Ich will dich beschenken! - Gott. Jürgen Werth
Über den Autor
Jürgen Werth war bis 2014 Vorstandsvorsitzender bei ERF Medien und ist als Liedermacher, Moderator und Autor unterwegs. Viele seiner Lieder haben sich zu Klassikern entwickelt. Und auch im Geschichtenerzählen hat er es zur Meisterschaft gebracht. Jürgen Werth ist verheiratet und hat drei erwachsene Kinder.
Inhalt
Vom Holzschnitzer, der das Weihnachtsfest zurückbrachte
Hinter den Kulissen der Weihnachtsgeschichte
Hinter den Kulissen der Weihnachtsgeschichte, Teil II
Der Tag, an dem der Weihnachtszauber verschwand
Heute kommt der Nikolaus und morgen kommt der „Weynachtsmann“
Vom Schenken und beschenkt werden
Weihnachten ist ein Krisenfest
O, du gnadenbringende Weihnachtszeit
Wenn mein Hirte zu mir spricht
Die Freude über eine Langspielplatte
Die Weihnachtsgeschichte ist Weltgeschichte
Die Hirten und die Weisen aus dem Morgenland
Jesus – das Brot und das Licht
Die Weihnachtsgeschichte nach Lukas
Vorwort
„Was ich mir wünsche? Nichts. Ich hab doch alles!“
Immer öfter hören oder sagen wir solche Sätze. Wir sehen dabei aber müde und alles andere als glücklich aus. Und hinterlassen die, die uns beschenken wollen, ratlos und hilflos zurück.
Aber haben wir wirklich alles? Materielle Sachen vielleicht, ja. Aber zum Leben brauchen wir doch so viel mehr. Aufmerksamkeit, Zuwendung, Teilhabe. Kurz: Liebe. Und hier sind wir geradezu unersättlich.
Ich muss und ich will mich beschenken lassen. Von Menschen und von Gott. Vor allem jetzt, in dieser besonderen Jahreszeit.
Gott? Ja, auch der will uns beschenken. Vor allem der. Mit Lebensmut und Glaubenskraft. Mit Hoffnung und Zuversicht. Mit Liebe und Leben.
Das alles liegt in der Weihnachtskrippe. Und diesem geheimnisvollen Ort wollen wir uns nähern in den Tagen des Advents. Schritt für Schritt. Türchen für Türchen.
Lassen Sie sich ein auf diesen nicht ganz gewöhnlichen Adventskalender. Und lassen Sie sich beschenken!
Jürgen Werth
Ich bin da – Gott.
Ich bin da.
Manchmal musst du hinschauen.
Sonst siehst du nichts.
Manchmal musst du lauschen.
Sonst hörst du nichts.
Die grellen Bilder,
die schrillen Töne
liegen mir nicht.
Ich komme leise.
Liebe kommt immer leise.
Schließ alle Sinne auf!
Schließ dein Herz auf!
Dann bin ich da.
Und bleibe.
Erklär mir mal Weihnachten!
Ich öffne das Türchen mit der Nummer 1 und sehe …
… einen kleinen Knirps.
Und ich höre seine großen Fragen: „Also, das muss jetzt mal geklärt werden. Wer genau ist eigentlich wofür zuständig? Und wer bringt die Geschenke – der Nikolaus, der Weihnachtsmann oder das Christkind?! Mit wem muss ich mich darum besonders gutstellen? Und an wen den Wunschzettel adressieren …?“
Der kleine Knirps ist fünf. Wissbegierig und neugierig ist er – und verwirrt.
Die Erwachsenen scheinen es so genau auch nicht zu wissen. „Irgendwie sind sie alle zuständig“, sagen sie verdruckst. Der Nikolaus am Nikolaustag jedenfalls, und der Weihnachtsmann und das Christkind am Heiligen Abend.
Es ist eine merkwürdig undurchsichtige Arbeitsteilung. Wer ist da der Chef? Oder die Chefin? Denn das Christkind muss ja wohl ein Mädchen sein. Vor Weihnachten nämlich backt es Plätzchen im Himmel. Das jedenfalls behaupten die Großen immer dann, wenn sich der Himmel am Abend rosarot einfärbt. Welcher Junge würde das schon machen!
Der kleine Knirps traut der Sache nicht. Und hat eines Tages eine Erleuchtung! Es gibt nur einen wirklich, den Nikolaus! Den hat er schließlich neulich erst höchstpersönlich in der Stadt gesichtet, und er hat ihm sogar ein paar Nüsse in die winterklammen Händchen gedrückt.
Noch