Grimmelshausen. Dieter Breuer
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Dieter Breuer
Grimmelshausen
Politik und Religion
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ISBN978-3-534-40276-2
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eBook (PDF): 978-3-534-40278-6
eBook (epub): 978-3-534-40277-9
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Inhalt
Einleitung: „Nicht nur zur Zeit-Verkürtzung“ – Grimmelshausen und seine Historien
I. Teil: „von Aenderung eins Staads“ – Kritik des politischen Handelns
1. Grimmelshausens politische Argumentation: Für und Wider den absolutistischen Staat
2. Krieg und Frieden im Simplicissimus Teutsch
3. Antisemitismus und Toleranz. Grimmelshausens Darstellung der Vorurteile gegenüber den Juden
4. Grimmelshausens Inselutopie
6. Politischer Widerstand im Jahreskalender
7. Wider die Intoleranz der Theologen
8. Die Friedensschriften des Erasmus während des Dreißigjährigen Krieges
II. Teil: „Weder Petrisch noch Paulisch“ – Der simplicianische dritte Weg
1. Grimmelshausens simplicianische Frömmigkeit und der Augustinismus des 17. Jahrhunderts
2. Grimmelshausen und das Kloster Allerheiligen
3. Sich verändern, sich verwandeln – Zu Grimmelshausens Continuatio
4. Weissagung und Willensfreiheit – Die Wahrsagerin von Soest
5. Die Geister unterscheiden lernen – Grimmelshausens Ewig-währender Calender
6. Der Vergleich mit dem Propheten Jona
8. Vergebliche Bekehrungsversuche im Springinsfeld-Roman
9. Die sinnreiche Siebzehn – Zahlenallegorese bei Grimmelshausen
10. Irenik – Bestrebungen zur Überwindung des Konfessionsstreits zur Zeit Grimmelshausens
Vorbemerkung
Was über die Jahre seit 1976 an Versuchen über das literarische Werk Grimmelshausens entstand, habe ich zu einem Buch zusammengefügt. Es sind Versuche über die beiden großen Diskurse der Frühen Neuzeit, Politik und Religion, in die sich dieser Autor satirisch-kritisch und stets auf unterhaltsame Weise eingemischt hat und zu Antworten gelangt ist, die uns in ihrer Menschenfreundlichkeit über die Jahrhunderte hinweg immer noch berühren und ermutigen können.
Dementsprechend habe ich die einzelnen, unabhängig voneinander entstandenen Arbeiten in zwei jeweils zusammenhängende Abfolgen gebracht. Beide betreffen den inhaltlichen „Kern“ seiner Romane und Traktate, weniger die poetisch-satirische „Schale“, um zwei zentrale Begriffe seiner Erzählpoetik zu nennen. Wiederholt hat Grimmelshausen seine Leser und Kritiker gemahnt, über dem kurzweiligen Feuerwerk seiner Sprache, Schreibart und „Stücklein“ nicht zu überlesen, was er „aigentlich“ sagen wolle. Zwar wird man im konkreten Fall nicht immer unterscheiden können, was noch „Kern“ und was schon „Schale“ ist. Aber das rechtfertigt nicht die heute beliebte Methode, seine Erzählwerke als ein groß angelegtes Sprachspiel zur Dekonstruktion jedes ernsthaften „Kerns“ anzugehen. Grimmelshausen ist kein Clemens Brentano, kein Romantiker avant la lettre, auch wenn diese ihn wiederentdeckten.
Was aber ist nun „Kern“ seines Werkes? In seiner ersten Schrift, dem Satyrischen Pilgram,