Leuten aus ihrem Netzwerk vernetzen, wie sie wollten, und miteinander glücklich werden, ohne sie!
Das Laufen, Gehen, dann wieder Laufen für eine halbe Stunde tat ihr gut. Die Morgenbrise, die nassen Bäume und Pflanzen, zwischendurch im Grünen die schönen bunten Blumen, alles sah irgendwie so frisch und schön aus, das tat ihr auch gut!
Viel geschwitzt, einen etwas höheren Puls gekriegt, ein bisschen Bewegung, hoffentlich bald andere Gedanken, und nicht mehr an sie alle denken! Gut gemacht, klopfte sie sich gedanklich selbst auf die Schulter.
1.
Suwarna
2020
Suwarna war vierundvierzig Jahre alt, einen Meter vierundsechzig groß, hatte dunkelbraune Augen, schwarze, lange Haare, eine braune Hautfarbe – weder zu dunkel noch zu hell – und durchschnittliche Körpermaße. Sie sah aber eher aus wie fünfunddreißig, oder höchstens Ende dreißig. Na ja, das hatte Vor- und Nachteile, war ihr bewusst, da sie schon immer jünger aussah als ihr tatsächliches Alter. Manchmal dachte sie, vielleicht gebe es dadurch irgendwelche Nachteile in ihrer Arbeit, man würde oder könnte sie nicht ernst nehmen, aber diese Überlegung hatte sich im Laufe der Zeit zum