Ehefrau. Mutter. Sexsüchtig. Erotischer SM-Roman. Starla Bryce

Ehefrau. Mutter. Sexsüchtig. Erotischer SM-Roman - Starla Bryce


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      Ehefrau. Mutter. Sexsüchtig. Erotischer SM-Roman

      von Starla Bryce

      Starla Bryce wurde im Herbst 1992 in Niedersachsen geboren. Hier lebt sie mit Mann und Kind auch heute noch. Nach einigen Veröffentlichungen in anderen Genres hat Starla nun den erotischen Roman für sich entdeckt. Das tabulose Beschreiben sinnlicher Szenen bereitet ihr genauso viel Freude wie das Erschaffen realitätsnaher Charaktere. Privat hält sie sich gern in der Natur auf – ob beim Genießen der ersten Frühlingssonnenstrahlen im Garten oder beim Spaziergang durch den leuchtend bunten Herbstwald.

      Lektorat: A. K. Frank

      Originalausgabe

      © 2020 by blue panther books, Hamburg

      All rights reserved

      Cover: © Arthur-studio10 @ shutterstock.com

      Umschlaggestaltung: MT Design

      ISBN 9783964777126

      www.blue-panther-books.de

       1. Ein bisschen mehr Verantwortung

      »Wirklich? Ich soll das machen?« Fassungslos starrte Monika ihren Chef Herrn Deters mit ihren schokoladenbraunen Augen an. Wie kam er nur auf die Idee? Monika Habermaß, sechsunddreißig Jahre alt, einen Meter achtundsechzig groß, einige Kilos zu viel auf den Hüften und so rothaarig wie Pippi Langstrumpf höchstpersönlich, arbeitete bereits seit dreizehn Jahren für die Lebenswert-Versicherung. Obwohl ihr Umgang mit Kunden stets freundlich war und sie Unmengen an Vertragsabschlüssen aufweisen konnte, war ihr Vorgesetzter in all den Jahren nie auf die Idee gekommen, auch nur an eine Beförderung oder etwas Ähnliches zu denken. Und jetzt das!

      »Frau Habermaß, ich zähle auf Sie! Eigentlich sollte Ihr Kollege Herr Kramer die Aufgabe übernehmen, wie Sie ja wahrscheinlich mitbekommen haben, aber der hatte gestern Abend einen Unfall. Und ich kann ihm wohl kaum zumuten, aus dem Krankenhausbett heraus den Ausbilder zu spielen, oder? Armer Kerl… Ein Auto hat ihn erwischt. Aber es ist wohl noch glimpflich ausgegangen. Und außerdem, Frau Habermaß: Ich finde, ein bisschen mehr Verantwortung täte Ihnen gut.«

      Herr Deters, ein Mann mit Wohlstandsbauch und einer stets wie Alufolie glänzenden Glatze, klopfte Monika auf die Schulter.

      Was sollte Monika erwidern? Ihr Chef war kein Mann, der sich etwas ausreden ließ, wenn er sich erst einmal was in den Kopf gesetzt hatte. Monika nickte bloß und bekam als Antwort eine dunkelblaue Bewerbungsmappe in die Hand gedrückt.

      »Schön, schön. Dann wäre das ja geklärt! Der Junge kommt um halb zehn. Ich schicke ihn in Ihr Büro! Nehmen Sie ihn mit zu Kundenterminen und erzählen Sie ihm was über die Lebenswert-Versicherung und unsere Angebote. Einen Tag in der Woche findet die Berufsschule statt. Ich glaube, immer freitags. Das würde doch perfekt mit ihren Arbeitszeiten zusammenpassen. Ach so, und wenn Sie Feierabend haben, schauen Sie, wer da ist, damit der Junge seine acht Stunden täglich vollkriegt!«

      Damit war die Sache erledigt. Herr Deters verließ den Raum und ließ Monika an ihrem Schreibtisch zurück. Sie schaute auf den Kalender, an dem sie jeden Morgen von Montag bis Donnerstag den Datumsschieber ein Feld weiterschob. Freitags hatte sie frei. Zumindest als Versicherungskauffrau. Die Mutter und Hausfrau hatte immer Dienst.

      Sie sollte einen Auszubildenden einarbeiten. Schöne Scheiße! Es war ja nicht so, dass sie bereits zu Hause oft genug Vorbild und Lehrerin sein musste! Bei zwei Kindern im Grundschul- beziehungsweise Kindergartenalter war nichts mit mal eben am Nachmittag die Füße hochlegen und sich irgendeinen sinnlosen Quatsch im Fernsehen ansehen, während man dem Heißhunger auf Käsekuchen-Brownies nachgab. Monika strich sich über die mit einer großen Spange hochgesteckten Haare. Für mehr reichten Zeit und Energie am Morgen nicht aus. Immerhin schaffte sie es, an den Abenden ihre Blusen zu bügeln und darauf zu achten, dass Blazer und Bleistiftröcke gut saßen. Heute trug Monika eine altrosa Bluse mit Perlmuttknöpfen. Ihre Schwiegermutter hatte Monika einmal gesagt, dass sich die Farbe nicht mit ihren roten Haaren vertrug. Daraufhin hatte sich Monika extra zwei rosa Blusen gekauft. Es war die erste Rebellionsphase ihres Lebens. Zu Teenagerzeiten hatte sie dazu keinen Mumm gehabt. Der Rock war, wie meistens, schwarz. Die Beine wurden von einer hautfarbenen Feinstrumpfhose umhüllt und an den Füßen steckten schwarze Pumps mit niedriger Absatzhöhe.

