Alexander Ettenburg - Der Einsiedler von Hiddensee. Otto Danckwardt

Alexander Ettenburg - Der Einsiedler von Hiddensee - Otto Danckwardt


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      Zur Erinnerung an

      ALEXANDER ETTENBURG (1858–1919)

      „Der Einsiedler von Hiddensee“

      Impressum:

      © 2020 Tomas Güttler

      Satz und Layout: Jacqueline Güttler

      Fotos: Postkarten aus der Sammlung von Andreas Arendt

      Verlag: tredition GmbH, Hamburg

      ISBN Paperback: 978-3-347-14890-1

      ISBN e-Book: 978-3-347-14438-5

      Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

      Alexander Ettenburg mit seinem Esel „Hansi“ im Ausschank seiner Bergwaldschänke „Ermitage“ auf Tannenhausen. Ganz in der Nähe kamen seine Theaterstücke zur Aufführung.

      Vorwort des Herausgebers

      Im Jahr 2014 erschien der Reiseführer Alexander Ettenburgs „Die Insel Hiddensee – das Ostseebad der Zukunft“ als Reprint seiner Ausgabe von 1912 neu.

      Mit diesem Reiseführer warb Alexander Ettenburg – der Einsiedler von Hiddensee – für „dat söte Länneken“, wie er „seine“ Insel Hiddensee liebevoll nannte.

      Wie kaum ein anderer machte sich Ettenburg für die touristische Erschließung Hiddensees stark. Er warb auf seinen zahlreichen Vortragsreisen für das schmale Eiland, westlich von Rügen, welches Ende des 19. Jahrhunderts selbst vielen Stralsunder Bürgern noch nicht bekannt war.

      Über Altefähr auf Rügen, wo er die Pension „Villa Alexander“ betrieb, kam Alexander Ettenburg 1888 erstmals als Besucher auf die Insel Hiddensee und verliebte sich sofort in die raue Schönheit und die abwechslungsreiche Landschaft. Nachdem er 1895 seine Pension aufgab, zog es ihn nun dauerhaft nach Hiddensee. Dort kaufte er ein verfallenes Fischerhaus in Grieben und eröffnete dort mit der „Schwedischen Bauernschänke“ seine erste gastronomische Einrichtung auf der Insel.

      Diese, wie auch die folgenden Stationen im Hochland des Dornbuschs und südlich von Vitte, brachten dem Lebenskünstler, Gastronomen und eigenwilligen Einsiedler persönliche Freiheit, aber auch wirtschaftliche Probleme. Er widmete sich seiner Leidenschaft dem Theaterspiel, schrieb einfache Stücke und führte diese mit Unterstützung der einheimischen Fischer und Bewohner in seinem kleinen Waldtheater auf.

      Eines seiner fast in Vergessenheit geratenen Theaterstücke ist in diesem Buch enthalten. „Swantiwits Fall“ ist ein melodramatisches Volksfestspiel, welches er für die Insel Hiddensee verfasste. Das im Jahr 1900 in einer Auflage von 1000 Stück im Selbstverlag des Verfassers erschienene Werk, konnte damals für 30 Pfennige erworben werden.

      Mit diesem Stück, wie auch mit seinem Reiseführer, setzte er seiner Insel ein Denkmal.

      Sein Anteil, dass Anfang des 20. Jahrhunderts Künstler, Maler, Schauspieler, Philosophen – die sogenannte Bohème – Hiddensee als Erholungsort und Ruhepunkt entdeckten ist nicht genug zu würdigen.

      So ebnete er die touristische Erschließung der Insel und hatte seinen Anteil an der Entstehung von Unterkünften und Gastwirtschaften.

      Einsam und verarmt verließ er im Herbst 1919 die Insel Hiddensee, nachdem er ein viertel Jahrhundert hier lebte und wirkte. Alexander Ettenburg starb am 30. Oktober des Jahres 1919 in Stralsund.

      Wie zum Beweis seines bewegten Lebens, voller Höhen und Tiefen, sollte sein größter Wunsch, die letzte Ruhestätte auf dem kleinen Inselfriedhof in Kloster zu finden, nicht in Erfüllung gehen. Die Urne mit den sterblichen Überresten Alexander Ettenburgs ging auf dem Weg nach Hiddensee verloren.

      Somit gibt es kein Grab, kein Denkmal für den Einsiedler von Hiddensee. Die Erinnerungen an Alexander Ettenburg sind weitestgehend in Vergessenheit geraten. Um diesem Mann, welchem die Insel Hiddensee so viel zu verdanken hat, einen bleibenden Platz in der bewegten Inselgeschichte einzuräumen, erschien im Jahr 1929, zehn Jahre nach dem Ableben Ettenburgs, das vorliegende Werk von Otto Danckwardt.

      Um das Andenken und die Erinnerung an Alexander Ettenburg, den Einsiedler von Hiddensee, weiterhin zu bewahren, folgte der Entschluss, dieses Büchlein neu aufzulegen. Es handelt sich um eine wichtige Chronik, welche die touristische Erschließung Hiddensees beleuchtet und gleichsam den Lebensweg seines schrägen Originals beschreibt. Aber auch das künstlerische Wirken des Einsiedlers von Hiddensee gilt es zu bewahren. Somit sind in dieser Ausgabe zwei Schriften vereint.

      Mit diesem Buch halten Sie sowohl ein Werk über Hiddensees Einsiedler, als auch ein Theaterstück von ihm selbst in Ihren Händen. Viel Vergnügen, beim Lesen, Entdecken und Bewahren dieser wertvollen Erinnerungen.

      Hiddensee und Dresden im Jahr 2020

      Tomas Güttler, Herausgeber

      Von den Einheimischen oft als Sonderling, Exzentriker und Außenseiter bezeichnet zeigt sich der Einsiedler von Hiddensee hier mit seinen treuen Begleitern, Esel „Hansi“ und Kater „Pussi“.

      ALEXANDER ETTENBURG

      DER EINSIEDLER

      VON HIDDENSEE

      VON OTTO DANCKWARDT

      Copyright 1929 by Vossische Buchdruckerei. Stralsund

      Alle Rechte Vorbehalten

      Druck und Verlag: Vossische Buchdruckerei, Stralsund

       EIN

       LITERARISCHES DENKMAL

       DES EINSIEDLERS

       VON HIDDENSEE

       DER

       »DAT SÖTE LÄNNEKEN«

       ENTDECKTE UND ES DEM

       DORNRÖSCHENSCHLAF

       ENTRISS – WIDER WILLEN

       SEINER BEWOHNER

       DIE IHN

       NICHT VERSTANDEN!

      ★

      SCHNÖDESTER UNDANK WAR SEIN LOHNUND SPÖTTISCHER HOHNFOLGTE IHM UBERS GRAB!

      Alexander Ettenburg

      VORWORT

      Un dor, an Rügens Westenkant,

      Dor liegt min Hiddensee,

      Dat lütte, smale Inselland

      Mit Wiesch un wald’ger Höh!

      Wie Orgeldon brust hier dat Meer

      Bi Dag un ok bi Nacht!

      Un Lerchensang swebt öwer her,

      In gold’ner Frühjohrspracht !

      Min Hiddensee, min sötes Lann’, Wi büst du enzig schön!

      Un nie verget, wer eenmal nur

      Di Hiddensee hatt’ sehn !

      Ein eigenartiger Hauch – last möchte man sagen – ein seltsamer Zauber liegt über Hiddensee, dem kleinen langgestreckten Eilande, das die benachbarte größere Insel Rügen vor den Weststürmen schirmt. Gerade die unverfälschte Natur, die hier noch überall vorherrscht,


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