Die Ritter der Elfenkönigin 3: Die brennende Burg. Peter Gotthardt

Die Ritter der Elfenkönigin 3: Die brennende Burg - Peter Gotthardt


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      Peter Gotthardt

      Die Ritter der Elfen­königin

      Drittes Buch

      Die

      bren­nende

      Burg

      Illustrationen von Jan Kjær

      aus dem Dänischen von Julia Pfeiffer

Illustration

      Lindhardt & Ringhof

      Die Ritter der Elfenkönigin ist eine Serie spannender Bücher für Kinder, die schon seit einiger Zeit lesen können und auf der Suche nach einer neuen sprachlichen Herausforderung sind.

      In der Gestaltung der Texte wurden vorzugsweise leicht wiedererkennbare Wörter sowie eine große, klare Schriftart verwendet.

      Außerdem sind die Bücher mit vielen Illustrationen ausgeschmückt, die Lesen erleichtern sollen.

      Die Bücher wenden sich an Leser der 3. bis 4. Klassenstufe

      Das Reich der Elfenkönigin

      Weit hinter dunklen Bergen und dichten Wäldern liegt das Reich der Elfen. Hier regiert die Elfenkönigin Veronika. Mitten auf einer der grünen Wiesen ragt ein mächtiger Felsen empor. Dort liegt das Schloss der Königin.

      Im Schlossgarten wächst eine große Eiche, deren ihre Zweige sich in alle Richtungen erstrecken. Hier, im Schatten des Baumes, sitzt Königin Veronika immer, wenn sie gerade Hof hält. Vor ihrem Thron stehen Hofmänner, vornehme Damen, Ritter und Diener.

      Die Königin ist für alle da, die ein Anliegen haben. Wenn jemand Unrecht erfahren hat, versucht sie es wieder gut zu machen. Wenn jemand in Not ist, wird ihm geholfen. Wenn ein Ungeheuer irgendwo im Königreich gesehen wurde, dann sendet sie sogleich einen ihrer Ritter, um die Gefahr aufzuhalten.

      Das Königreich wird von den Rittern bewacht, denn den Elfen drohen viele Gefahren. Außerhalb des Landes liegt das Reich der Schatten und dort treiben dunkle Kräfte ihr Unwesen.

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      Es war Mittsommer – der schönste Tag des Jahres. Im Schlosspark wurde ein Fest gefeiert. Die Rosen dufteten und die Luft war erfüllt von Musik.

      Die Elfen hatten gegessen und getrunken und nun warteten sie auf das Spektakel am Lagerfeuer.

      Im Elfenreich gab es nämlich eine alte Tradition. Jedes Jahr wurde ein Mädchen erwählt, welches das große Feuer anzünden durfte. Man nannte es das Sommermädchen. Es trug das Glück der Elfen in sich, weil es den ganzen Sommer lang allen Freude bereitete und die Blumen zum Blühen bringen konnte.

      Dieses Jahr war Viola die Auserwählte. Sie stand in ihrem Zimmer und machte sich bereit. Ihre Freundin Nelike half ihr mit dem Kleid. Es war ein grünes Seidenkleid, das mit Goldfäden bestickt war. Auf ihrem Kopf trug Viola einen Blumenkranz.

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      „Ich bin so nervös.“, sagte sie, „Sitzt mein Kleid?“

      „Du siehst blendend aus.“, sagte Nelike, „Aber wir müssen jetzt los. Es ist schon fast dunkel.“

      Sie liefen die Treppen entlang in den Park hinunter. Die Luft war kühl und die ersten Sterne zeigten sich bereits am Himmel. Die Mittsommernacht hatte begonnen.

      Sowohl die Königin als auch die anderen Elfen warteten gespannt. Niemand sagte etwas. Alle Augen waren auf Viola gerichtet.

      „Das schaffe ich nie.“, flüsterte sie Nelike zu, „Was, wenn ich jetzt über meine eigenen Füße stolpere?“

      „Unsinn!“, sagte Nelike und legte ihr die Hand auf die Schulter. „Du wirst das schönste Sommermädchen aller Zeiten sein. Nun geh schon.“

      Nelike blieb in der ersten Zuschauerreihe stehen, während Viola langsam mit einer Fackel in der Hand über den Platz schritt. In der Dunkelheit ähnelte sie einer leuchtenden, feuerroten Blume.

