Die Flöte des Dionysos. Hans-Jürgen Döpp
Hans-Jürgen Döpp
Die Flöte des Dionysos
Das Erotische im zeichnerischen Werk von
Martina Kügler
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„Solange Erotik uns nicht in ihrer Bodenlosigkeit bewusst wird,
entgeht uns ihre Wahrheit.“
Georges Bataille
Impressum:
© Sammlung Hans-Jürgen Döpp
Frankfurt am Main 2020
www.aspasia.de
© für Abb. S.26, 28, 35: Tyron Vincent, Frankfurt am Main
© für Abb. S. 53,128,130 u. Text: Galerie W.Rothe, Frankfurt am Main Verlag und Druck: tredition GmbH, Halenreie 40 – 44, 22359 Hamburg
ISBN: 978-3-347-03659-8 (Paperback)
978-3-347-03660-4 (Hardcover)
978-3-347-03661-1 (e-Book)
Die Flöte des Dionysos
- Vorwort
- Das Erotische im zeichnerischen Werk von Martina Kügler
- Das Liebesverbot
- Der blaue Fleck
- Dissoziation und Schönheit - Versuch einer Bildanalyse
- Wolfgang Rothe, 15 Zeichnungen zu einem Text von Kafka
- Wolfgang Kuhl, Das Leben – ein Traum
- Auszüge aus der Korrespondenz mit Bernd Mattheus
- Biographie von Martina Kügler
- Zum Herausgeber
1972
Vorwort
Als Martina Kügler im Dezember 2017 starb, hinterließ sie ein Werk von mehr als 30.000 Zeichnungen. Zeichnen wurde ihr zur Lebensaufgabe. Nur ein geringer Teil des Werkes ist von dezidiert erotischer Thematik. Doch ohne Erotik ist Martina Küglers singuläres Werk nicht zu denken, denn es zeigt uns den Glutkern im Innern eines tragischen Lebenskonfliktes der Künstlerin, die in frühen Jahren an Schizophrenie erkrankte. Dass diese Arbeiten zustande kommen konnten, verdankt sich einer Konstellation von drei Faktoren: 1. Historisch: Martina wuchs in die sexualliberale Atmosphäre der 68er-Kulturrevolution hinein und konnte für kurze Zeit durch authentische, eigene libertine Erfahrungen ein Flair von Freiheit genießen. 2. Biographisch: Für ihre Erkrankung war Erotik ein zentraler lebenserhaltender Antrieb; 3. Persönlich: Sie lernte den Sammler Erotischer Kunst, Hans-Jürgen Döpp, kennen, der ihre Arbeiten hochschätzte und ihr einen zensurfreien Raum gewährte. Insofern dokumentiert dieses Buch auch das Resultat einer beinahe 40 Jahre währenden innigen Freundschaft mit der Künstlerin.
Der Autor wählte aus den Blättern, die in seinem Besitze sind, etwa 100 Arbeiten für diesen Band aus. Den Aspekt des Erotischen aus Gründen bürgerlichen Anstandes aus ihrem Werk zu verbannen hieße, es seiner poetischen Kraft zu berauben, - damit wir wieder zu Ruhe und Ordnung zurückkehren können. Darum müssen wir das „Unmögliche“ ihres Werkes verteidigen.
Es sind die dramatischen Kämpfe zwischen den antagonistischen Mächten von Eros und Thanatos, die von Martina Kügler in der leeren Arena des Papieres ausgetragen werden. Und Eros siegt: das Leben!
© Sabine Lippert 2011
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