Die harte Lust des wilden Westens | Erotische Geschichten. Vera Seda

Die harte Lust des wilden Westens | Erotische Geschichten - Vera Seda


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      Die harte Lust des wilden Westens | Erotische Geschichten

      von Vera Seda

      Vera Seda wurde in Österreich geboren. Sie mag das Leben und die Menschen und lebt unspektakulär und zurückgezogen mit ihrem Mann in der Wiener Region. Mehr als 35 Jahre übte sie einen herkömmlichen Beruf aus und schrieb Geschichten zur Entspannung. Schließlich erfüllte sie sich ihren großen Wunsch und veröffentlichte eine ihrer Geschichten. Manche ihrer Erzählungen könnte das Leben selbst geschrieben haben. Die meisten jedoch sind fantasievolle, einfühlsame, erotische Märchen für Erwachsene. Die reiselustige Vera genießt lange Spaziergänge mit ihrem Golden Retriever Brando, der nie von ihrer Seite weicht.

      Lektorat: A. K. Frank

      Originalausgabe

      © 2020 by blue panther books, Hamburg

      All rights reserved

      Cover: © Wallenrock @ shutterstock.com

      Umschlaggestaltung: MT Design

      ISBN 9783750700857

      www.blue-panther-books.de

       Maras neue Welt - Kapitel 1

      Der Kapitän des Schiffes sah in die Augen des Mannes, der gefesselt vor ihm stand. »Warum?«, fragte er leise.

      »Sie war es wert«, sagte der Gefesselte, dessen Haut schwarz wie Ebenholz war und nun in der Sonne glänzte. Er wusste, er würde in wenigen Augenblicken am höchsten Mast des Schiffes gehängt werden. Trotz des Verbotes, das der Kapitän – der sein Freund war – ausgesprochen hatte, hatte er sich einer der jungen Frauen an Bord genähert.

      »Hast du mit ihr…?« Der Kapitän sprach nicht aus, was er wissen wollte.

      »Nein«, antwortete der Gefangene. »Aber ich habe ihren Körper betrachtet. Sie ist wunderschön.«

      »Nein, mein Freund, du irrst. Sie ist es nicht wert – ihr Herz ist böse«, flüsterte der Vorgesetzte des gefesselten Mannes traurig. »Für sie war es nur ein bedeutungsloses Spiel. Aber für dich… du wirst alles verlieren.«

      Salif, der Schwarze, nickte. Er hatte nicht mit der Frau geschlafen, aber er hatte ihren makellosen, weißen Körper bewundert, bestaunt. Er hatte sie berührt, geschmeckt – seine Finger und seine Zunge hatten ihr Lust geschenkt. Er, der Schwarze, hatte dieser weißen Göttin gedient. Und sie hatte seine anbetenden Zuneigungen genossen. Ihr Körper war träge, ihre Lust war anfangs vorgetäuscht gewesen – aber er hatte ihr die Zeit gegeben, die sie gebraucht hatte, um sich ihrer Lust zu stellen, und er hatte ihr einen Höhepunkt abgerungen.

      Jetzt musste der Kapitän, der seit vielen Jahren sein Freund gewesen war, ihn dafür richten und er erwartete keine Gnade. Denn es war auf diesem Schiff unter Todesstrafe verboten, sich einer der Passagierinnen zu nähern. Der Kapitän konnte keine Ausnahme machen. Auch nicht für einen Freund – und schon gar nicht für ihn, den Schwarzen. Das wäre der Auftakt zur Meuterei gewesen. Nur wenn er, der Freund des Kapitäns, für dieses Vergehen das gleiche Urteil erhielt wie jeder andere, dann würden die Matrosen weiterhin diesem Kapitän gehorchen.

      Traurigkeit und Bedauern lag im Blick des Kapitäns. »Du weißt«, sagte er ernst, »ich kann nichts für dich tun.«

      Salif nickte. »Ich bin dir nicht böse. Es war meine Entscheidung und ich zahle dafür den Preis. Er war mir bekannt und ich werde ihn bezahlen.«

      Der Kapitän ließ alle Reisenden an Deck holen. Die gesamte Mannschaft hatte sich ebenfalls eingefunden. Schweigend umringten die Männer der Mannschaft den gefesselten Gefährten, der ruhig vor dem Kapitän stand und dessen Urteil erwartete. Um seinen Hals war locker eine Schlinge aus einem dicken Seil gelegt worden.

      »Ihr kennt die Regeln und die Gesetze, die auf diesem Schiff herrschen. Salif hat dagegen verstoßen. Er verdient damit den Tod am Strang. Ist Alma aber bereit, ihn zu ihrem Mann zu nehmen, dann ist das Verbrechen gegen sie nicht begangen worden und sein Leben gerettet.«

      Der Kapitän wusste bereits, was Alma antworten würde.

