Perry Rhodan Neo 221: Ein neuer Feind. Susan Schwartz

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      Band 221

      Ein neuer Feind

      Michelle Stern / Susan Schwartz

      Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt

       Cover

       Vorspann

       1. Am Abgrund

       2. Die Fannon-Karawane

       3. Inspektion

       4. Keon'athor

       5. Auf der Suche nach dem Besun

       6. Celista

       7. Das Besun

       8. Erwischt, verurteilt und gerichtet

       9. Imperatrice

       10. Ein Abgang und eine Ankunft

       11. Zum Gespinst

       12. Zorn

       13. Gespinst

       Impressum

       PERRY RHODAN – die Serie

      Gut fünfzig Jahre nachdem Perry Rhodan auf Außerirdische getroffen und die Menschheit zu den Sternen aufgebrochen ist, haben sich terranische Siedlungen auf verschiedenen Welten entwickelt. Die Solare Union bildet die Basis eines friedlich wachsenden Sternenreichs.

      Ende 2089 kehrt Rhodan von einer Fernexpedition zur Erde zurück. Weil er sich über ein ausdrückliches Verbot der terranischen Regierung hinweggesetzt hat, verliert er sein Amt als Protektor. Dennoch wird er ins Imperium der Arkoniden entsandt. Mysteriöse »alte Herrscher« wollen dort die Macht ergreifen. Die Folgen für die Menschheit kann noch niemand abschätzen

      Auf der Kristallwelt erlebt er mit, wie der arkonidische Hochadel die Imperatrice stürzt. Perry Rhodan und seine Gefährten machen sich auf die Suche nach den Drahtziehern dieser Revolte. Sie reisen zum Planeten Aarakh Ranton, wo sie mitten in ein militärisches Aufmarschgebiet geraten – den Menschen erwächst dort EIN NEUER FEIND ...

      1.

      Am Abgrund

      Er war siebenundzwanzig Lichtjahre von Arkon entfernt – und wenige Momente von seinem Tod.

      Askhan Kuur lächelte. Er sagte sich diesen Satz oft vor – die Entfernung zu Arkon, dem Nabel und Zentrum des Universums, und sein mögliches Ende. Für einen Celista im Dienst von Emthon V. konnte jeder Tag der letzte sein, das galt in diesen unruhigen Zeiten mehr denn je. Man hatte versucht, Emthon V. zu ermorden. Die Imperatrice war geflohen. Ob auch ihm die Flucht gelingen würde? Oder war das der Tag, an dem die Befürchtung wahr wurde, mit der er schon seit Jahren lebte?

      Kuur spazierte an einem Abgrund entlang, aus dem ihm die Ewigkeit entgegenspähte. Er kannte diesen Abgrund, hatte ihn schätzen, ja sogar lieben gelernt. Jeder unbedachte Schritt führte hinein – endgültig, unwiderruflich. Die schwarze Schlucht mit ihrer drohenden Tiefe war allgegenwärtig, und jemand wie Kuur verdrängte sie nicht.

      Er spähte zurück, hob grüßend die Hand und sagte: »Heute nicht!«

      »Schneller!« Delynn da Rankal beschleunigte ihre Schritte. Der Abstand zwischen ihr und Kuur drohte sich zu vergrößern. Das Absatzklacken ihrer hohen, roten Stiefel auf dem harten Plastboden wurde lauter und lauter. Es steigerte sich fast zu einem Stakkato. »Wir müssen von diesem Platz verschwinden!«

      Über ihnen wölbten sich in luftigen Höhen lichte Bögen aus dünnem Kristallstahl, der sich wie blasssilberne Fächerkorallen verzweigte. Pflanzen mit bunten Köpfen rankten sich daran. Viele Blüten maßen einen halben Meter. Trotzdem bot das großflächige Areal unter dem wolkenlosen Himmel zu wenig Sichtschutz, weil die Bogenelemente zu weit verteilt waren. Überwachungsdrohnen konnten ihnen mühelos folgen. Vielleicht taten sie das längst.

      Seit sechs Tontas waren Askhan Kuur und Delynn da Rankal auf den Beinen, versuchten von dieser Welt zu entkommen, auf der in den vergangenen Monaten sonderbare Dinge vor sich gingen. Es hatte sich etwas zusammengebraut, das sich zu entladen drohte wie ein Gewitter, und Kuur wusste noch immer nicht, was es war. Das nagte an ihm. Er war ein guter Celista, einer der besten Mitarbeiter des imperialen arkonidischen Geheimdienstes – jedenfalls hatte er das bisher geglaubt. Der unerwartete Anschlag auf die Imperatrice und die aktuelle Situation auf Aarakh Ranton verunsicherten ihn. In den vergangenen Wochen hatte der Geheimdienst eine Schlappe nach der anderen hinnehmen müssen. Kuurs Quellen versiegten, die Informanten verstummten einer nach dem anderen, abgeschaltet, ausgelöscht. Angeblich steckten dahinter Unfälle. Doch eine solche Häufung an Unglücken für zufällig zu halten, war so naiv, wie daran zu glauben, ein Naat könne Imperator werden und auf dem Kristallthron sitzen.

      Der Bodenbelag unter ihnen wechselte, und ihre Schritte verstummten schlagartig. Sie eilten nun lautlos durch die Menge der Passanten. Das bleichgraue, blass wirkende Braun wich einer transparenten Fläche, die den Blick in die Tiefe freigab. Nicht nur nach oben war viel Platz, bis hin zu den schweren Blumenrabatten mit exotischen Mehandorzüchtungen, auch nach unten bot sich ein atemberaubender Anblick direkt in den Lauf des Aranakh II hinein, der in diesem Abschnitt besonders wild floss. Er stürzte sich in kaum zwei Kilometern Distanz in die Virra-Fälle. Stromschnellen wirbelten, Strudel tosten. Auf ihnen vergnügten sich einige Abenteuerlustige mit Gravohoverboards. Sie hielten mit weit ausgebreiteten Armen das Gleichgewicht, eingepackt in spezielle Wärmeanzüge, die sie im Ernstfall vor dem Ertrinken und Erfrieren retten würden.

      Die schwebenden Kristallgärten waren ein beliebtes Ausflugsziel der besseren Gesellschaft, und auf Aarakh Ranton, der Zufluchtswelt des Imperiums, gab es davon massig. Hierher waren die Angehörigen der hohen Khasurne – der Geschlechter des mächtigen Hochadels – geflohen, als der Krieg gewütet hatte und die Kristallwelt Arkon vier Jahrzehnte zuvor von den Maahks verheert worden war. Längst waren viele nach Arkon zurückgekehrt, doch nicht alle. Der Prunk hielt nach wie vor Hof auf Aarakh Ranton, er verschlang Unmengen an Material, Zeit und anderen Ressourcen; was mit dafür sorgte, dass Arkon sich nur langsam erholte. Wer wollte schon zugunsten der Hauptwelt auf Luxus verzichten, wenn er es sich vor Ort gemütlich gemacht hatte?

      Dieser Luxus zeigte sich in den verrücktesten und unsinnigsten Formen. Keine zwei Schritte voraus hatte eine junge Frau einen energetischen Käfig aufgestellt, in dem ein Bantuu schlief. Allein waren die haarlosen, vielmäuligen, kaum faustgroßen Tiere harmlos, doch in der Masse fielen sie selbst über Arkoniden her. Es war unglaublich aufwendig, einen Bantuu zu fangen und zu zähmen. Man musste dafür die Geschwister des Tiers töten, damit es den neuen Halter als Rudelführer annahm und sich ihm unterwarf. Vielleicht galten Bantuus gerade deshalb bei


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