Günter, der innere Schweinehund, hat Erfolg. Stefan Frädrich

Günter, der innere Schweinehund, hat Erfolg - Stefan Frädrich


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      Stefan Frädrich

      Günter,

      der innere Schweinehund,

      hat Erfolg

      Ein tierisches Coachingbuch

      Illustriert von Timo Wuerz

      Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

      Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

      ISBN: 978-3-89749-731-3

      Lektorat: Christiane Martin, Köln

      Umschlaggestaltung: +malsy Kommunikation und Gestaltung, Willich

      Illustrationen: Timo Wuerz, Hamburg

      © 2013 GABAL Verlag GmbH, Offenbach

      Das E-Book basiert auf dem 2007 erschienenen Buchtitel "Günter, der innere Schweinehund, hat Erfolg" von Stefan Frädrich, © 2007 GABAL Verlag GmbH, Offenbach

      Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.

      ISBN Buchausgabe: 978-3-89749-731-3

      ISBN epub: 978-3-86200-884-1

       www.gabal-verlag.de

       www.gabal-shop.de

      Der schlaue Spruch, bevor es losgeht:

      »Tu erst das Notwendige,

      dann das Mögliche,

      und plötzlich schaffst du das Unmögliche.«

       Franz von Assisi

      Ein besonders dickes Dankeschön möchte ich Thilo Baum, Ingo Buckert, Norbert Diedrich, Isabell Drescher, Ute Flockenhaus, Christina Frädrich, Rita Frädrich, Babette Halbe, Norma Jackson, Ursula Rosengart, Wibke Regenberg, Markus Schäffler, Henriette Schäffner und Timo Wuerz sagen! Ohne eure Hilfe wäre so mancher Erfolg nicht möglich geworden.

      1. Günter, der innere Schweinehund

      Günter will dein Freund und Helfer sein – und gibt dir leider oft falsche Tipps.

      Das ist Günter. Günter ist dein innerer Schweinehund. Er lebt in deinem Kopf und bewahrt dich vor allem Übel dieser Welt. Immer, wenn du etwas Neues lernen willst oder dich mal anstrengen musst, ist Günter zur Stelle: »Lass das sein!«, sagt er dann. »Mach das doch später!«, rät er dir. Und wenn du mal vor einer spannenden Herausforderung stehst, erklärt dir Günter gerne: »Das schaffst du sowieso nicht!« Günter ist nämlich furchtbar faul. Und weil er denkt, dass du genauso schweinehundefaul bist wie er, will dich Günter vor unnützer Mühe beschützen. Ist das nicht nett von ihm?

      Leider nur sind Günters Ratschläge nicht immer hilfreich. Zum Beispiel dann, wenn dich seine Tipps vom Handeln abhalten oder in die falsche Richtung weisen. Ein dringender Termin? »Nur keinen Stress, sonst kriegst du ein Burn-out-Syndrom!«, bremst dich Günter womöglich – bis der Termin versäumt ist. Nachdenken, bevor du handelst? »Zerbrich dir nicht unnötig den Kopf!«, beschwichtigt dich Günter – und schon wieder tust du das Falsche, obwohl du es eigentlich besser wissen könntest. Schade: Du hörst auf deine innere Stimme und trittst trotzdem auf der Stelle …

      2. Das Lust-Schmerz-Prinzip

      Lust-Schmerz-Prinzip = Lust gewinnen + Schmerz vermeiden

      Warum gibt dir Günter nur so oft die falschen Tipps? Weil er das Lust-Schmerz-Prinzip falsch anwendet! Denn: Alles, was Menschen und Schweinehunde tun, tun sie entweder, um Schmerz zu vermeiden, oder um sich gut zu fühlen. Warum widersprichst du dem Chef nicht, selbst wenn er mal Blödsinn redet? »Weil es dann Ärger gibt!«, begründet Günter. Und warum isst du gerne Eis? »Weil es gut schmeckt!«, weiß Günter. Siehst du, genau das ist das Lust-Schmerz-Prinzip: Einerseits versuchst du, so gut wie möglich Probleme, also Schmerz, zu vermeiden, und andererseits, es dir gut gehen zu lassen, also einen Lustgewinn zu haben! Günter betrachtet alle möglichen Handlungen durch diese zwei Brillen: 1. Könnte es weh tun? 2. Könnte es Spaß machen?

