Liebe 1 - Sofie und Alexander. Line Kyed Knudsen

Liebe 1 - Sofie und Alexander - Line Kyed Knudsen


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eine Pause am Beckenrand einlegen.

      „Was ist da los, Sofie?!“, ruft mein Trainer und springt auf das Podest. Ich schiebe meine Schwimmbrille hoch und lehne mich zurück, so dass meine Ohren unter Wasser sind. Das ruhige Summen unter der Wasseroberfläche entspannt mich eigentlich immer, aber heute ist mein Körper steif und meine Arme schmerzen.

      „500 Meter auf Zeit, komm schon!“, mein Trainer klatscht zweimal in die Hände. Ich setze die Schwimmbrille wieder auf und stoße mich mit den Beinen vom Rand ab. Wie ein Pfeil schieße ich durchs Wasser und zwinge meine Arme zur Bewegung. Aber ich komm heute einfach nicht ins richtige Tempo. Ich kann nur an Alexander und die Party denken.

      Er ist einmal mit Ella zusammen gewesen. Ich lag in meinem Bett und träumte, dass ich Ella wäre und mit Alexander Hand in Hand über den Schulhof liefe. Sie waren das erste Liebespaar, damals in der sechsten Klasse. Ella und Alexander. Für einen Monat waren sie zusammen. Dann hatte Ella keine Lust mehr. Alexander tat mir furchtbar leid, und zu Hause in meinem Zimmer träumte ich davon, dass ich ein anderes Mädchen wäre, die Neue in der Klasse, die sofort am ersten Schultag mit Alexander ausginge. In diesem Traum war ich ein lustiges Mädchen mit Brüsten. Eine, die mit Alexander zusammen Hausaufgaben machte, mit ihm Händchen hielt und knutschte.

      Nach dem Training bin ich total erschöpft. Mein Magen grummelt und ich habe Durst. Trotzdem kann ich es kaum erwarten, am Fußballplatz vorbeizufahren. Ich binde meine nassen Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen und wünsche mir, ich hätte ein kleines Kosmetiktäschchen wie Ida. Sie malt sich jeden Tag einen Lidstrich und trägt Mascara. Das würde ich mich nie trauen. Ich darf mich nicht schminken. Das wäre auch eigentlich gar nicht so klug, wenn man schwimmen geht.

      Die Sonne wirft lange Schatten auf das Fußballfeld, auf dem Alexander läuft und schießt und dem Torwart etwas zuruft. Sein helles Haar ist schweißnass und ich stelle mir vor, wie er duftet. Nicht nach Schweiß natürlich, sondern nach Deo. Ich will meinen Fahrradhelm nicht aufsetzen, aber traue mich auch nicht, ohne Helm zu fahren, das ist nämlich scheißgefährlich. Also schiebe ich. Langsam schlendere ich am Fußballplatz vorbei, mit dem Helm im Fahrradkorb, und obwohl ich Alexander nicht direkt ansehe, kann ich aus den Augenwinkeln heraus genau erkennen, wo er gerade ist. In dem Moment, in dem ich mich aufs Rad schwingen will, kommt er plötzlich angestürmt. „Sofie!“, ruft er zum dritten Mal heute.

      „Äh, ja?“, antworte ich und löse mein klatschnasses Haar aus dem Zopf. Alexander steht jetzt dicht vor mir. So nah, dass sein Körper fast meinen Lenker berührt. Ich schaue auf den Boden. Meine Wangen sind ganz warm. Und ich kann sein Deo riechen. Seine Knie sind grün vom Rasen.

      „Ich hab mich gefragt...“, beginnt er, ganz außer Atem. „Also, das klingt jetzt vielleicht doof...“, verlegen fährt er sich mit der Hand durchs schwitzige Haar.

      „Ich wollte dich etwas fragen...“, Alexander lächelt und schaut in den strahlend blauen Himmel.

      „Schieß los“, antworte ich. Ein merkwürdiges Gefühl breitet sich in mir aus. Es beginnt in den Zehen und steigt schnell und heiß in mir auf. Es fühlt sich beinahe so an, wie im Unterricht, wenn ich nervös bin. Nur irgendwie schöner.

      Alexander sieht mich an. Seine Augen sind tausendmal blauer als der Himmel über uns. Und dann passiert es. Diesen einen Augenblick lang glaube ich, dass Alexander tatsächlich an mir interessiert ist. Dass er in mir ein Mädchen sieht, in das man sich verlieben kann.

      Ich strecke meinen Rücken, schüttle meine Haare. Lächle. Ich hab keine Ahnung, was mit mir los ist.

      „Nun sag schon, Alexander!“, sage ich und lege meinen Kopf schräg.

      „Okay“, antwortet Alexander und holt tief Luft. „Aber du darfst keiner deiner Freundinnen etwas davon verraten! Versprochen, Sofie?“

      Mein ganzer Körper kribbelt. Ich lächle und beiße mir auf die Lippe.

      „Versprochen!“, antworte ich. Er hat mich vier Mal beim Namen genannt.

      „Ich wollte dich fragen, ob du glaubst, dass ich eine Chance bei Ida hätte?“ Es bricht so schnell aus Alexander heraus, dass ich es zuerst gar nicht richtig verstehe. Ich höre die Wörter, aber sie kommen nicht bei mir an. Er schaut wieder in die Luft, als wäre er peinlich berührt, und das ist auch ganz gut so. Denn so sieht er nicht, wie mein Körper in sich zusammensinkt wie ein Zelt ohne Stangen.

      Ich komme wieder zu mir. Jetzt spüre ich den Hunger in meinem Magen nagen und die Müdigkeit, die auf meine Schultern drückt.

      „Wenn du nämlich sagst, dass ich ´ne Chance hab, will ich sie morgen auf Ellas Party fragen, ob sie mit mir gehen will.“ Er macht einen Schritt zurück, fast so als würde er mit etwas Abstand besser erkennen können, wie ich darauf reagiere.

      Natürlich. Das ist alles, was er mich fragen wollte. Er will natürlich nichts von MIR. Wie komme ich überhaupt darauf?

      „Klar hast du ´ne Chance“, sage ich, ohne es wirklich zu wissen. Ich hab keine Ahnung, ob Ida sich für ihn interessiert. Jedenfalls hat sie nichts dergleichen jemals zu mir gesagt. Ehrlich gesagt, redet sie nie viel über Jungs. Meist ist es Ella, die mit dem Thema anfängt. Sie ist auch sehr beliebt bei Jungs. Ella verliebt sich schnell. Aber Ida war noch nie verliebt, behauptet sie jedenfalls. Sie hat auch noch nie einen Freund gehabt.

      Dabei wünsche ich ihr das sehr. Ich mag sie wirklich furchtbar gern. Sie bedeutet mir alles. Es fühlt sich einfach nur verkehrt an, dass es gerade Alexander ist, der etwas für sie empfindet.

      Ich lächle Alexander an. „Auf jeden Fall, du solltest sie morgen ansprechen!“, sage ich und starre auf meinen Fahrradhelm. „Ida würde sich total freuen.“

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