Planetenzauber. Gabriela Goldhammer
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Gabriela Goldhammer
Planetenzauber
Die Suche nach Prinz Mars
© 2020 Gabriela Goldhammer
Bildrechte: Gabriela Goldhammer
Verlag und Druck: tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg
ISBN
Hardcover: | 978-3-347-04015-1 |
e-Book: | 978-3-347-04016-8 |
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PLANETENZAUBER
Es waren einmal eine Sonne, ein Mond und mindestens tausend Sterne. Die Sonne trug ein gelbes Kleid aus Licht mit unzähligen Strahlen. Meistens war sie glücklich und zufrieden und lachte. Sie freute sich sehr, weil ihre Strahlen auf die Erde fielen und alle Menschen und Tiere wärmten und auch sehr froh und glücklich machten.
Die ganze Natur, die Bäume, das Gras und die Blumen, aber auch das Obst und das Gemüse fingen ihr Licht auf und freuten sich. In der Nacht, wenn die Erde eingeschlafen war, warf sie ihre Strahlen auf den Mond und die Sterne, damit der Himmel in der Nacht auch ein Licht hatte und sich niemand in der Dunkelheit verirrte.
Natürlich gab es auch Tage, an denen die Sonne sich versteckte, und zwar hinter den Wolken. Die Wolken waren mächtig, sie konnten ganz dunkel und finster werden. Dann stürmte und regnete oder schneite es auf der Erde. Doch das war gut so, denn die Sonne musste sich auch mal ausruhen.
Es gab aber auch sehr freundliche und helle Wolken, die gern mit dem Himmel spielten. Sie konnten sich fantastisch verwandeln - in Bären und Löwen, Vögel und Käfer und in viele andere Tiere, aber auch in Drachen und Monster. Eine Wolke verwandelte sich nicht, sie blieb immer gleich. Sie war ein Schloss aus Wolken. In diesem Schloss wohnte eine Prinzessin. Man nannte sie die Prinzessin aus den Wolken. Den ganzen Tag und die ganze Nacht schaute die Prinzessin aus dem Fenster und freute sich an dem Spiel der Wolken, den Strahlen der Sonne und dem Leuchten des Mondes und der Sterne, die alle ihre besten Freunde waren.
Eines Tages jedoch, oder vielleicht war es auch in einer Nacht, wurde der ganze Himmel unruhig. Die Wolken wurden schwarz und schwärzer, ein fürchterlicher Wind fegte um die Erde und es wurde bitterkalt. Die Sterne und der Mond fingen an zu zittern und das Luftschloss und die Prinzessin wurden kräftig durchgeschüttelt.
„Was ist nur los?“, fragte die Prinzessin ängstlich. Die Sterne purzelten durcheinander und riefen: „Der böse, kalte Wind aus dem Osten, er kommt mit schwarzen, mächtigen Wolken und hat gedroht, die Erde zu verdunkeln und ihr das Sonnenlicht zu stehlen, so dass nichts mehr wachsen kann und alles sterben muss!“
Die Prinzessin kannte den Wind aus dem Osten und wusste, wie gefährlich er mit seinen dunklen Wolken werden konnte. Verzweifelt schaute sie den Himmel an und rief: „Oh Hilfe, so hilf doch!“ Und alle Sterne und der Mond riefen mit: „So hilf doch bitte, du großer allmächtiger Himmel!“
Es dauerte nicht lange, da schwebte ein Jüngling daher. Er trug einen großen Hut, an dem links und rechts zwei Flügel gewachsen waren. Auch an jedem Schuh hatte er einen Flügel. Es war der Götterbote Hermes, der auf dem Planeten Merkur wohnte und der Sonne am nächsten war. Mit witzigen Augen schaute er auf das aufgeregte Durcheinander.
„Ruhe, Ruhe!“, schrie er, „so könnt ihr das Problem nicht lösen!“
„Aber wie dann?“, flehten die Sterne. Hermes blickte zum Himmel und überlegte: „Ich weiß die Lösung!“
„Ja?“ Erwartungsvoll schauten ihn die Prinzessin und die Sterne an.
