Pompeji. Massimo Osanna

Pompeji - Massimo Osanna


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      Die italienische Originalausgabe ist 2019 bei Rizzoli (da Mondadori Libri S. p. A.) unter dem Titel Pompei. Il tempo ritrovato. Le nuove scoperte erschienen.

      © 2019 Mondadori Libri S. p. A., Milano

      Alexander Heinemann übersetzte Kapitel 6, Karl Gerhard Hempel die Kapitel 4, 5, 7, Pia Kastenmeier die Einleitung sowie Kapitel 1, 2, 3 und Andreas Thomsen Kapitel 8, 9, 10, 11 und den Dank.

      Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.dnb.de abrufbar.

      Das Werk ist in allen seinen Teilen urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung in und Verarbeitung durch elektronische Systeme.

      wbg Philipp von Zabern ist ein Imprint der wbg.

      © der deutschen Ausgabe 2021 by wbg (Wissenschaftliche Buchgesellschaft), Darmstadt

      Die Herausgabe des Werkes wurde durch die Vereinsmitglieder der wbg ermöglicht.

      Lektorat: Melanie Kattanek, Hemmingen

      Gestaltung und Satz: Arnold & Domnick GbR, Leipzig

      Einbandgestaltung: Martin Veicht, Regensburg

      Einbandmotive: Vorderseite: Leda und der Schwan, Wandmalerei in der Casa di Leda, Foto:

      Massimo Osanna; Rückseite: neu entdecktes Thermopolium in Pompeji, Foto: L. Spina

      Gedruckt auf säurefreiem und alterungsbeständigem Papier

      Printed in Europe

      Besuchen Sie uns im Internet: www.wbg-wissenverbindet.de

      ISBN 978-3-8062-5274-1

      Elektronisch sind folgende Ausgaben erhältlich:

      eBook (PDF): ISBN 978-3-8062-4392-5

      eBook (epub): ISBN 978-3-8062-4393-2

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       Impressum

      Inhalt

       Einleitung

       Kapitel 1 Pompejis langes Leben: die Heiligtümer und die Stadt

       Kapitel 2 Sprechende Gefäße: die Anfänge Pompejis

       Kapitel 3 Straßen, Häuser, Läden: neue Erkenntnisse aus der Regio V

       Kapitel 4Die Orion-Mosaike: Bilder durch die Sterne deuten

       Kapitel 5 Graffiti: „ohne Ruhm“, aber nicht „ohne Geschichte“

       Kapitel 6Im Zimmer der Leda: Mythos und Erotik

       Kapitel 7 Gladiatoren und Tabernen: Unterhaltung und Freizeit

       Kapitel 8Der Liebling aller Pompejaner: ein besonderes Grab vor den Toren der Stadt

       Kapitel 9Asche und Bimsstein: Stratigrafie einer Katastrophe

       Kapitel 10 Dem Tode entrissen: eine unglaubliche Entdeckung

       Kapitel 11Das zweite Leben Pompejis

       Anhang

       Anmerkungen

       Bibliografie

       Dank

       Bildteil

      Einleitung

      […] aber man tanzt, man speist in Restaurants, und die Frauen erfinden ‚Ambrine‘ für ihre Haut. Die Feste füllen die Tage aus, die vielleicht, wenn die Deutschen noch weiter vorrücken, die letzten unseres Pompeji sind. Dadurch aber gerade wird diese Zeit davor bewahrt bleiben, nur frivol zu sein. Wofern nämlich die Lava irgendeines deutschen Vesuvs […] unsere Damen bei der Toilette überrascht und eine Geste dadurch, dass sie sie plötzlich fixiert, für die Ewigkeit aufbewahrt, werden die Kinder sich später bilden, indem sie in ihren illustrierten Schulbüchern die Gräfin Molé betrachten, die gerade eine letzte Schminkschicht auflegen wollte, bevor sie sich zu einem Abendessen bei einer ihrer Schwägerinnen begab, oder Sosthène de Guermantes, wie er mit einem vollendeten Pinselstrich seine falschen Brauen nachzog; das wird dann den Stoff für die Vorlesungen künftiger Brichots abgeben; […].

      Marcel Proust, Die wiedergefundene Zeit1

      In der wiedergefundenen Zeit wendet sich der Baron de Charlus an den Erzähler der Suche nach der verlorenen Zeit Prousts und erinnert eindringlich an den Vesuv und seinen katastrophalen Ausbruch. Es ist eine Vorahnung der (gewissermaßen erhofften) Auswirkungen des Krieges auf Paris: die Verwandlung der im Jahr 1916 vom deutschen Vormarsch bedrohten Stadt in ein zeitgenössisches Pompeji, die einhergeht mit der Auslöschung ihrer ewigen Frivolität. Die Tage in Paris während des Ersten Weltkriegs waren für diejenigen, die in der Stadt, weit weg von der Front, lebten, ausschweifend und ungezügelt. Am Vorabend der Katastrophe erlebt bei Proust die Oberschicht „die letzten Tage [ihres] Pompeji“. Paris als Ort des Lasters erinnert an jene klischeehafte Sicht der antiken Stadt, die sich seit der Veröffentlichung des Romans The Last Days of Pompeii von Bulwer-Lytton im Jahr 1834 (im selben Jahr auch auf Deutsch erschienen unter dem Titel Die letzten Tage Pompejis) – einem Bestseller, der die Rezeption Pompejis als Metapher der Welt in Film und Literatur begründete – in das Bewusstsein der Europäer geschlichen hatte.2

      Der Exkurs zu Pompeji setzt sich bei Proust über mehrere Seiten fort. Parallelen werden aufgezeigt. Sie reichen von der Dynamik der Zerstörung (durch


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