Kakanien oder ka Kakanien?. Группа авторов

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      Artur R. Boelderl (Hrsg.)

      Kakanien oder ka Kakanien?

      Österreichs Geschick 1918–2018 im Spiegel der Literaturen

      SCHRIFTENREIHE LITERATUR

      Institut für Österreichkunde, Wien

      Institut für GermanistikAECC/ Abteilung Fachdidaktik, AAU Klagenfurt

      Herausgegeben von

      Nicola Mitterer, Hajnalka Nagy und Werner Wintersteiner

      Band 31

      Kakanien oder ka Kakanien?

      Österreichs Geschick 1918–2018

      im Spiegel der Literaturen

      Herausgegeben von

      Artur R. Boelderl

      Inhalt

       Einleitung

       Artur R. Boelderl

       „In Ruh’ lassen“: ein kakanischer Modus vivendi

       Literarische Beiträge

       Bettina Balàka

       Von Keuschlern und Kaisern

       Pavol Rankov

       Mütter (Auszug)

       Kakanien im Wandel – Annäherungen

       Ernst Bruckmüller

       Musils Kakanien – die Frage nach dem Realitätsgehalt eines literarischen Topos

       Peter Becher

       Kakanische Nachdenklichkeiten oder die allmähliche Verwandlung eines historischen Phänomens

       Kakanien im Detail – gestern, heute …?

       Alfred Pfoser

       Kaiserstadt ohne Kaiser

       Martin A. Hainz

       Die Welt von Gestern – (post-)kakanische Zweigstellen.

       Oder: 1918, Logik und Hoffnung des Ausnahmezustands

       Andrei Corbea-Hoişie

       „Das Ende eines großen Reiches“.

       Die Nachkriegsaussage des vormals k.k. Universitätsprofessors Eugen Ehrlich

       Andy Jelčić

       Die kroatische Kakanien-Utopie

       Walter Fanta

       Arnautovic spricht mit Musil über Sport, Kunst und Moral

       Kakanien im Detail – … heute, morgen?

       Walter Denscher

       Vom k. k. Schulbuchverlag zum elektronischen Schulbuch

       Edit Király

       Kakanien im Koffer.

       Reisen von Ransmayr, Pollack und Gauß auf einen unentdeckten „Kontinent“

       Autorinnen und Autoren

       Personenregister

illustration

       © Michael Murschetz 2020 für Der Standard

Einleitung

      „In Ruh’ lassen“:

      ein kakanischer Modus vivendi

       Artur R. Boelderl

      „Erde aus Ungarn“ – „Erde aus Polen“ – „Erde aus Kärnten“ – „Slowenische Erde“ – „Tschechische Erde“. Offiziere aus allen Teilen der Monarchie verabschieden sich vom toten Oberst. Zuletzt schüttet der jüdische Regimentsarzt Erde auf den Sarg: „Erde aus – aus – Österreich.“

      An diese Szene aus Franz Theodor Csokors 1936 veröffentlichtem und 1937 am Burgtheater uraufgeführtem Theaterstück 3. November 1918 hat der Jurist und Journalist Stefan May in einem am nämlichen Tag des Jahres 2018 in der Wiener Zeitung erschienenen Artikel erinnert, der mit Grundton Melancholie überschrieben ist (vgl. May 2018). Die Szene aus dem Stück, dessen Handlung in einem militärischen Rekonvaleszentenheim in den Kärntner Karawanken spielt und den vergeblichen Kampf des Artillerieobersts von Radosin für die Erhaltung der Österreichisch-Ungarischen Monarchie sowie dessen Selbstmord schildert, spiegle das Ende der Habsburger-Monarchie wider, bei deren Auseinanderbrechen die Völker eigene, neue Staaten bildeten.

      Fraglich bleibt bei Darstellungen dieser Art freilich, welcher Status dem Gebilde, dessen Auseinanderbrechen konstatiert wird, zuvor zugekommen ist: Der lange Zeit unhinterfragten nostalgischen Retrospektive, ebendiese Völker hätten in der k.u.k. Monarchie im Großen und Ganzen friedlich zusammen gelebt, steht die konträre Beobachtung gegenüber, der der rumänisch-deutsche Schriftsteller Richard Wagner pointiert Ausdruck


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