      Monika saß auf ihrem Drehstuhl, der bei jeder größeren Bewegung ein Quietschen von sich gab. Ohne wirkliches Interesse warf sie einen Blick in die Bewerbungsunterlagen. Das Foto hätte eher in die Galerie eines sozialen Netzwerks als in einen Lebenslauf gepasst. Eine Ganzkörperaufnahme. Ein dunkelhaariger junger Mann im Anzug stand an eine Wand gelehnt. Es sah aus, als stünde er im Inneren eines Parkhauses. Das Foto war qualitativ gut, aber eindeutig kein Bewerbungsbild. Monika schüttelte den Kopf. Sie hielt nichts von zu strengen Bewerbungsauflagen, aber eine gewisse Norm sollte eingehalten werden. Sie erinnerte sich noch genau daran, dass der Fotograf, den sie damals im Studio besucht hatte, ihr ans Herz gelegt hatte, auch den letzten Knopf ihrer hochgeschlossenen Bluse zuzumachen. Bieder ist der Sieger!, hatte er gesagt. Anscheinend hielt Herr Deters nicht allzu viel von den allgemeinen Anforderungen an Bewerbungsbilder. Hatte er sich die Mappe überhaupt genau angesehen? Der junge Mann sah nicht schlecht aus. Aber nicht, als würde er in ein solches Unternehmen wie diese Versicherung passen. Monika überflog den Lebenslauf des künftigen Azubis.

      Geburtsdatum: 03.02.1995.

      1995! Das las sich für Monika, als sei es noch gar nicht so lange her.

      Im Feld Berufstätigkeit las Monika, dass der Neue ein Psychologie-Studium abgebrochen hatte. War er die Art Mensch, die bereits in jungen Jahren an unverbesserlichem Klugscheißer-Syndrom litt, alles besser wusste und meinte, jede Person auf Anhieb lesen zu können?

      Bitte nicht!, dachte Monika und öffnete das Fenster, von dem aus sie auf eine Straße mit Wohnhäusern, überwiegend ältere, aber gepflegte Mehrfamilienhäuser, blicken konnte. Das Fliegengitter hielt sich erstaunlich tough, obwohl es schon seit Wochen an der linken Ecke immer ein wenig mehr abriss. Heute war der achte August. Ein Donnerstag. Der Sommer in diesem Jahr hatte seinem Namen nicht gerade alle Ehre gemacht und bereits jetzt merkte man, dass der Herbst schon in den Startlöchern stand. In diesem Moment freute sich Monika jedoch über die angenehm kühle Luft, die in ihr Büro zog. Das kleine Büro im ersten Stock des einstigen Einfamilienhauses roch nach dem muffigen Teppich, der bereits so lange hier ausgelegt war, wie Monika zurückdenken konnte. Das Regal hinter ihrem Schreibtisch passte gerade so in den Raum hinein und war vollgestopft mit jeder Menge Ordnern, in denen Kundendaten und –verträge zu finden waren. Monika stellte keine großen Ansprüche an die Optik ihres Arbeitsplatzes. Auch wenn ihr Mann Clemens ihr schon mehrmals ans Herz gelegt hatte, sich bei einem größeren Betrieb zu bewerben – Monika mochte die kleine Versicherung in der Schlehenstraße nahe der Feuerwehrwache gerne. Sie wollte ihr winziges Büro, in dem sie immerhin ihre Ruhe hatte, nicht gegen einen Platz in einem Großraumbüro eintauschen. Doch nach den neuesten Entwicklungen würde sie bald die Zeit, in der sie weder Kinder versorgen oder bespaßen oder sich bei Kundengesprächen den Mund fusselig reden musste, sondern die Ruhe ihres Büros genießen konnte, gegen die Fragen eines Berufseinsteigers eintauschen. Die in ihrem Büro hängende, schlichte graue Uhr gab Monika zu verstehen, dass der neue Auszubildende jeden Moment erscheinen würde.

      Monika klickte auf der Tastatur ihres Computers herum, um ein Formular für eine private Rentenversicherung auszudrucken, das sie später bei einem Kundentermin – eine Frau mittleren Alters – brauchen würde. Ihren neuen Auszubildenden würde Monika mitnehmen müssen. Monika seufzte, nicht bloß, weil sie wenig Lust hatte, sich bei der Arbeit über die Schulter schauen zu lassen, sondern auch, weil der Computer nun eine Meldung anzeigte: Die Tinte ist fast aufgebraucht. Details zur Tinte anzeigen. Monika schloss das Fenster. Bisher hatte es immer noch ein paarmal geklappt, bevor die Farbe tatsächlich leer war. Das Surren des Druckers ertönte und parallel dazu klopfte es an der Tür.

      »Herein«, rief Monika und sah, wie sich die Tür öffnete.

      »Hallo«, sagte eine tiefe Stimme, die nicht recht zum Erscheinungsbild passen wollte. Das war der Kerl, dessen Bewerbungsmappe Monika auf ihrem Schreibtisch liegen hatte. Um die einen Meter achtzig


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