Mein Onkel der Leopardenmann. Kurt Arbeiter
KURT ARBEITER
MEIN ONKEL, DER LEOPARDENMANN
REALE UND SURREALE GESCHICHTEN AUS DEM KONGO, TSCHAD UND SOMALIA
Für meine Frau Tina, die mir die Freiheit gibt, loszufahren, und die Liebe, wieder heimzukommen.
Die Drucklegung dieses Werkes wurde unterstützt durch die Abteilung Kultur im Amt der Tiroler Landesregierung.
2017
© Verlagsanstalt Tyrolia, Innsbruck
Umschlaggestaltung: Roberto Baldissera, Agentur für Grafik, Innsbruck
Layout und digitale Gestaltung: Roberto Baldissera
Druck und Bindung: FINIDR, Tschechien
Fotos von Kurt Arbeiter mit Ausnahme von: 8, 12/13, 42 (oben), 46, 68, 116–131, 219 (alle von Roland Reuter)
ISBN 978-3-7022-3626-7 (gedrucktes Buch)
ISBN 978-3-7022-3647-2 (E-Book)
E-Mail: [email protected]
Internet: www.tyrolia-verlag.at
INHALT
Brigadegeneral Guillaume Baloko Tangala
Ein Hoffnungsschimmer im „Kolibri“
Rumble in the jungle – der Reitclub von Kinshasa
Der Osterhase hat keine Löffel
Pferderennen mit Prinzessin Electra
Der Halbmarathon von N’Djamena
Die Casa Zoologique von Koundoul
Absacker – Labinot Tahiri und Princ Arbert
Erkundungsritt am Chari, Tschad
VORWORT
IN WILDERE LÄNDER
MEIN WEG VON DEN ANKLÖPFLERN ZU DEN FLUSSPIRATEN DES KONGO
„Wenn Sie jetzt vier Monate in den Tschad fahren, kann eine Weiterbeschäftigung nicht gewährleistet werden“, sagt der ORF-Landesdirektor zu mir. Das ist eine ziemlich klare Ansage für seine Verhältnisse.
Ich versuche seinen Blick so unerschrocken wie möglich zu erwidern, aber ich bin sicher, er merkt, dass ich schlucke. Ich bin dreiundvierzig an jenem Sommertag des Jahres 2008. Seit fast zwanzig Jahren arbeite ich für den ORF, durfte Fernsehreportagen aus vier Kontinenten machen und habe mir in meiner Heimat einen gewissen Ruf als Reporter und Moderator erworben. Ein Traumjob, für den ich immer dankbar sein werde. Was mich schreckt an jenem Tag, ist die Aussicht auf die kommenden zwei Jahrzehnte als Moderator im Tiroler Jahreslauf: Zuerst kommen die Neujahrsvorsätze, dann gräbt man irgendwo eine neue, uralte Fasnacht aus, es folgen die Ostergräber, später die Tipps für die Bikinifigur, dann Schultüten, Krapfenschnappen und Halloween, und schließlich tasten wir uns schon wieder über die Anklöpfler zum traditionellen Schlusspunkt des Jahres: der Angst der Haustiere vor der Silvesterknallerei. Und jedes Jahr ein neues Album von Andrea Berg, nicht zu vergessen Howard Carpendale. Wenn ich in Pension gehe, wird er neunzig sein: „Hello again!“