      Was ist besser: eine Aufgabe schnell zu erledigen oder sie hinauszuzögern? »Hinauszögern!«, ruft Günter. Klar, denn so will dein Schweinehund Anstrengung, also Schmerz, eine Weile verhindern und dabei möglichst lange das Glück des Faulenzens, also Lust, erleben. Aber man kann es auch andersherum betrachten! Ist es nicht unangenehmer, eine lästige Pflicht vor sich zu haben, als hinter sich? Sind nicht die meisten Aufgaben weit weniger anstrengend als gedacht, wenn man sie mal angefangen hat? Ist es nicht ein herrliches Gefühl, am Ziel zu sein? »Sicher …«, grunzt Günter kleinlaut. Die spannende Frage ist also: Was bewertet Günter als Lust, was als Schmerz? Und: Warum eigentlich?

      3. Eine Frage der Bewertung

      Mit guten Argumenten wird jede Sichtweise richtig.

      Anscheinend kann man alles Mögliche für richtig halten – vorausgesetzt, Günter findet dafür plausible Gründe: Porsche fahren? »Super Design! Geiles Fahrgefühl!« Porsche boykottieren? »Klimakiller-Abgaswerte! Und viel zu teuer!« Den Traumpartner ansprechen? »Wer, wenn nicht du? Jetzt oder nie!« Oder doch lieber stumm bleiben? »Den kriegst du nie! Und jetzt erst recht nicht!« Also: Je nachdem, auf welche Gründe sich Günter konzentriert, tut man schließlich das eine oder das andere: Porsche lieben oder nicht, flirten oder schmachten, Aufgaben hinauszögern oder erledigen. Und man hat dafür lauter »gute Gründe«.

      Deshalb: Was ist Lust wirklich? Und was Schmerz? Günters Bewertungen scheinen ja manchmal Probleme zu machen: etwa, wenn du »unangenehme« Pflichten aufschiebst, das Falsche tust oder dir selbst den Mut nimmst. Dabei will dir Günter mit seinen Ratschlägen nur helfen! Was für ein netter Schweinehund … Doch: Woher will Günter eigentlich wissen, was gut für dich ist? Wo hat dein innerer Schweinehund seine Sichtweisen und »guten Gründe« nur her? Nun: Die meisten seiner Tipps hat er irgendwann mal aufgeschnappt. Zunächst ganz früher, in deiner Kindheit und Jugend.

      4. Ein aufmerksamer Ferkelwelpe

      Als Ferkelwelpe war Günter besonders aufmerksam. Er hat alles nachgeplappert, was er aufgeschnappt hat.

      Vor langer, langer Zeit, als du noch klein warst, war Günter noch ein neugieriger Ferkelwelpe. Damals hat er immer aufmerksam zugehört, wenn dir deine Eltern und Großeltern, Tanten und Onkels, älteren Geschwister und Freunde ihre Ansichten erklärt haben: »Dafür bist du noch zu klein!«, »Wenn du brav bist, kriegst du ein Eis!«, »Sei nicht so vorlaut!« oder »Georg und Anna sind doof!«. Und weil Günter so aufmerksam war, hat er dich bald immer brav gewarnt, wenn du etwas tun wolltest, was den aufgeschnappten Ansichten widersprach: Mit den großen Kindern toben? »Für die bist du noch zu klein!« Den Erwachsenen widersprechen? »Sei lieber still, sonst kriegst du kein Eis!« Mit Anna und Georg spielen? »Aber nein, die sind doch doof!«

      Je älter du wurdest, desto bunter wurde deine Welt: Schule, Freunde, Freizeit, Fernsehen, Kino, Internet – und die leckeren Jungschweinehunde aus der Parallelklasse … Neugierig wollte Günter alles kennenlernen. Dabei bekam er wieder jede


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