      Ein Chor aus unsichtbaren Sängern begann zu singen, als Viola die Fackel senkte, um das Lagerfeuer zu entfachen.

      Im selben Augenblick heulte ein kräftiger Windstoß durch den Park. Die Bäume bogen sich und die Fackel erlosch.

      Ein riesengroßes Wesen mit schwingenden Flügeln stürzte sich auf Viola. Sie schrie, als die starken Klauen sie packten. Dann flog das Ungeheuer mit seiner Beute fort.

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      Unter den Zuschauern kam große Verwirrung auf. In der Dunkelheit hatte niemand richtig sehen können, was eigentlich passiert war.

      „Wurden wir angegriffen?“, riefen einige.

      „Beschützt die Königin!“, riefen andere.

      Die Ritter zückten ihre Waffen und bildeten eine Mauer aus Stahl um Königin Veronika.

      „Bewahrt Ruhe!“, befahl sie, „Kann uns einer von euch erzählen, was gerade passiert ist?“

      „Das kann ich.“, sagte Nelike, „Ein … ein großes Ungeheuer hat Viola entführt. Ihr müsst euch beeilen und sie retten!“

      „Wie bitte?“, rief der junge Ritter Juglans, der Violas großer Bruder war. „Meine Schwester wurde entführt? Wer auch immer das war – er wird dafür büßen!“

      Er fiel vor der Königin auf die Knie: „Mit deiner Erlaubnis werde ich gleich morgen früh bei Tagesanbruch losreiten und ich werde nicht zurückkommen, ehe ich meine Schwester Viola gefunden habe.“

      „Gut.“, sagte die Königin. „Möge das Glück bei dir sein.“

      „Morgen?“, rief Nelike. „Das ist viel zu spät. Es muss jetzt etwas passieren, bevor das Ungeheuer einen allzu großen Vorsprung bekommt.“

      Juglans sah sie verärgert an und antwortete: „So eine Reise muss gründlich vorbereitet sein. Zuerst muss ich meine Waffen putzen und meine Rüstung zurechtmachen. Die Leute sollen sehen, dass das ein echter Ritter ist, der da kommt.“

      Brüder! dachte Nelike verärgert. Ein Ritter soll doch nicht herausgeputzt herumstolzieren. Er soll denjenigen helfen, die in Gefahr sind, jawohl!

      Sie ging durch das Schloss, um ihren Freund Corilus zu finden. Er war bereits zum Knappen ernannt worden, darum konnte er ihr bestimmt helfen.

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      Aber Corilus hielt am Hintereingang Wache. Aus Furcht vor weiteren Angriffen waren an allen Eingängen des Schlosses Wachtposten aufgestellt.

      „Ich muss hierbleiben.“, sagte er zu Nelike, „Ein Ritter verlässt seinen Posten nicht und ein Knappe macht das auch nicht.“

      „Es ist hoffnungslos!“ seufzte Nelike, als sie in ihr Zimmer kam. Dieses fürchterliche Ungeheuer fliegt weiter und immer weiter weg mit der armen Viola. Bald ist es zu spät, sie einzuholen. Was soll ich nur tun?

      Plötzlich wusste sie es.

      Ich werde einfach selbst aufbrechen, beschloss sie. Alleine. Gleich. Sofort.

      Sie legte einen kleinen Brief auf das Bett, so dass ihre Eltern ihn sehen konnten. Aus der Waffenkammer holte sie sich ein Schwert, einen Speer und einen Dolch.

      Vielleicht sollte ich auch noch den verzauberten Schild mitnehmen, dachte sie. Es kann durchaus eine gefährliche Reise werden.

      Den Schild hatten sie und Corilus in der Höhle eines Trolles weit weg von hier gefunden. Der Besitzer des Schildes war tot. Nun hing seine Schutzwaffe


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