„Ja, da kann nur einer helfen. Ihr müsst zu dem Planeten Mars fliegen, da wohnt der Prinz des Feuers. Er ist stark und mächtig und reitet auf einem Feuerdrachen. Nur er kann den Wind aus dem Osten besiegen!“
„Aber, aber wie sollen wir dahinkommen?“
„Das müsst ihr schon selbst herausfinden.“ Und damit wollte er wieder davonfliegen, denn Hermes, müsst ihr wissen, war immer in Bewegung.
„Aber wo ist der Planet Mars?“, rief ihm die Prinzessin hinterher.
„Der Erde am…“ Mehr konnten die Sterne nicht hören, denn dann wurde Hermes vom Himmel verschluckt. Die Prinzessin schaute zum Mond und dachte nach.
„Ich habe eine Lösung“, sagte sie. „Ihr Wolken, ihr Wolken, kommt herbei und baut mir ein Schiff, ein Wolkenschiff!“
Die Wolken taten, wie ihnen befohlen, eilten herbei, plusterten sich auf und bauten ein großes Schiff, in dem alle, die Prinzessin, der Mond und die Sterne, Platz hatten. Dann riefen sie die guten Winde herbei, die sie hinaus in die dunkle Nacht bliesen. Da sie nicht wussten, wo der Planet Mars war, fuhren sie nach links und nach rechts, nach oben und nach unten, umkreisten fünfmal die Erde, und dann verirrten sie sich. Neun Tage und neun Nächte flogen sie nun durch die Dunkelheit, bis sie endlich in weiter Ferne ein Licht sahen.
VENUS
„Das muss der Mars sein!“, rief die Prinzessin und die Sterne fingen an, vor Freude in die Hände zu klatschen.
„Juhu, der Mars!“, jubelten sie und flogen direkt auf den Planeten zu.
„Vorsicht!“, schrie der Mond, der sich ein bisschen mit den Planeten im Weltall auskannte. Aber da war es schon zu spät! Überall um sie herum war plötzlich blauer Nebel, nichts als blauer Nebel. Die Prinzessin rieb sich die Augen und fing an zu husten, da es recht komisch roch.
Gott sei Dank dauerte es nicht lange und sie hatten den blauen Nebel durchfahren und landeten mitten auf einem roten Planeten. Der Planet war rot wie Blut.
„Mir ist schlecht“, sagte der Mond, denn er war es nicht gewohnt, auf einem schaukelnden Schiff zu fahren. Er hatte seinen festen Platz am Himmel und musste auch bald zurückkehren, damit ihn die Menschen auf der Erde nicht vermissten.
Plötzlich, wie aus dem Nichts, erschien eine wunderschöne Frau, die aussah wie eine Königin. Sie hatte lange blonde Haare, blutrote Lippen und einen feuerroten Körper.
Sie war sehr groß, trug eine goldene, mit Edelsteinen besetzte Krone auf ihrem Kopf und war in einen leuchtend blauen Mantel aus reiner Seide eingehüllt. Um sie herum war ein helles Licht und sie roch nach frischen Blumen. Die rote Frau freute sich sehr über den Besuch, da sie sich meistens sehr einsam fühlte.
„Bist du der M…?“, die Prinzessin hatte den Namen vergessen. Und auch die Sterne konnten sich plötzlich nicht mehr erinnern, weshalb sie überhaupt hier waren. Das musste der blaue Nebel gewesen sein. Nur der Mond wusste noch genau, weshalb sie hier waren, er war nämlich sehr alt und weise, und er roch, dass hier etwas nicht stimmte.
„Wer bist du?“, fragte ein Stern ganz geblendet von der Schönheit der roten Frau. Ein anderer Stern lag wie betäubt auf dem Boden, weil ihm der Duft der Blumen in den Kopf gestiegen war.
„Ich bin die Venus“, sprach sie, „die Göttin der Liebe.“ Und aus ihrem Munde klangen die schönsten Töne und Melodien.
Ganz entzückt von der himmlischen Musik fingen die Sterne an zu tanzen. Die Prinzessin war ebenfalls sehr erstaunt und beeindruckt, Prinzessinnen mögen nämlich schöne Dinge. Aber nicht nur die Prinzessin, sondern auch die Sterne waren wie verzaubert. Nur der Mond runzelte die Stirn. Er kannte die verführerische Venus und wollte sich nicht auf ihr Spiel einlassen.
„Kommt und seid meine Gäste“, flötete sie, „wenn