      Er sah auf die junge Frau, welche erhobenen Hauptes in der Reihe der Reisenden stand.

      »Ich bin nicht bereit«, sagte diese mit schnippischer Stimme, erstaunt darüber, dass diese Möglichkeit überhaupt ausgesprochen worden war.

      »Ist eine andere der hier anwesenden tadellosen Frau bereit, Salif zu ehelichen? In Vertretung von Alma?«, wollte der Kapitän wissen und er kannte auch jetzt die Antwort. Er musste seinen besten Freund zum Tod verurteilen.

      »Keine unserer Frauen ist bereit, einen schwarzen Mann zu heiraten«, sagte einer der Männer. Er schien der Sprecher der Gruppe zu sein. »Gott hat ihn schwarz gemacht, um uns vor diesem Teufel zu warnen. Es ist Gottes Wille, ihn zurück in die Hölle zu schicken.« Die Stimme des Mannes klang herablassend.

      Ein Murmeln ging durch die Mannschaft. Diese Aussage war eine Beleidigung. Salif war ein guter Gefährte und das einzig teuflische waren diese schönen Frauen, die unerreichbar für die Mannschaft waren. Salif hatte sich von der Schönheit einer von ihnen blenden lassen. Aber Salif war kein Teufel.

      »Wenn Alma ihn nicht zur Frau nimmt, dann bleibt mir nur mehr das Urteil zu sprechen und zu vollstrecken«, sagte der Kapitän nach einer kurzen Pause.

      Salif straffte die Schultern und blickte dem Kapitän in die Augen. Er wusste, sein Leben war verwirkt.

      Überrascht sah die Reisegesellschaft auf Mara. Sie war in den Augen der reisenden Gesellschaft ein unbedeutendes Geschöpf und wurde in dieser Gruppe lediglich geduldet. Ihre Tante hatte sie aus reiner Gutmütigkeit und christlicher Nächstenliebe mit auf die Reise in die Neue Welt mitgenommen. Sie sollte ihr dort als Zofe behilflich sein. Maras Eltern waren gestorben, als das Dorf, in dem sie gelebt hatten, von einer Pestilenz heimgesucht worden war.

      Mara trat nun aus der Gruppe der Reisenden heraus und ging zum Kapitän. Sie sah dem Kapitän in die Augen. »Er ist doch Euer Freund. Bitte, tötet ihn nicht«, flüsterte sie.

      »Mara«, schrie die Tante auf. »Stell dich sofort zurück in die Reihe. Was tust du denn?«

      Der Kapitän griff nach Mara und nahm ihre Hände in seine.

      Diese junge Frau hatte es ihm von Anfang an angetan. Oh, er war keinesfalls immun gegen die Schönheit der Frauen. Und es war Mara, die sein Augenmerk geweckt hatte. Seit sie auf das Schiff gekommen war, hatte er sie beobachtet. Sie unterschied sich deutlich von den anderen Reisenden, denn ihr Wesen war sanft und – sie war wunderschön. Bereits mehrmals hatte der Kapitän daran gedacht, ihr den Hof zu machen. Aber er hielt es wegen der geltenden strengen Regeln nicht für ratsam, es hier auf dem Schiff zu tun. Mara, die er selbst hatte ansprechen wollen, sobald sie das neue Land erreichen würden, als seine Frau bei ihm zu bleiben, - ausgerechnet Mara, trat nun hervor, um für das Leben seines besten Freundes zu bitten? Die Götter des Meeres machten sich wohl einen bösen Scherz mit ihm.

      Sie bot ihm jedoch vielleicht die einzige Chance, Salif zu retten und würde dafür für ihn selbst unerreichbar werden. War das der Preis für das Leben seines besten Freundes?

      »Er hat gegen die Regeln verstoßen, Mara. Nur, hätte Alma – oder eine andere Frau – zugestimmt, ihn zum Mann zu nehmen, dann würde das Urteil nicht vollstreckt werden.«

      »Aber, wir alle wissen, dass Alma nur mit ihm gespielt hat.« Mara errötete. Ihre Anschuldigung gegen die unbescholtene Alma war enorm.

      Alma zischte für alle gut hörbar: »Bringt diese Göre nach unten. Ich werde ihr Anstand beibringen.«

      Der Kapitän blickte in die Runde und gebot mit einem Handzeichen, dass alle zu schweigen hatten.

      »Mara«, begann er. Etwas wie Hoffnung lag in seiner Stimme. »Wenn Alma Salif nicht zum Mann nimmt, dann hat er nur mehr eine Möglichkeit, zu überleben. Eine der hier anwesenden Frauen muss stellvertretend für Alma bereit sein, seine Frau zu werden.«

      Welchen Vorschlag unterbreitete er diesem Mädchen eben? Was waren


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